Mittlerweile nutze ich diesen Combo nicht nur für meine E-Bässe, sondern auch für meine elektrischen und akustischen Celli. Der Fender Rumble 40 Studio ist ein echter Allrounder mit vielen Möglichkeiten der Anpassung an das jeweilige Instrument.
Ich beschreibe jetzt mal meine Erfahrungen in ungewichteter Reihenfolge:
1. Der Combo ist trotz seines voluminösen Klangs sehr leicht. Man kann ihn mit locker an einer Hand tragend in der Wohnung aus der Ecke heben, ohne sich die Wirbel auszurenken.
2. Der Instrumenteneingang ist mit 1 MOhm recht hochohmig. Damit eignet er sich auch ohne Vorverstärker für (akustische) Instrumente mit Piezo-Tonabnehmer. Das elektrische Cello, das akustische Cello, mit einem nachgerüsteten Piezo-Tonabnehmer ausgerüstete Cello - kein Thema, der Fender packt auch Piezos ohne den bekannten Klangmatsch.
3. Das schaltbare Hochton-Horn. Auch wenn er ein Bassverstärker ist, sorgt der Hochtöner für genügend Höhenanteil im Sound, um Instrumente mit höheren Saiten adäquat zu verstärken. Gut, er ist kein Akustikverstärker, ganz klar. Man darf jetzt keine perlenden Höhen erwarten.
4. Wifi. Geil. Combo ins Heimnetz einbinden, Fender Tone-App installieren (bei mir am iPad), und den Combo gemütlich während des Spiels am Touch-Bildschirm des iPad bedienen und einstellen. Nix mehr mit Instrument weglegen oder mühsam festhalten, während man sich zum Combo runter beugt und im Menü rum buddelt.
iPad auf den Notenständer, Parameter ändern, fertig. Endgenial, besser geht es nicht! Auf dem Bildschirm des Tablets werden die Effekte, das Amp-Modell usw. mit toll gestalteten farbigen und per Touch bedienbaren Bildern wie als Fotos von Bodentretern dargestellt. Damit kommt auch der vergesslichste Nutzer klar, weil er seinen Effektweg gut sichtbar nachvollziehen kann.
5. Sound-Mischer. Besonders über das Tablet (siehe Punkt 4) extrem intuitiv und sehr individuell einstellbar. Die Möglichkeiten sind fantastisch. Nicht nur die üblichen Verstärkermodelle, das kennt man ja. Aber integriert sind auch diverse Bodentreter, teils basierend auf Boss Geräten. Die Equalizer GE-7B, GE-7. Compressor, Reverb, Delay und zig andere Tretminen. Da wird das Soundboard ziemlich überflüssig.
Insgesamt lässt sich der Sound extrem variabel einstellen, in benennbaren Favoriten speichern, und in der App (wunderschön gestaltet) dirigieren. Man kann die Effekte vor oder nach dem gewählten Verstärkermodell anordnen, mit einem Druck auf Bypass schalten und und und.
Man braucht zwar ein bisschen Eingewöhnung in die Möglichkeiten, aber wer mit dem Fender 40 Studio nicht seinen optimalen Sound hinbekommt, der hat ganz andere Probleme.
6. Elektrisches Cello. Wer schon mal ein elektrisches Streichinstrument an einen Verstärker gehängt hat, der dürfte sich an die Enttäuschung ob des Sounds erinnern. Elektro-Gequäk vom Übelsten. Schreiende Höhen, nasale Mitten, matschige Bässe. Mit Vorverstärkern und Equalizern bekommt man das durchaus in den Griff, aber hat dann auch eine Geräte-Armada da stehen.
Mit dem Fender kein Problem. Er hat wie gesagt den recht hochohmigen Instrumenteneingang. Selbst mit einem extra angeschafften Fishman Platinum Preamp kam da nichts Besseres bei rum, ging zurück.
Das Beste - die Amp-Liste bietet einen sogenannten Studio-Preamp. Cleaner Sound ohne Färbung - genial. Da kommt das reine Cello-Signal raus. Mit im Combo nachgeschaltetem Reverb, Equalizer und Compressor veredelt, kommt am Ende ein sehr angenehmer, individualisierter Sound raus.
FAZIT:
Der beste Amp-Allrounder, den ich mir als Multi-Instrumentalist wünschen kann. Je nach Instrument legt man sich das spezielle Preset auf einen der vielen freien Speicherplätze ab, wechselt dann in Sekundenschnelle Instrument und Setup.
Der Sound bringt sicher keinen Liebhaber von Akustik-Verstärkern zum Jubeln, aber ob E-Bass, Kontrabass oder Cello - mit etwas Feingefühl und Erfahrung holt man einen tollen Allround-Klang für jedes Instrument aus dem Fender Rumble heraus.
Bedienung und die Tone-App sind nach etwas Eingewöhnung ein tolles Alleinstellungsmerkmal besonders für Wohnzimmerspieler. Bühnenfreaks gehen halt über die PA, aber in der Wohnung ist ein Einzelgerät Gold wert.
Der Fender Rumble 40 Studio ist also genau das, was sein Name sagt: ein für Innenräume konstruiertes Universalgerät fürs Studio, mit dem man viele verschiedene Instrumente verstärken kann. Er sieht nach nichts Besonderem aus, aber er hat es in sich!