Als Iron Maiden-Fan und Bassist (damals noch ohne eigenem Bass) ist der Steve Harris Preci mir natürlich sofort ins Auge gefallen. Optisch hat er sofort mächtig Eindruck gemacht, und beim Ausprobieren im Shop hat er mir sofort gefallen. Als ich dann endlich meinen eigenen Bass geliefert bekommen habe (Dank an das Thomann-Team für die schnelle und sichere Lieferung), habe ich sofort den Bass auspacken und komplett durchprüfen müssen.
Die Lackierung ist fehlerlos aufgetragen, und das West Ham-Wappen sieht einfach super aus (besser als jedes andere Fußball-Wappen). Im Schlagbrett kann man sich richtig spiegeln, und es sieht einfach hammergeil aus.
Die aufgespannten Saiten waren ganz normale Standard E-Bass Roundwounds, aber im vorderen Fach der Gigbag war ein eingeschweißter Satz Rotosound SH-77 Steve Harris Signature Seiten. Schon mit den billigen mitgelieferten Seiten hatte der Bass einen guten Klang, aber mit den Signatures war der Klang einfach herausragend.
Sehr gelungen finde ich auch die solide Bridge, die den Klang sehr perkussiv und wohlklingend färbt. Am Anfang musste ich selbst die Saitenlage und die Bundreinheit einstellen, und die Einstellung war dank des mitgelieferten Inbusschlüssels sehr einfach und kurz.
Ein weiteres positives Feature ist der im Vergleich zu den "normalen" Fender E-Bässen etwas dickere Hals. Da der Hals etwas dicker ist, aber die gleiche Griffbrettbreite wie die Standard-Bässe hat, liegt er perfekt in der Hand, und ich muss nicht ständig mit Daumenstütze spielen. Das macht es wesentlich einfacher, mehrere Stunden lang die unter sehr starker Spannung stehenden Signature-Saiten zu spielen, und das Spielgefühl ist kraftvoll, aber leichtgängig.
Die Mechaniken sind zwar (wie zu erwarten) etwas schwergängig im Vergleich zu Gitarrenmechaniken, dafür aber absolut stimmstabil und sehr robust.
Der Pickup ist klanglich überzeugend und auch leicht zu justieren. Im Vergleich zu einem durchschnittlichem P-Bass Pickup hat der Seymour Duncan SPB-4 ein wesentlich höheres Output (ähnlich hoch wie ein aktiver American Standard Bass). Bei entsprechend niedriger Saitenlage kommt auch das Klackern des Anschlags und der gegen das Griffbrett/ die Bundstäbe schlagenden Saiten perfekt zur Geltung. Die Elektronik ist makellos verarbeitet, aber das Tone-Poti hätte nicht mit in die Schaltung gelötet werden müssen.
Auch das vermeintlich hohe Gewicht des Basses ist mit einem etwas breiteren Gurt kein Problem (2-3 Stunden am Stück Bass spielen ist definitiv möglich). Der Ahornkorpus verfeinert den Klang noch weiter, und mit dem richtigen Equipment klingt der Bass dann tatsächlich fast nach Steve Harris (den letzten Schliff macht dann der Bassist aus xD).
Insgesamt ist der Sound sehr kraftvoll, und selbst bei sehr kleinem Lautsprecher und einer EQ-Einstellung mit kaum Bässen und Mitten, aber vielen Höhen, klingt der Bass wuchtig und energiegeladen.
Mitgeliefert wurden auch die Fender Straplocks (erledigen ihre Arbeit gut), ein Inbusschlüssel zum Einstellen der Bridge, die Signature-Saiten und eine Gigbag, die aber höchstens eine provisorische Transportlösung darstellt.
Fender hat mit diesem Bass meines Erachtens den vollkommensten Bass überhaupt geschaffen. Im Vergleich zum American Standard P-Bass sind keinerlei Nachteile zu erkennen, und die ca. 450?, um die der Steve Harris Signature teurer ist als die ebenso in Mexiko gefertigten Bässe der Standard-Serie, ist er auf jeden Fall wert. Die Bespielbarkeit ist einfach überragend, der Bass hat einen absolut überzeugenden Sound und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist perfekt. Nicht nur Iron Maiden Fans können diesem Bass einen ihnen passenden Sound abgewinnen, aber für jeden Steve Harris-Fan ist dieser Bass ein Must-Have. Up the Irons !!!