Ich komme von der Focusrite Saffire PRO 24 (FireWire Port hatte leider einen Kurzschluss) über das Steinberg UR22 MK2 zur Scarlett 18i8 3rd.
Das Steinberg UR22 MK2 hat bescheidene Treiber, keine Mixing Software, den Steinberg-typischen, schlechten Support und am Ende zu wenig I/O.
Da die 3. Auflage der Scarlett-Reihe den Bewertungen nach die Probleme seiner Vorgänger abgestellt hat, ist meine Wahl darauf gefallen.
Nach gut einem halben Jahr Dauernutzung hab ich folgenden Eindruck:
+ Hardware hat eine wertige Verarbeitung. Regler lassen sich gut einstellen. LED-Ringe geben einen guten Eindruck über die Level (Farben lassen sich in der Routing-Software personalisieren).
+ 48V Phantom lässt sich paarweise an der Front einschalten.
+ mechanischer Ein/Aus-Schalter an der Rückseite.
+ Kopfhörer-Ausgänge haben genügend Power um 250 Ohm Kopfhörer ordentlich anzutreiben (anders als das Steinberg UR22 MK2).
+ symmetrische Ausgänge für Monitore plus Umschalt-Funktion in der Software für 2 Paar Lautsprecher (gut für A/B Monitoring).
+ großer Monitor-Lautstärkeregler.
+ DIN-Stecker Midi I/O.
+ Treiber arbeiten problemfrei auf meinem alten Rechner (Intel i7-4930K / Win 10 21H2), bekommen Updates (Stand Mitte 2022).
+ Mixing / Routing Software ist schlank und funktional mit sehr nützlichen Feature wie LoopBack und individuellen Mixes per Ausgang.
+ Focusrite macht Installation und Updates sehr einfach, guter Support.
+ Ein paar brauchbare DAW Plugins im Lieferumfang.
~ zu den Mic-Preamps kann ich wenig sagen da ich noch nie mit hochwertigen Studio-Preamps gearbeitet habe. Aber bisher kann ich mich im Heimstudiobereich nicht beklagen. Guter Rauschabstand auch bei weit aufgedrehten Reglern (wie z.B. beim Rode Procaster).
Die nützliche AIR-Funktion fügt dem Signal eine Prise mehr Höhen hinzu, was gerade bei dynamischen Mikrofonen (Rode Procaster) tiefe Stimmen angenehm 'aufklart' und Nahbesprechungseffekte abmildert.
~ USB-C ist meiner Meinung nach an Outboard-Gerät nie eine gute Wahl. Da die Buchse meiner erste Focusrite die Schwachstelle war, bin ich da sensibel.
USB-C ist für kleinere, mobile Geräte sinnvoll - nie wieder etwas anderes.
Bei größeren Semi-Profi-Geräten, die bewegt werden und mitunter viel ertragen müssen, macht eine USB-C Buchse aber nur wenig Sinn.
Hätte da gerne eine USB-B Druckerbuchse gesehen (wie beim Steinberg) (größer + mehr Material = robuster). Man hätte ein USB-B auf USB-C Kabel beilegen können um auch out-of-the-box iPad/Smartphone Konnektivität zu bekommen.
- für die mitgelieferten PlugIns muss man sich bei zu vielen Herstellern registrieren und deren eigene Download-Software nutzen - das nervt.
Fazit:
Du willst ein Desktop/Heimstudio einrichten und brauchst ein paar mehr Ein- und Ausgänge, MIDI und vernüftige Mixing Software mit guten Treibern - hier bist du richtig!