... so der Eindruck zumindest, denn zu dem aktuellen Preis ist es schlicht hervorragend was den Klang angeht.
Soundtechnisch auf Höhe von Scarlett und Co., das ist schon so gut, dass man Klangprobleme nicht mehr auf das Interface schieben kann, die sind ab dem Level im Blindvergleich einfach nicht mehr unterscheidbar. Frequenzgang und Klirr sind da schon auf der sicheren Seite.
Die Preamps sind in der Preisklasse ein Schmankerl, ob die 70 dB nativ erzielt werden weiß ich nicht, aber sie funktionieren hervorragend.
Die 48 kHz Begrenzung spielt für Stimm- und Gesangsaufnahmen, bzw. Wiedergabe absolut keine Rolle, höhere Samplingraten werden erst benötigt, wenn man die Zeitachse in der DAW dehnt. Also eher nie, auch wenn das von 'HighEndern' gerne bezweifelt wird.
Hochohmige Eingänge sucht man vergebens, der Line-Eingang ist als unsymmetrischer 3.5 mm Klinke ausgeführt, was im Kleinen absolut ausreichend ist aber vielleicht Adapter benötigt. Alles gut, vielleicht kann man das auch für den Messaufbau von TSPs mit REW nutzen, mal schauen.
Der Kopfhörerausgang mit knapp 5 Ohm und genügend Leistung für niederohmige Kopfhörer sollte meist genügen, da ist aber definitiv noch etwas Luft nach oben.
Auch eher kompromissbehaftet ist der Kamera-Aux Ausgang, der gut 20 dB im Dynamikumfang abfällt im Vergleich zu den ordentlichen Monitor-Ausgängen.
Die Firm-/Software für'n Vocaster wurde angepasst, Compressor und der sehr vage EQ lassen sich nun individuell einstellen. Besser als nichts, man wünscht sich dennoch einen parametrischen EQ mit nachvollziehbaren Eckfrequenzen und grafischer Darstellung.
Das Gehäuse hätte etwas kompakter ausfallen dürfen, und mit Sicherheit wird es nach längerer Benutzung optisch leiden.
Die Mute Buttons sind eine feine Sache, Bluetooth ist auch toll zu haben und die Loopback Kanäle ebenso. Da muss man sich halt reintüddeln.
Sogar die Nutzung mit mobilen Geräten ist prinzipiell machbar.
Kombiniert am Mac, z.B. mit der SoundDesk App, hat man ein lustiges Gespann und kann Lautsprecher / Mikros perfekt entzerren und routen.
In der DAW werden alle 10(?) Kanäle als Einzelspuren erkannt.
Und jetzt der Dealbreaker Teil:
Die Mikrofoneingänge sind fix auf den Ausgang gesetzt, nennt sich dann 'real time monitoring' ist aber nicht schaltbar. Das wiederrum bedeutet, möchte man nicht immer die Mikros auf dem Ausgang an den Monitorlautsprechen haben, muss man z.B. mit dem vorhandenen Computer Audio Ausgang oder dem eines weiteren Interfaces arbeiten. Das ist, gelinde gesagt, unglücklich.
Vermutlich lässt sich dieses Verhalten auch nicht über ein Software-Update fixen und wäre dann ein Grund für die Angebotsoffensive.
Außerdem sind Störungen- / Einstrahlungen wahrnehmbar, die Ausgänge sind also nicht absolut still wie bei einem Duet oder dem Mac Audio Ausgang sondern mit einem leisen Räuscheln / Brizzeln versehen.
Noch ein paar Daten:
Frequenzumfang Eingänge:
20Hz to 20kHz +0/-0.5 dB
1/8" / 3.5 mm Ausgang: 20Hz to 20kHz
1/4" Monitor-Ausgang: 20Hz to 20kHz ±0.15 dB
1/4" Kopfhörer-Ausgang: 20Hz to 20kHz ±0.5 dB
Max. Eingangs-Pegel:
Mic +12.5 dBu
Aux +1 dBu
Max. Ausgangs-Pegel:
1/4" Monitor +14 dBu
1/4" Kopfhörer +6.5 dBu at 0 dBFS
1/8" / 3.5 mm Aux : -26 dBu
1/8" / 3.5 mm Line: -24.5 dBu
Kopfhörerausgang:
28 mW bei 32 Ohm / 8.5 mW bei 270 Ohm
Impedanz Eingänge:
Mic 3 kOhm
Aux 18 kOhm
Impedanz Ausgänge:
1/4" Line 440 Ohm
1/4" Kopfhörer 5 Ohm
1/8" / 3.5 mm 220 Ohm
THD+N Eingänge: ≤ -94 dB
1/4" Line ≤ -96 dB
1/4" Kopfhörer -96 dB
1/8" / 3.5 mm (Kamera) -73 dB