Fostex T50RP-Mk3 Headphone

Vorab waren mir einige Problemchen des T50RP bekannt. Auch die Empfehlung ordentlich Power reinzustecken ist nicht zu ignorieren.

Wenn man viel Bass braucht, T20RP kaufen, oder mit Isolierband die Schlitze an den Ohrmuscheln abkleben.
Die Vorgänger des Mk3 waren dafür bekannt von jedem umgebaut zu werden. Aber, auch der Mk3 braucht ein bisschen Liebe.

Comfort:
Verstellmechanismus und Aufhängung der Kapseln funktioniert gut und knarrt/schabt nicht.
Die Ohrpolster sind nicht so toll. Das Kunstleder klebt um die Ohren sind nicht tief genug. Dadurch liegen die Ohren dann innen auf dem Netz. Habe mir auf Empfehlung die Shure HPEAC1540 gekauft. Passen gut und jetzt fallen einem die Ohren nicht mehr nach einer Stunde ab.
Das Kopfband ist gut genug gepolstert.

Klang:
Der T50RP an einem Handy oder am Computer macht wenig Freude. Klingt dort sehr dünn.
Gibt man dem T50RP aber ordentlich Power (mindestens 1 Watt, eher mehr), ist da von den teilweise scharfen Höhen abgesehen genau die richtige Menge Bass.
Präsentation ist weder besonders breit oder schmal.

Um den meinem Geschmack nach zu scharfen Höhen Herr zu werden, kann man wie ich anfangs Klopapier hinters Ohrpolster klemmen, oder die offenen Schaumstoffscheiben durch geschlossene ersetzen (die für den AKG K-270 zum Beispiel).

Weiter Modifkationen sind das bereits erwähnte Abkleben der Schlitze in den Ohrmuscheln.

Die beiliegenden Kabel:
3 Meter lang, 6.3mm Klinke fest, Kurven wie eine Bergstraße die sich nicht rauskriegen lassen.
1 Meter lang, 3.5mm Winkel-Klinke an beiden Enden. Bleibt auch wellig, fühlt sich aber besser an.
Mein erster Versuch ein Kabel zu bauen ist daran gescheitert, dass für den Verriegel-Mechanismus die 3.5mm Klinke im Kopfhörer so sehr versenkt ist, dass selbst die recht kleine Neutrik NTP3 RC-B zu groß ist.

Fazit:
Nach einigen Modifikationen ein sehr schöner Kopfhörer. Klare Höhen, mit geeignetem Verstärker auch mit Bass.

Letztendlich hat mich das schöne Design dazu verleitet mir diesen Kopfhöhrer zu kaufen aber ich bin auch ansonsten sehr zufrieden.
Bei mir ist der Kopfhöhrer an ein NI Komplete Audio 6 Interface angeschlossen und der Sound ist top. An der Verarbeitung gibt es nix zu meckern und auch der Tragekomfort ist für mich sehr gut. Liegt aber vlt. auch daran das ich relativ kleine Ohren habe. Bei mir ist das Ohr jedenfalls gut umschlossen und der Kopfhöhrer sitzt schön fest ohne dabei zu drücken. Ich kann den auch drei Stunden am Stück (-3x5min.Pause) ohne Probleme tragen.
Kann ich weiter empfehlen.

Ich setze den Kopfhörer am PC in Verbindung mit einem SMSL SD-793II DAC/Kopfhörerverstärker und einem V-Moda BoomPro Mikrofon als Headset ein.

Pro:

- präziser, neutraler Klang
- abnehmbare Kabel, dadurch z.B. Einsatz als Headset möglich
- solide Verarbeitung, fühlt sich wertig an, es knartscht nichts
- mit Ersatzohrpolstern wie z.B. den Brainwavz HM5 Hybridpads oder den Shure HPAEC1540 Pads sehr komfortabel
- klasse Grundlage als Modding Kopfhörer: Vorgängermodell T50RP-MK2 mit großer Modding Community, daher wahrscheinlich viele Quellen, um den Sound und den Komfort den eigenen Bedürfnissen anzupassen

Kontra:

- Standard-Ohrpolster nach kurzer Zeit unbequem, besonders für mich als Brillenträger
- Kabel mit unnötigen, schließenden Klinkenanschlüssen
- Kopfband zwar gepolstert, aber ausbaufähiger Komfort
- für mobilen Einsatz zu klobig, da nicht faltbar und ohne Hülle geliefert

Ich habe den Kopfhörer nun knapp 2 Wochen und kann ihn bisher sehr empfehlen. Besonders geeignet ist er für diejenigen, die nicht davor scheuen, ihren Kopfhörer zu modifizieren und ihn noch besser zu machen.

p.s.: Mir waren mit den Ersatzohrpolstern (Brainwavz HM5 Hybrid) die Höhen zu scharf. Das kann man mit Klopapier hinter den Polstern sehr gut dämpfen.

Hatte mehrere andere Modelle in dieser Preisklasse und finde diese (in Kombination mit Sonarworks) definitiv am besten. Transienten werden klar wiedergegeben und level adjustments fallen mir deutlich leichter als mit anderen.
Ich benutze sie hauptsächlich zum producen unterwegs oder früh im mix, oder eben um kleine probleme (clicks, unauffällige distortion etc) zu finden und dafür eignen sie sich hervorragend.

Das einzige das mich wirklich stört sind diese orangen bändel (oder kabel mit stoffüberzug, was auch immer das sein mag), weil man beim auf- und absetzen ständig mit den fingern hängenbleibt. Merkwürdige designentscheidung.

Ansonsten: absolute Kaufempfehlung.

...lange kannte ich Fostex nur über die DIY Szene wegen der guten Breitbandlautsprecher - dort ist die Firma seit Jahrzehnten ein Geheimtip. Dass die auch außergweöhnliche Kopfhörer produzieren was mir als Österreicher mit entsprechender AKG "Hörigkeit" nicht bekannt. Nun, da es AKG eigentlich nicht mehr gibt und meine alten K271, K702 und K400 schon diverse Alterserscheinungen zeigten war es Zeit für Neues. Weil Fostex im T50RP einen Planar-Treiber verbaut war mein Interesse schon geweckt. Leider ist der Komfort der KH mit den Standard-Polstern besonders als Brillenträger sehr dürftig. Polster von Shure haben hier Abhilfe geschaffen. Ein vernünftiger Verstärker muss vorausgesetzt werden, ansonsten machen die Tx0RP wahrscheinlich keinen Spaß. Gut daß ich hier mit selbstgebauten Geräten auf Basis des Texas-Instruments TPA6120 etwas kaum zu überbietendes habe. Mehr Verstärker braucht kein normaler Kopfhörer ;)

Ich versuch mich kurz zu halten.
Die Auflösung, Klarheit und unfassbar detaillierte Trennung von Instrumenten / Frequenzen sowie der sehr knackige und schnelle Mittel-Bass machen einfach nur unfassbar Spaß. Das kriegt man einfach nicht besser, teilweise auch nicht von 300¤ Kopfhörern.
Die Bühne ist nicht die größte, aber das ist völlig irrelevant.

Das ist Planar Magnetic für Einstiegsbudget, wie es besser eigentlich kaum geht.

Was man hier präsentiert bekommt, macht einfach nur Spaß und süchtig.

Jedoch:

-Es mangelt an Tiefenbass. Der mittlere Bass ist unfassbar knackig und schnell, der KH funktioniert also extrem gut für Rock und komplexere Musik. Drums, Gitarren etc.
Aber für elektronische Musik, Dance etc ist er komplett ungeeignet.

-Die On-Ear Pads können schon mal drücken und lassen außerdem kaum Luft dran.


Tja... beide Probleme können jedoch selbst von Laien-Bastlern leicht gelöst werden! Neue Earpads schlagen jedoch schonmal an die 30-40¤ zu Gute.

Und beim Modden (was den Bass deutlich verbessern kann) muss man etwas aufpassen.


Fazit:
Wäre der T50 noch ein bisschen billiger, würde ich ihn als König des Budgets bezeichnen.

Doch auch so sei er jedem, der hauptsächlich komplexe instrumentale Musik, Rock oder auch Klassik hört, wärmstens empfehlen.

Und wer sich ein bisschen mit dem modden befassen will, kann aus dem T50RP einen Kopfhörer zaubern, der problemlos andere Kopfhörer in doppelter und dreifacher Preisklasse schlägt.

Der Fostex T50RP ist ja bekannt als eine Art Moddingwunder, erzeugt aber verhaltenes Interesse in der reinen Version. Leider erzeugt er bei mir auch keine echte Begeisterung.

Der Klang ist dunkel, die Klangbühne wirkt recht eng, man merkt das nur "halb-offene" Design deutlich. Töne sind "satt", aber recht hart und trocken. Es kommt keine echte Musikalität auf. Auf Dauer ist es anstrengend, den Kopfhörer zu hören. Details könnten besser sein.

Etwas, das gut ist, ist das Imaging. Alles hat seinen Ort, alles erzeugt seinen eigenen Klang und hat seine eigene Charakteristik, nichts ist verwaschen oder fließt ineinander über. (Manche Hintergrundgeräusche klingen sogar verblüffend realistisch, und man muss den Ton anhalten, um zu überprüfen, wo sie herkommen, vom Kopfhörer oder außerhalb.) Ich denke, das ist eine Charakteristik des planar-magnetischen/orthodynamischen Treibers.

Man muss daher sagen, dass der Kopfhörer kein Reinfall ist, allerdings scheint Fostex bei dem niedrigen Preis zu stark auf das Alleinstellungsmerkmal zu setzen und keinen gut abgestimmten Kopfhörer anbieten zu können oder zu wollen. In seinem Preisbereich bleibt es jedoch wahrscheinlich ein Tipp für manche...