Zunächst: Anderen Reviews ist zuzustimmen, verwirrend ist: Der Gain-Regler regelt den Vorverstärker, worauf die Lautstärkeanzeige reagiert. Der Volume-Regler regelt, wie heiß man den Trafo fährt, auch darauf reagiert die Lautstärkeanzeige. Die mitgelieferte Anleitung ist in diesem Punkt und auch sonst ziemlich nutzlos.
Die Verarbeitung des Geräts ist hochwertig.
Ob dieser Preamp was nützt, hängt ganz vom Drumherum ab. Ein erster schneller Test mit einem AKG C7 Live-Gesangsmic ergab durchaus Unterschiede zwischen dem "Freddy", einem Yamaha01V96i Mischpult und einem Focusrite Octopre. Allerdings: Der Freddy war nicht unbedingt die wohlklingendste Option! Und er gab Rauschen hinzu...
Mit dynamischen Mics oder Bändchen, die nicht mittels eigener interner Elektronik abgekoppelt sind, mag sich das Klangbild wieder ganz anders darstellen.
Also viel Glücksspiel für ein bisschen mehr optimalen Sound. Und dennoch behalte ich ihn, denn bei Kontrabass oder Kontrabass-Balalaika macht das Teil den Sound auf magische Art schöner. Aber nur, wenn man einen aktiven Pickup hat, denn die Eingangsimpedanz am Instrumenteneingang taugt nicht mal für einen passiven E-Bass, noch viel weniger für einen passiven Piezo-Tonabnehmer. Der aktive Shadow-Nanoflex-Tonabnehmer klingt jedenfalls am Freddy angenehm mittig, ohne zu sehr zu brüllen, immer noch satt.
Edit über vier Jahre später: Der Freddy ist bei mir nun durchaus öfter im Einsatz. Allerdings eher als qualitativ solides Tool zur Pegelanpassung, z.b. um ein Mikrofon auf den passenden Pegel für eine Gitarrenpedal-Sammlung zu bringen, oder den Kopfhörerausgang eines Vintage Trash-Keyboard oder gar ein per DI-Box vom Verstärkerausgang eines solchen abgegriffenes Signal in den Griff zu bekommen. Das klappt alles gut. Allerdings ist wohl nichts von dem Studio-Voodoo nötig, mit dem das Produkt beworben wird.
Komisch, dass kritische Reviews in der Tendenz hier immer so viele Daumen nach unten kriegen, könnten sie doch Leute vor Fehlkäufen bewahren.