Ich habe mir diesen Freeway-Switch bestellt, um eine Squier Toronado neu zu verkabeln. Freeway stellt hierzu sehr ausführliche Diagramme zur Verfügung.
Von der Verarbeitung wirkt der Switch gut - er lässt sich leicht bewegen, aber nicht zu leicht, die sechs Schalterstellungen lassen sich gut unterscheiden. Es werden zwei Kappen mitgeliefert, aber leider dreht die schwarze beim Aufsetzen durch - man kann sie also nicht ganz festziehen, was mir lieber wäre. Die cremefarbene habe ich nicht ausprobiert.
Der Switch selbst ist aufgrund der Leiterplatte (PCB), die den eigentlichen 6-way-Toggle umgibt, relativ groß. Wenn die Aushöhlung im Body der Gitarre nur breit genug für einen Standard-Toggle ist, muss man selbst Hand anlegen. Ich habe den Platz mit einer Raspel und einer Feile erhöht. Das funktioniert relativ gut, weil die Leiterplatte nach unten nicht viel Platz benötigt, daher genügt ein schräges Ausfeilen der Kanten im Gitarrenkörper. Man muss aber aufpassen, dass man dabei nicht an sichtbare Stellen gelangt - ich habe die Grenze mit Malerband abgeklebt, damit man das auch ohne aufliegenden Pickguard erkennen kann.
Beim 3x3-05 sind die Diagramme so, dass man viele Querverbindungen zwischen den Kontakten des Switchtes selbst benötigt. Leider war das Color-Coding so, dass zweimal die Farbe rot verwendet wurde, so dass man sehr aufpassen muss, nichts zu verwechseln. Die Kontakte der Leiterplatte nehmen Lötzinn sehr gut an, so dass man nicht aus Versehen mal zwei miteinander verbindet, weil die Lötpunkte gut auf dem Kontakt bleiben, den man gerade bearbeitet. Die Größe der Kontakte ist mit einer normal-breiten Lötspitze gut zu beherrschen. Die Verdrahtung erfolgte ohne Probleme.
Meine Empfehlung wäre es aber, die Drähte nach innen, in Richtung der Schaltermitte zu verlöten, nicht so, dass sie wie im Diagramm, nach außen weg stehen. Das wäre zwar beim Löten einfacher, aber wenn man nicht viel Platz hat, muss man nachher viele Drähte abbiegen, um den Schalter einzubauen. Bei knappem Platz also lieber Drähte auf die Mitte zuführen. Das geht, weil zwischen Masse in der Mitte und den Kontakten am Rand ein Isolator ist - ungenutzte PCB-Fläche.
Dann folgt das Verdrahten mit den Potis und eventuellen Push/Pulls. Hier gibt es sehr viele Diagramme vom Hersteller. Leider sind alle so, dass man ein Master Volume und ein Bridge Volume hat, wenn man vier Potis zur Verfügung hat. Mir hätten zwei separate Volumes für die Humbucker besser gefallen. Es empfiehlt sich auch, in die Diagramme reinzusehen, die Push/Pulls haben, selbst wenn man keine hat. Manchmal ist da eine interessantere Verdrahtung "versteckt", in der der Push/Pull dann optional ist und weggelassen werden kann.
Will man sich die Verdrahtung der Kontakte auf dem Toggle-Switch selber sparen, bietet Freeway zwei Modelle an, die bereits verdrahtet sind: Freeway 3x3-07 und 3x3-08 (neu). Damit schränkt man seine Möglichkeiten zwar ein, aber eventuell reicht das schon für das, was man erreichen will.
Ach ja, eines war mir überhaupt nicht klar: In welche Richtung baue ich den Switch ein? Das war bei mir mehr Glück - die Standardpositionen Neck, Neck/Bridge, Bridge liegen bei mir jetzt "unten" und in der Richtung, wie die Tonabnehmer auf der Gitarre liegen. Halt richtig geraten.
Da ich die Variante mit zwei Push/Pulls und zwei weiteren Potis und 3x3-05 verbaut habe, kann ich sagen: Mehr kann man tonal in eine Verdrahtung nicht reinpacken, außer man entwirft die Schaltung selbst. Ich finde den Freeway-Switch eine tolle Sache.