Mit dem Mythos Pedals Cestus habe ich mich in Treblebooster verliebt. Der Cestus hat einen Silikon-Transistor. Die Unterschiede zwischen Silikon und Germanium sind mir durch meine Fuzz-Pedale gut bekannt, daher wurde ich neugierig auf eine "originalere" Rangemaster-Schaltung. Der Ranger wurde zuletzt (bis zur Werksschließung) in Kalifornien mit einem NOS OC44-Transistor gebaut, der auch im ersten Rangemaster verbaut worden sein soll. Fulltone lassen jetzt in Lizenz von Jackson Audio in Texas bauen und als das Pedal ohne Begleitpapiere bei mir ankam, begann ich zu recherchieren und mit Fulltone in Kontakt zu treten. Es ist kein NOS OC44 mehr verbaut, sondern ein handselektierter PNP-Germanium-Transistor ohne nähere Angaben. Jedenfalls wollte oder konnte der Support nicht mehr Informationen rausrücken. Mir fielen weitere Unterschiede zur originalen Baureihe der handgemachten Pedale in Kalifornien auf: Die seitlichen Schrauben sind weg. Für den internen Trimmer, der ein wesentlicher Einstellparameter ist, müssen so immer alle vier Bodenschrauben gelöst werden. Es gibt keine Markierung mehr für das Werkssetting des BIAS. Eine Batterie ist nicht mehr dabei. Mit alledem hätte ich leben können, denn das Pedal lässt seinen Germanium-Sound klar erkennen. Etwas dreckiger, etwas weicher im Attack als der Silikon-basierte Sound des Cestus. Leider wurde es dennoch eine Retour. Auch ausgeschaltet fängt das Pedal Störgeräusche ein (obwohl true bypass). Da ist etwas nicht richtig abgeschirmt, das geht nicht für 299 Euro. Fader Beigeschmack: Ich habe eine unvernünftig große Pedalsammlung und außer dem Ranger war bisher nur ein anderes Pedal bei Lieferung defekt: Der Fulltone Dejavibe. Scheint nicht meine Marke zu werden.