Ich habe lange nach einer Gitarre gesucht, bei der ich einfach jeden Euro in das investiere, was ich haben möchte: eine Gitarre. Ich möchte nicht für einen teuren Namen zahlen und ich möchte kein Pickup bezahlen, das ich nicht brauche. Stattdessen möchte ich Vollholz, einen ausgewogenen Klang, eine schlichte, sanfte Optik und vor allem einen etwas breiteren Hals für Männerfinger. Und schon gibt es kaum noch Alternativen.
Dennoch sehe ich in der Furch Blue keinen Kompromiss, sondern die Ideallösung. Die Gitarre ist wunderbar schlicht, in einem seidig-matten Finish. Sie durftet herrlich nach Holz und fühlt sich sehr griffig an. Die zusätzlichen 3mm Halsbreite (45 statt 42 bei meiner Ovation) geben den geringen Zusatzplatz, den meine Finger brauchen. Da fließt einem der Fingerstyle förmlich aufs Griffbrett. Und natürlich der Klang: Die ganze Gitarre beginnt zu schwingen und überträgt ihre Vibration bis in meinen Körper. Der Dynamikumfang ist erstaunlich. Von tiefen Bässen, die mich völlig einnehmen bis hin zu herrlich brillianten Höhen und metallischem Schnarren bei Slaps. Sogar meine Frau war erstaunt, obwohl die schon lange findet, dass man keine weitere Gitarre braucht... und das heißt was.
Kleiner Nachtrag: Ich spiele viel Percussion und habe nach einer längeren Session einen Riss entdeckt. Der Saiteninstrumentbauer meines Vertrauens hat das zwar direkt wieder geflickt, aber er hat auch den Grund entdeckt, warum es wohl bei "normaler" Behandlung zum Riss gekommen ist. Dies hatte nichts niedriger Luftfeuchtigkeit zu tun, sondern schlecht verleimten Streben im Inneren der Gitarre. Zwei hatten sich wohl durch meine perkussives Spiel gelöst und konnten so die fragile Decke nicht mehr genügend stützen. Ich finde, dass sowas nicht passieren darf!