Der Gator-Koffer besteht aus robustem ABS mit stabilen Schließen, der Alurahmen ist passgenau gearbeitet. Allerdings ist der Koffer nicht so stabil, dass man draufstehen könnte, dazu ist der Kunststoff doch zu dünn. Aber er schützt das Instrument ganz gut.
Weniger gelungen finde ich die Innenaufteilung. Für eine Semi-Hollow-Gitarre finde ich den Koffer eigentlich zu hoch, insbesondere im hinteren Bereich - wobei "Semi-Hollow" natürlich ein dehnbarer Begriff ist. Zumindest meine "Fret King Elise" passt nicht so gut hinein. Hinten kippt sie nach unten weg, damit liegt sie schräg und sie liegt nur auf einer der beiden Halsauflagen (die relativ hoch sind) auf. Insgesamt ist dadurch zu viel Spiel und die Gitarre kann im Koffer hin und her rutschen. Wenn man den Body ca. 3-4 cm unterfüttert (z. B. mit einem zusammengelegten Handtuch) liegt sie eben im Koffer und auch auf beiden Halsauflagen. Geht, ist aber ein Kompromiss. Die Kontur passt für meine Gitarre auch nicht so gut, die untere Rundung des Koffers ist recht groß und die Taille liegt recht weit oben. Der Koffer ist also eher für Gitarren mit ausladendem Body und hoher Zarge.
Bei der praktischen Nutzung finde ich den Alurahmen etwas kritisch. Hier kann es passieren, dass man mit der Kopfplatte oder den Mechaniken am Alurahmen streift, wenn man die Gitarre in den Koffer legt - und so die Gitarre verkratzt. Hier wäre es besser, wenn der Alu-Rahmen am Unterteil etwas nach unten abgesetzt wäre (bzw. das Futter höher gezogen), der Deckel müsste dann entsprechend überlappend sein.
Für meine Gitarre passt der Thomann-Koffer "ES-Style (Art.-Nr. 129712) besser, auch wenn der insbesondere an den Seiten weit weniger stabil wirkt und etwas unangenehm riecht und außen leicht klebrig ist. Beim Thomann-Koffer passt die Gitarre schon so ganz gut rein, mit etwas zusätzlicher Polsterung an der Seite sogar optimal. Außerdem keine Gefahr, die Gitarre an einem Alurahmen zu zerkratzen.