Haltbarkeit:
Meinen ersten GHS Fast-Fret habe ich mir damals mit und für meinen Warwick Streamer gekauft. Das war 1991! Habe diesen Stick bis jetzt benutzt:-)
Nun musste mal ein neuer her. (obwohl der alte tatsächlich noch Wirkung hat) Das Ding hat jetzt wirklich 1/4 Jahrhundert gehalten?
Damals war der Griffel noch aus Holz - heute Plastik.
Das ist wohl jetzt eher eine haptische Differenz, die aber auch eine organische Differenz darstellt. Nicht mehr ganz so knuddelig.
Was allerdings positiv mit diesem Designwechsel einherging, ist eine Schutzkappe, die sich nun schützend vor den getränkten Schwamm aufdrücken lässt.
So muss man nicht gleich panisch mit dem Austrocknen des Sticks rechnen, wenn er dann doch nicht gleich wieder in der Dose verschwindet.
Das Tuch von damals war auch noch Baumwolle, jetzt ist es ein nicht so besonderes Vlies.
Zur Anwendung:
Ich habe den Stick meistens dann benutzt, wenn der Bass mal wieder wie ein Radiergummi gebremst hat. Also nicht jedes Mal vor und nach dem Spielen, sondern tatsächlich nach Bedarf. Dabei habe ich einfach den Hals der Länge nach bestrichen, kurz wirken lassen (etwa so lange bis ich das Tuch in der Hand hatte;-) und dann mit dem Tuch abgewischt.
Die Saiten einmal von links und einmal von rechts lang, einmal hoch, einmal runter, alle vier, und dann mit dem Tuch zwischen Daumen und Zeigefinger jede einzelne Saite, einmal hoch, einmal runter abgewischt. Fertig.
Und jetzt der ultimative Trick:
vor dem Spielen die Fingerspitzen und die Daumenspitze der Greifhand auch einmal mit dem Stick kurz behandeln - und jetzt geht sie aber ab, die Post!
Reinigungswirkung und Saitenlebenverlängerung:
Mahl ganz klar gesagt. Der Dreck, der eine Saite platt macht, der sitzt in den Rillen der Roundwounds. Den Dreck bekommt man auch mit diesem tollen Stick nicht weg. (Da muss man schon beschichtete Saiten spielen, dass da der Dreck mal eben nicht so schnell hinkommt. Elixier z.B.)
Aber man bekommt nach der Anwendung ein zeitlich begrenztes besseres Gleiten auf den Saiten und am Hals. Zumindest so lange der Gig oder die Probe Dauert. Das ist schon cool (genug). Der Abrieb vom Finger auf die Saite wird dadurch sicher auch vermindert.
Aber die Saiten halten dadurch nicht wirklich länger. Der Klang einer Saite hat mit und ohne Stick tatsächlich die gleiche Lebensdauer. Diese Erfahrung habe ich mit jahrelang gespielten GHS-Boomers gemacht. Wobei die Sätze, die ich vor und nach dem Spiel behandelt habe nicht länger geklungen haben, als die sporadisch behandelten.
Pflege:
Die Pflegewirkung besteht in erster Linie in der oberflächlichen Entfernung von Schweiß- und Fettrückständen und diversem anderen Dreck vom Instrument. Mein Streamer hat ein Wachsfinish und der Bass hat in all den Jahren keinen Schaden genommen.
Also kann das ganze Instrument ohne Probleme mit dem Stick und reinigender Wirkung behandelt werden.
Aber:
Benutzt den Stick wie oben beschrieben und dann: Go Faster.
Nur:
Zunächst erst einmal einen Fast-Fret kaufen. Meine Empfehlung habt ihr.