GHS TCB-L Phosphor Bronze Light

Vorab: Diese Stellungnahme ist mein persönlicher Erfahrungsbericht und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit: Der Thomann-Werbetext war attraktiv. Da wollte ich die Saite mal testen. Der Klang ist ohne Zweifel sehr gut. Die Saitenspannung gering. Und hier fing mein erstes Problem an. Bei meiner gut eingestellten Gitarre musste die Saitenlage/Griffbrett neu eingestellt werden. (na, gut das war mein Fehler, dass ich daran nicht dachte. Ein Hinweis in der Beschreibung wäre aber auch nicht schlecht gewesen). Die Justierung habe ich dann gemacht. Alles war gut, bis aus heiterem Himmel nach ca. 25 Spielstunden die G Saite am Steg riss. Das ist mir seit Jahrzehnten nicht vorgekommen. Ist das evtl. Thin Core geschuldet? Eine Thin Core Ersatzsaite hatte ich natürlich nicht. Also alles wieder zurückgebaut und die bisherigen GHS Vintage drauf.
Mein Resumee: Wer diese Saite draufmacht muss das Instrument darauf anpassen und sich mit genügend Reservesaiten eindecken. Einfach zurückwechseln auf 012er funktioniert nicht. Wegen der kurzen Lebensdauer ist die Thin Core für mich keine Alternative. Vielleicht vertragen die Saiten auch häufiges Umstimmen und definiertes Flatpickspiel nicht so gut wie die normalen 012er Saiten.

Ja - thin core. Spielt sich wie ein 11er Satz. Und ihr kennt ja den "scherbeligen" Sound von neuen Saiten, der sich erst nach ein, zwei Tagen gibt. Nicht so bei den GHS TCB-L: aufziehen, losspielen. Ausgewogener Klang von Anfang an. Was das für "in zwei Wochen" heißt, kann ich noch nicht sagen. Möglicherweise klingen sie dann auch schneller stumpf? Schauen wir mal... Ansonsten stimmstabil, auch mit Capo. Oberfläche erstaunlich rauh, aber ich habe sie auch gegen beschichtete Saiten getauscht. Kann also auch nur der momentane Eindruck durch den direkten Vergleich sein.

Nachtrag am 6.9.21:
Bin wieder zurück zum 11er Saitensatz und "Normalspannung". Die GHS haben sich am Ende so schnell verstimmt - es war nicht mehr zum Aushalten. Nichts für Leute, die - wie ich als Jugendleiter - die Klampfe ständig von drinnen nach draußen schleppen und wechselnden Bedingungen aussetzen. Trotzdem: Fürs Fingerpicking war's schon geil...

Habe die Saiten probehalber bestellt wegen Problemen mit den Gelenken. Wow, die sind wirklich flexibler, also "weicher" zu greifen. Genau das, was ich erhofft hatte, um nicht auf Nylonstrings ausweichen zu müssen.
Jetzt die Frage nach Sound und Stimmstabilität usw....
Sound: Bin kein ausgewiesener Experte, hört sich aber genau richtig an, nach Dreadnought eben.
Stimmstabilität: Hat ein bisschen länger gedauert als bei herkömmlichen Saiten, ist dann aber ganz normal (also ok.)
Kapodaster-Einsatz: Kapo muss etwas genauer justiert werden, damit die Verstimmung im Rahmen bleibt, geht aber gut.
Haltbarkeit: Na ja, kann man erst mit der Zeit sagen. Mir fällt aber auf, dass zwei der umwickelten Saiten jetzt schon leicht dunkler werden am Schallloch.
Und die Überraschung: Bendings schießen gleich mal über's Ziel hinaus! Die (umwickelten) Saiten sind wirklich flexibler als gewohnt. Da ist noch Einarbeitung nötig, aber Mann: gut für meine Finger!

Diese Saiten lassen meine Sigma SDR 28 (eine noch sehr gut verarbeitete Sigma-Gitarre!) klingen wie keine anderen bisher.

Von den Bässen über die Mitten bis in die Höhen, alles klingt aufgeräumt, passend und beeindruckend klangstark.

Das Sustain ist deutlich länger als mit anderen Saiten. Selbst meine Lakewood D14 mit d´addario phosphor-bronze-Saiten und meine Furch yellow dc-sr mit Elixir nanoweb bronze-Saiten erreichen dieses Sustain nicht.

Schade, dass der Vertrieb dieser Saiten zu horrenden Konditionen für die Händler geht, die den Verkauf dieser tollen Saiten deswegen ablehnen.