Wer wissen möchte wie diese Gitarre mit etwas Overdrive und Kompression in der Halspickup-Stellung tönen kann möge sich das Gitarrensolo am Ende von Pink Floyd's "Another Brick In The Wall" anhören. David Gilmour (der Gitarrist von Pink Floyd), sonst eher bekannt als Fender-Spieler, hat dieses legendäre Gitarrensolo nämlich auf dieser Gitarre gespielt, respektive auf dem Original von 1955. Bis auf die Rundum-Goldlackierung (also auch hinten) ist dieses 54er Modell identisch mit dieser, mit den originalen Specs. Die originale Gitarre von Gilmour wurde bei der grossen Christies-Auktion für einen Preis von USD 447'000 verkauft. Dagegen ist diese hier also immer noch richtig billig ;-)
Die Gitarre ist zudem sozusagen die Urmutter der Les Paul Gitarren. Selbst als Nicht-Gitarrist könnte man sie als reine Wertanlage kaufen, denn selbst als Reissue wird dieses Instrument kaum an Wert einbüssen über die Jahre hinweg. Einer der praktischen Gründe warum Gitarristen diese Gitarre kaufen ist nebst den legendären P90-Pickups die Wraparound-Bridge. Diese verkürzt die effektive Saitenlänge der eh schon kürzeren Mensur (im Vergleich zu Fender) noch weiter (im Vergleich zu Tune-o-matic) und erleichtert damit Bendings. Sogar mit 10er-Besaitung lassen sich Töne (mit trainierten Fingern) problemlos um 5 Halbtöne benden was auf einer Fender fast unmöglich ist. Im oben erwähnten "The Wall" Solo sind solche Bendings prominent zu hören.
Nun noch einige Impressionen von der gelieferten Gitarre selber: Sie kommt in einem platzsparenden Formkoffer. Öffnet man die Koffer liegt die erhabene Schönheit spielbereit vor dem Spieler. Keine nervigen Aufkleber, keine Plastikfolien die man erst mühsam abklauben muss (das ist etwas was ich bei Fender-Gitarren wirklich hasse), ganz einfach nur pure Gitarre, und ein wurderbarer feiner Geruch von Holz und Nitro-Lackierung. Ich liebe schon nur diesen Duft! Ich habe erwartet dass die Gitarre schwer ist, aber sie ist kaum schwerer als meine Fender. Und wieder ein Unterschied zu den meisten Fender-Gitarren: Die Gitarre ist sofort spielbar, kein mühsames langwieriges Einstellen und Kalibrieren vorher. Die Verarbeitung ist makellos. Der Sound hat schon trocken ordentlich Twang und ein schönes Sustain. Und verstärkt rockt es dann wirklich ab!
Fazit: Eine Perle für Gitarristen die sich ein solches Instrument leisten können und/oder wollen. Dies ist meine erste Gibson-Gitarre und wird wohl auch die die einzige bleiben da ich sonst eher auf Fender stehe, aber dieses Instrument gehört einfach in eine Gitarrenkollektion.