Gibson Les Paul Classic HB

Ich habe lange Strats gespielt und mich endlich mal entschieden nach langem Suchen und Testen eine Paula zu kaufen.
Von der Gitarre an sich bin ich zu 100% überzeugt, lässt sich einwandfrei bespielen, klingt toll, ist nicht so schwer wie die alten Les Pauls, im Gesamtpaket bin ich wirklich überzeugt.
ALLERDINGS.. für so viel Geld erwartet man natürlich auch eine gewisse Qualität in der Verarbeitung. An der Gitarre selber ist nur ein winziger Lackfehler (nichts wildes, der Klarlack am Binding vom Hals hat eine kleine Macke, kann passieren, ist nur optisch und stört nicht beim Spielen).
Jedoch ist der Zustand des Cases etwas fragwürdig. Anders als von Gibson beschrieben riecht es nicht angenehm wenn man es aufmacht sondern stinkt bestialisch nach Chemie, darüber hinaus funktioniert leider das Schloss vom Case nicht.

Ich habe mich dennoch dazu entschieden, die Gitarre so zu behalten, denn ich denke mir dass ich sie nie irgendwo unbeaufsichtigt stehen lassen werde, weshalb das mit dem Schloss schonmal nicht so schlimm ist.
Ansonsten kommt die Gitarre wie auch auf den Bildern zu sehen mit einem Gurt, welcher entgegen meiner ursprünglichen Erwartungen doch sehr angenehm ist. Im Case sind außerdem noch ein Gibson-Werkzeug zum Einstellen der Gitarre, ein Tuch, sowie das Qualitätscheck-Zertifikat mit Foto vorhanden.

Das Gesamtpaket gefällt mir wirklich sehr gut, von dem was ich an alten Les Pauls gesehen und gehört habe ist das ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und ich würde diese Gitarre jedem empfehlen, der eine wunderschöne neue Paula zu seiner Sammlung hinzufügen möchte

Nun halte ich sie in Händen. Meine erste Gibson Les Paul. Nach 36 Jahren überzeugtem Stratspiel von Fender bis Music Man wollte ich mal was anderes ausprobieren. Und ich habe es nicht bereut. Warum dann nur 4 Sterne? Die Gitarre kam leider in einem mitleiderregendem Zustand an.
Nicht was die Verarbeitung betrifft...Meiner Meinung nach Top. Da gibt es aus meiner Sicht nichts zu mäkeln. Auch keine Schäden. Das Endsetup der Gitarre war einfach nicht vorhanden wenn ich das so ausdrücken darf. Ich habe noch nie eine so schlecht eingestellte neue Gitarre erhalten. Mir ist klar, dass hier nicht die gleiche Sorgfalt geboten werden kann wie beim Gitarrenbauer vor Ort. Zeit ist Geld und diese Gitarren sind nun mal Massenfertigung aber trotzdem...Gibson...in diesem Zustand liefert man keine Gitarre aus.
Das machen andere Hersteller meiner Erfahrung nach besser. Nicht perfekt aber besser. Da hilft auch das unscharfe Foto der Gitarre am Prüfstand (ist das überhaupt diese meine, ich kann es beim besten Willen nicht erkennen) oder ein Prüfbericht mit allen erdenklichen Checks. Zumindest mein Exemplar kann nicht wirklich ernsthaft geprüft worden sein. Der Sattel zu hoch, die Bünde nicht abgerichtet. Saitenschnarren ohne Ende ab dem 8. Bund (dafür am 1. Bund Platz für, keine Ahnung was da durchgepasst hätte) Nun gut. Nochmals 150,- EUR beim Gitarrenbauer investiert und jetzt bin ich zufrieden.
Eine wirklich gute Gitarre. Vielleicht hatte ich einfach Pech und das ist nicht Gibson Standard. Trotzdem Schade. Sonst wäre der Kauf perfekt gewesen.

Die Gitarre habe ich für meinen erwachsenen Sohn gekauft, der eher in Richtung Hardrock tendiert. Da er sich nicht so gut mit den verschiedenen Modellen auskennt hat er mich gebeten, eine passende Gitarre für ihn zu wählen.

Nach Rücksprache mit einem freundlichen Gitarrero von der Gitarrenabteilung von Thomann, konnte er meine eigentlich zuvor bereits getroffene Wahl zur Les Paul Classic nachvollziehen. Er spielt selbst eine Classic und konnte meine Bedenken bezüglich Verarbeitung und zu hohem Gewicht noch vor der Bestellung ausräumen.

Die Les Paul kam schnell in einem soliden schwarzen Koffer. Das Öffnen desselben war selbstverständlich meinem Sohnemann vorbehalten. Und wir beide waren von der absoluten Schönheit der Gitarre schon einmal angetan. Beim Rausnehmen aus dem Koffer konnten wir sofort feststellen, dass die Gitarre für eine Les Paul sehr leicht ist. Beim späteren Nachwiegen kamen wir auf schlappe 3,7 KG. Da hatte ich schon Strats in der Hand, die mehr auf die Schultern drückten.

Auch unsere Bedenken, was die Verarbeitung anbelangt, waren vollkommen unbegründet. Die Verarbeitung ist großartig. Tadellose Lackierung, hervorragender Fretshop, Werkseinstellung (Halskrümmung, Saitenlage), alles paletti. Wenn alle Gitarren von Gibson jetzt so verarbeitet sind, dann ist das Unternehmen wieder da, wo es früher einmal war: auf ganz hohem Niveau.

Zum Sound möchte ich als Stratspieler keine Bewertung abgeben. Da habe ich zu wenig Erfahrung mit Les Pauls. Aber mein Sohn ist begeistert; insbesondere auch von den Zebra-Pickups und den zusätzlichen Möglichkeiten des Coilsplittings. Er spielt seine Sachen jetzt noch überwiegend daheim über einen Transitoramp. Aber da werden wir demnächst mal Abhilfe schaffen. Da habe ich schon einen schönen Marshall aus der DSL-Reihe im Sinn. Der wird selbstredend auch hier bei Thomann geholt.

Als Fazit ist festzustellen, dass ich die negativen Bewertung hinsichtlich Verarbeitung und Gewicht nicht nachvollziehen kann. Hier ist alles im grünen Bereich. Die Gitarre gefällt mir so gut, dass ich überlege, mir die Gleiche auch für mich zu kaufen und mich intensiv damit auseinander zu setzen. Marc Knopfler - mit dem ich meine Fähigkeit als Gitarrist nicht vergleichen möchte - hat ja auch mit der Strat begonnen und hat im Laufe der Zeit die Les Paul für sich entdeckt, ohne die Strat zu vernachlässigen.

Die Gibson Les Paul Classic ist eine wunderbare Gitarre mit großer Haptik und geprägt von hoher Qualität. Da hat man Freude dran.

Ich bin reiner Les Paul Spieler .
Habe zwar ein paar Strats, aber mir sind Gibsons von handling/Sound etc. einfach lieber .
ABER – besonders im Coverband Alltag muss man flexibel sein , und viele Stratsounds kopieren.
Und ich habe es endlich geschafft, einen annehmbaren Single Coil/Strat Sound zu „faken“, bedingt der Flexibilität der LP Classic.
LP auf Singel-coil schalten, einen einfachen Bodentreter EQ so einstellen das die die LP Sounds etwas unterdrück,t und die Höhen etwas hervorgehoben werden , und ich bekomme (beinahe) den „Le Freak“ Stratsound oder auch SRV Sound hin ( wie gesagt natürlich nur fast !)
Im Live-Szenario wirst Du kaum einen Unterschied wahrnehmen.
Und genau diese Flexibilität hat mich überzeugt .
Ich habe zwei weitere Gibson LP Std.– Super Gitarren, aber beschränkt auf ihren Les Paul Sound.
Und ich habe keine Lust für jeden Gig mehrere Gitarren mitzunehmen. Ich werde auch nicht jünger. Daher die LP Classic.
Verarbeitung gut – Habe keine Makel / Dings+Dongs finden können.
Bespielbarkeit, Einstellung perfekt .
Der "9-hole Weight Relief" - gewichtsreduzierter Korpus, muss ein Witz sein.
Mein LP ist genauso schwer wie mein "schwere"Gibson LP Std. Möchte nicht wissen wie schwer die Gitarre geworden wäre ohne die Holzaussparungen.

Und ach ja, natürlich klingt die Gitarre, wenn man keinen der Push/Pullpotis aktiviert, wie die gute alte Les Paul Standard .

Die gute Paula hat schon ihr Gewicht aber es ist ein sehr solide und robust gebautes Arbeitsgerät. Hammersound und ich mag den Nitrolacklook einfach. Spielt sich angenehm. Aber bitte schön liebe Freunde bei Gibson: Für den Preis erwarte ich einfach, dass das Setup korrekt gemacht ist. Ich musste zuerst kräftig Zeit investieren, bis die Saiten nicht mehr geschnarrt haben. Das hat mich bereits bei meiner Flying V geärgert. Weshalb investiert der Gitarrenbauer nicht noch etwas Zeit, wenn er die Klampfe ohnehin in den Händen hat? Das kommt aber evtl. auch auf die Tagesform des Mitarbeiters an. Denn ich hatte schon zwei Les Pauls und eine SG, die prima eingestellt waren. Alles in allem ein Instrument, das sehr viel Freude bereitet.