…der Traum einer echten Gibson Les Paul, eine Gitarre, die ich seit frühester (Gitarristen-) Jugend als die Rockgitarre schlechthin angesehen habe. Spätestens nachdem dann die Begeisterung für Künstler des Bluesrock wie Gary Moore und Joe Bonamassa aufkam, war in mir der Wille geboren, irgendwann eine Les Paul zuhause zu haben.
Kurzes Fazit vorweg:
Diese Gitarre ist ein wahrer Traum und ich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Die verarbeiteten Materialien sind auf hohem Niveau, es ist alles dran was man braucht, auch wenn es bei der Verarbeitung kleinere aber leicht zu behebende Nachlässigkeiten gibt. Aber das Wichtigste: Die 60s Les Paul Standard spielt sich klasse, der 60s Neck liegt sehr gut in der Hand, insbesondere für Leute die auch mal andere Modelle wie Strats oder Teles in der Hand haben. Der Sound ist wundervoll, genau das was man erwartet, wenn man eine Les Paul sucht bzw. kauft.
Empfehlung:
Lasst euch von Thomann direkt ein Setup machen. Das kostet nen knappen 50er zzgl. eurer Wunschsaiten und ihr bekommt eine perfekt eingestellte Gitarre. nach Hause.
Zu den Details…
Features:
Man erhält hier eine grundständige Les Paul aus massivem Mahagoni, mit allem was es braucht. Neben dem etwas höheren aber keinesfalls unerträglichem Gewicht findet man zwei Humbucker mit ordentlichem Output, Tuneomatic Steg und Stop Bar, ordentliche Mechaniken und eine wundervolle Lackierung, hier ein Bourbon Burst, was sich irgendwo zwischen Cherry und Tobacco ansiedelt und sehr gut umgesetzt ist. Sehr schön ist auch, dass hier ordentliche Potis und Kondensatoren verwendet und von Hand verlötet worden sind (glauben wir das mal, nicht war ja nicht dabei 😉. Die Potis lassen ein sehr feinfühliges Einstellen über den gesamten Drehweg zu, Sprünge in Lautstärke oder Ton sind hier nicht zu finden, sehr gut! Als Zugabe (und bei dem Preis ja auch angemessen und anerkannter Standard) bekommt man einen sehr gut verarbeiteten Koffer inkl. Werkzeugset und einem Foto der eigenen Gitarre bei der Endkontrolle. Sonstigen Schnickschnack wie z.B. Push-Pull Potis, Coilsplits, etc. sucht man vergebens, aber dafür gibt es ja auch Alternativen in Form der Les Paul Classic und Co. Da ich eine grundsolide Les Paul wollte, und genau das bekommen habe, gibt es auch 5 Sterne bei den Features, denn die entsprechen dem, was man unter dem Modell "Standard" erwartet.
Sound:
Die 61er Burstbucker liefern einen sehr differenzierten Ton bei hohem Output, darüber freut sich zuerst der Röhrenamp und dann die Ohren. Pusht man dann noch mit einem TubeScreamer oder Super Overdrive bekommt man ein herrliches Sustain und einen echt fetten Rockton. Über die Tonabnehmerwahl kann man zwischen einem sehr warmen und runden Ton vom Hals-Humbucker bis zu einem sehr bissigen Ton vom Steg-Humbucker wechseln. Interessant wird es dann in der Mittelposition. Hier kann man mit Hilfe der 4 Potis jede nur erdenkliche Kombination der beiden Charaktere einstellen. Auch hierbei macht sich die Qualität der Potis bemerkbar, denn das funktioniert sehr gut. Eine Sache noch abschließend zum Sound: Zu allererst habe ich die Gitarre trocken (also ohne Amp) gespielt und war schon begeistert. Auch jetzt greife ich mir das Teil zwischendurch öfters mal, ohne dazu meinen Amp zu bemühen. Die Gitarre hat einen sehr vollen und ausgewogenen Klang. In Summe kann man hier nur 5 Sterne vergeben.
Verarbeitung:
Auf den ersten Blick ist man erst einmal positiv angetan. Das liegt zum Einen an einer Herstellung auf hohem Niveau, zum anderen aber auch an der Aura Gibson, die einem aus dem Koffer entgegenspringt. Auch bei genauerem Hinsehen bestätigt sich dieser Eindruck: Die Lackierung ist makellos, der Burst sauber und gleichmäßig, das umfangreich vorhandene Binding an Korpus und Hals ist sauber verarbeitet. Nur 2 kleine Beanstandungen habe ich: Zum einen war der Toggle-Switch für die Tonabnehmerwahl lose, wackelte beim Umschalten und ließ sich drehen. Für eine Gitarre dieser Preisklasse dürfte das eigentlich nicht vorkommen und sollte bei der Endkontrolle auffallen. Zum Anderen waren die Potis auf unterschiedlichen Höhen, einer war so niedrig, dass er auf dem Pointer aufsaß und geschliffen hat. Hier das Gleiche, das sollte so nicht durch die Endkontrolle gehen, zumal man es mit einem Handgriff beheben kann. Dafür gibt es zusammen einen Stern Abzug bei der Verarbeitung, doch muss man fairer Weise sagen, dass sich beides sehr leicht beheben lässt (auch ohne Gitarrenbauer) und ich insbesondere das Thema mit dem losen Toggle-Switch schon von meiner PRS kannte, bei der ich regelmäßig die Mutter des Schalters wieder festziehen musste. Trotzdem nimmt man die Gitarre in die Hand und hat das Gefühl ein hochwertiges Instrument in der Hand zu halten. In Kombination mit der Bespielbarkeit und dem Sound ein echter Gewinn und eine erstklassige Gitarre.