Göldo ASNUT Slide Saddle

Hallo,

ich stand auch vor der Entscheidung, was ich zum Sliden mit dem Bottleneck nehmen sollte. Da dafür die Saitenhöhe ausschlaggebend ist, kann eine vorhandene Saitenlage nicht benützt werden, klingt fürchterlich. Also entweder eine vorhandene E-Gitarre "opfern" oder eine preisgünstigere kaufen.

Dafür hatte ich eine Telecaster von Harley Benton im Sinn. Da aber fand ich die Göldo Sattelerhöhung. Somit konnte ich leicht eine meiner Stratos umrüsten, was wirklich problemlos ging.

Jetzt nun meine neue Erfahrungen: Das Sliden mit dem Bottelneck ging schlagartig viel besser, ein sauberer Sound ohne Bundschnarren. Nach der Eingewöhnungszeit macht das riesig Spass.

Nun die Kehrseite: Die Saitenlage wird derart hoch, dass im vorderen Bereich vom 1. bis zum 5. Bund überhaupt nicht mehr einzeln gespielt werden kann. Die Saiten sind auf dem neuen Göldosattel viel weiter auseinander, als der Hals breit ist. D.h., dass die beiden E-Saiten außerhalb des Halses sind. Zum Sliden müssen sie in Richtung der inneren Saiten gedrückt werden. Leider kann man dann auch die Gitarre nicht mehr in den Wandhalter hängen, da dieser immer wieder an die außenliegenden Saiten stößt :-((

Da mir das Silden sehr gut gefällt, werde ich mich bei der Hausmarke HB doch um eine Gitarre mit breitem Hals umsehen. Ich möchte die Slidegitarre nicht ständig umstimmen (open E) oder am Sattel umbauen.

Die Verarbeitung ist super, keine gefährlichen Grade.


Fazit: Bitte um Überlegung wegen der Halsbreite, ansonsten eine prima Sache.

Wenn man gelegentlich mal sliden möchte, aber keine Extra- Slidegitarre kaufen will, ist dieser Slidesattel eine preisgünstige Lösung. Ruckzuck hat man eine Saitenlage, mit der man perfekt sliden kann, die aber jedes normale Spielen unmöglich macht - auch wenn's etwas merkwürdig aussieht.

Der Slidesattel passt aber nur schlecht auf 6L- Kopfplatten, da neigt er wegen dem asymmetrischen Zug zum Verrutschen. Insofern empfehle ich das Teil für Akustik- und Elektro- Gitarren mit 3L-3R- Kopfplatte und fester Brücke. Da hat man's in drei Minuten ein- bzw. wieder ausgebaut. Ich klemme es gelegentlich auf meine Jumbowestern, um ein bisschen Swamp Blues zu machen.

Der Slide-Sattel hebt die Saiten an und zieht sie durch die breitere Führung auch ein Stück auseinander. Die E-Saiten schweben bei meiner umgerüsteten Westerngitarre nun über dem Rand des Griffbretts. Und durch den leicht vorgelagerten Auflagepunkt (passt bei anderen Sattel-Kopfplatte-Positionen vielleicht besser) ist die Mensur jetzt ein, zwei Millimeter kürzer. Aber die Bespielbarkeit und der Klang sind klasse und "Bund"-Reinheit ist beim Sliden ja eh nicht mehr so entscheidend, wo die Bünde ja nur noch optisch der Orientierung dienen. Gegen evtl. Kratzspuren auf dem Griffbrett könnte ein noch etwas ausgefeilteres (in dem Falle rundgefeiltes) Design helfen. Kriegt man auch selbst hin.

Mit einem Slide-Bar und auch einem etwas schwereren Messing-Bottleneck klingt meine alte Akustik jetzt richtig nach Squareneck. Macht großen Spaß und zwingt einen (oder zumindest mich) auch außerhalb der vertrauten Muster zu denken und zu spielen. Toller Effekt einer so einfachen und reversiblen Umrüstung.