Bei diesem Tausch-Pickguard gibt’s absolut nix zu meckern. Alle Bohrungen und Ausnehmungen sind stimmig und passend für Fender Strats ab 1964 (=11-Loch), mit Ausnahme der versenkten Bohrungen der pickup-Höhenjustage sowie der Montage-Bohrungen des Schalters (hier für zöllige 6-32er Schrauben mit Zylinderkopf).
Schaltermontage:
1-5/8“ (41,3mm), perfekt für CRL switches und viele Epigonen.
Potibohrungen:
9,8mm, exakt wie bei US-Fender guards. Passend für CTS Potis mit 3/8“ (9,53mm) Gewindedurchmesser. Manche User werden eventuell bekriteln, dass die Potibohrungen für 8mm Alpha Potis zu groß sind. Dabei wären 8mm-Bohrungen eigentlich praktischer, denn das Aufbohren von 8mm auf 9,5mm ist – bei Bedarf – wirklich nicht die ganz große Kunst. Die meisten handelsüblichen Potentiometer haben optionale Arretierungs-„Nasen“ am oberen Rand des Gehäuses, um ggf. das Poti verdreh-sicher montieren zu können. Braucht man diese Arretiernasen nicht, kann man sie entweder wegbiegen oder (falls diese Nase aus Guss ist, wie bei vielen Alpha-Potis), mit der Kombizange einfach abknicken. Charmanter ist es jedoch, die den Potis meist beigelegten Zahnscheiben unter’m pickguard zu verwenden, so wie dies bei Fender bei CTS Potis seit Menschengedenken gehandhabt wurde. Dann kann die Nase so bleiben wie sie ist. Passende Kontermuttern unter’m Pickguard wären z.B. auch eine Option, falls das Montagegewinde des Potis dafür lang genug ist.
Ausnehmung für’s Vibrato:
Stimmig und genau im Sinne des Erfinders. Dieses HB pickguard ist erstaunlich präzise so geshaped wie ein Fender-Original, und alle elf Montagebohrungen sind dort, wo sie hingehören.
Hals-Ausnehmung:
Getestet mit sechs Fender Strat-Hälsen, - ein aktueller Hals aus Corona/Calif., zwei Stk aus Mexiko, zwei Originale aus den 60ern und einer aus den 70ern:
ALLE passen perfekt in die Ausnehmung. Falls ein Hals nicht passen sollte, ist nicht dieses pickguard schuld.
Pickup-Ausschnitte:
Dazu ist Folgendes zu sagen: Die PU-Kappen waren in den 1960ern einen Hauch kleiner als es die Aktuellen sind (es geht dabei um Differenzen im 1/10mm-Bereich). Man muss sich also ggf. auf Kompromisse einstellen. Aktuelle Fender-Kappen passen ziemlich „streng“ in die Ausnehmungen, während alte Fender PU’s fast „zu locker“ in den Ausnehmungen sitzen. Auch aktuelle Lace Sensor PU’s sitzen z.B. relativ locker in dem pickguard. Dazu kommt, dass die PU-Montage in den 1960ern mit Linsen-Senkkopf-Schrauben erfolgte. Würde man die PU-Montage-Bohrungen bei diesem guard ansenken, würde man womöglich bereits in die PU-Ausnehmung hineinsenken, deshalb zieht man bei diesem HB pickguard die Montage mit Zylinderkopfschrauben vor (denn die haben meist kleinere Köpfe) und überlässt es dem Kunden, ob er sich solch eher heikle (senk-) Angelegenheiten antun möchte, falls er’s wirklich „echt-vintage“ haben will.
Und ja:
Handelsübliches pickguard-Material wird seit jeher mit transparenter Schutzfolie geliefert. Diese Schutzfolie sollte erst abgezogen werden, wenn man sich sicher ist, dass alles so passt wie erwartet, und NACH Montage sämtlicher Teile. Diese Schutzfolie erweckt bei manchen Usern erstaunlicherweise auch heute immer noch den Eindruck, als sei das pickguard bei Anlieferung „zerkratzt“. NEIN – das ist es nicht.
Fazit:
Für einen schlappen Zehner kann man bei diesem (w/b/w-) pickguard ganz sicher nix falsch machen, denn es ist um nichts schlechter als das bald 10-fach teurere „Marken“-Produkt.