Golden Age Audio Project Comp-3A

Derzeit ist "Retrotechnik" allerorten zum Hype geworden, die Preise für alte original Geräte teilweise nur noch mit der sie umgebenden Aura zu erklären. Aber auch selbst einen "Nachbau" dieser Geräte hätte ich mir nicht gekauft, wäre da nicht seit längerem Unzufriedenheit mit der Kompressoreinheit meines Focusrite Voice-Channel. Diese reagiert ziemlich ungehalten auf lautere Spitzen bei Gesang, v.a. bei lauten Anfangskonsonanten, was sich dann z.B. in gedrücktem Knacken äußert. Nun habe ich den Comp-3A in den Insertweg des Focusrite eingeschliffen, dessen Bauart eine gewisse Trägheit bedingt und alles ist in bester Ordnung. Zur Zeit verwende ich auch nicht mehr den EQ des Focusrite, die o.g. Kombination hat alles, was ich benötige. Die Features sind umfangreich, es lässt sich alles schalten, was geschalten werden könnte. Den einzigen Abzug erhält das Gerät, weil keine Gummifüßchen dran sind. Das beeinträchtigt die Leistung in keiner Weise, hat mich aber doch gewundert - heutzutage fehlt da einfach was, wenn man kein Rack mehr nutzt.

Ich war auf der Suche nach einem LA3A Klon und bin nach kurzer Recherche auf den Comp-3A von Golden Age gestoßen. Nach einigen Sounddemos auf YouTube habe ich mich dann entschlossen ihn zu kaufen. Den Kauf bereue ich in keinster Weise. Der Preis des Gerätes ist für diesen Sound unschlagbar. Er macht genau das, was ein Optokompressor machen soll, nämlich dezent, weich und "musikalisch" das Signal bearbeiten. Die Bedienoberfläche ist sehr übersichtlich. Beim HF Regler hätte ich mir gewünscht dass die Hz angegeben sind. Auch sind die unteren Kippschalter nichts für Menschen mit sehr großen Händen. Beim Gain und Peak Reduction Regler hätte man ruhig auf Kunststoff verzichten können. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau denn letztlich zählt der Sound und der ist, wie bereits erwähnt, für diesen Preis spitze. Kaufempfehlung!