Graph Tech PT 6060 00 Slotted Nut

Zum Hintergrund:
ich habe vor ca. 3 Monaten begonnen E-Gitarre zu lernen und dazu zunächst mal Equipment im Freundeskreis ausgeborgt. Die Gitarre ist eine BC Rich Warlock, mindestens 25 Jahre alt, hat seit geschätzt 24 Jahren vergessen in der Ecke herumgestanden. :D Kurz gesagt, das gute Stück hatte diverse Macken durch mangelnde Pflege. U.A. war der (Plastik-)Sattel an der A-Saite gebrochen und diese Saite schnarrte erbärmlich. Für den Anfang hatte ich den Schaden mittels Zahnstochern notdürftig repariert, aber es war eigentlich von Anfang an klar: da muss früher oder später ein Neuer rein. So kam ich als absolutes Greenhorn in die Verlegenheit, mich gleich mit Sachen wie Halskrümmung, Saitenlage und Sattel tauschen beschäftigen zu müssen. Vor dem Sattel habe ich mich bis vor etwa 2 Wochen gedrückt, da ich keine Spezialwerkzeuge wie Sattelfeilen oder -sägen besitze und vor dem Tausch einen riesigen Respekt hatte.

Letztlich war es gar kein großer Akt wenn man halbwegs handwerklich begabt ist und Zugriff auf eine einigermaßen sortierte Werkstatt hat. Das Einzige worauf wirklich zu achten ist: das Material ist recht weich. Wenn man da zu grobmotorisch mit den Werkzeugen umgeht, ist ruckzuck zuviel Sattelmaterial weg. Also besser z.B. die Sattelkerben sehr vorsichtig in mehreren sehr kleinen Schritten vertiefen und nach jedem Arbeitsschritt probieren ob noch mehr weg muss.

Die vorgekerbten Nute für die Saiten passten perfekt, die auf jeder Seite des Halses überstehenden je ca. 1 mm Sattelmaterial ließen sich mit normalem Sandpapier von grob nach fein problemlos abtragen und glätten. Anschließend einkleben, passt. Die Sattelkerben vertiefte ich mit verschieden breiten Blättern einer handelsüblichen Feinsäge bis zur gewünschten Tiefe. Für einen Gitarrenbauer sicher ein Sakrileg, ging aber einwandfrei. Anschließend wurden die ausgebauten Schrottsaiten ein paar mal durch die frisch vertieften Kerben gezogen um evtl. Grate zu entfernen. Fertig.

Fazit: war eigentlich auch für mich als absoluten Laien einfach. Bearbeitung kann zur Not auch mit Werkzeug erfolgen, das zuhause oder in der Verwandschaft jemand liegen hat.

Sustain und Stimmstabilität sind jedenfalls erheblich besser geworden. NOCH besitze ich keine eigene Gitarre, aber sollte nochmal ein Satteltausch fällig werden wird es definitiv wieder ein passendes Modell von Graphtech.

Ach so, die Saitenlage am 12. Bund ist inzwischen bei immerhin etwa 1,7-1,8 mm ohne dass es irgendwo schnarrt. Bei der Übernahme der Gitarre waren es so 7-8.... ;)

Da es ja für Yamaha Pacifica Modelle leider keinen passenden Sattel von Graph Tech aus TUSQ gibt, habe ich diesen hier verwendet und bin mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Meine Pacifica 112V hatte einen billigen Plastiksattel, den ich erstmal vorsichtig mit einer flachen Zange rausgezogen habe.
Der neue TUSQ Sattel ist bereits vorgekerbt, und daran habe ich auch nichts verändert. Ich musste lediglich die Dicke um etwa 1mm abschleifen, sowie die Höhe ebenfalls gut 1mm reduzieren. Wichtig ist vor allem, eine absolut gerade und plane Unterlage zu verwenden, sonst wird das nix. Ich habe mit 250er Sandpapier auf einer ebenen Platte gearbeitet, mit mäßigen Druck gleichmäßig abgeschliffen bis es passte. Zwischendurch immer wieder kontrollieren, nicht zu viel Material abtragen. Nach ca. 1 Stunde hat es dann perfekt gepasst, mit vier kleinen Tröpfchen Sekundenkleber an der Stirnseite und der Unterseite fixiert und sitzt.
Neue Saiten aufgezogen, beim Stimmen gut gedehnt und nun verstimmt sie sich nicht mehr, auch nicht bei Gilmour-Style Bendings über 2 Noten hinweg. Super !
Ich kann die TUSQ Sättel wirklich jedem empfehlen, der sein Instrument aufwerten möchte und kann nur raten, schmeisst diese billigen Plastiksättel raus und besorgt euch diese TUSQ Sättel hier.
Keine Angst, die Arbeit ist auch gut durch einen Laien zu meistern.
Es lohnt sich !
Fazit : Top Kaufempfehlung !
UPDATE 22.01.2021 :
Habe jetzt auch meine geliebte Harley Benton DC Custom Cherry (SG Clone) damit aufgerüstet, die zwar schon einen Graphit IV Sattel hatte, aber mit dem Graph Tech Sattel nochmal stimmstabiler wurde. Sie hält die Stimmung jetzt auch nachdem ich die brutalen bendings bei einigen Soli von AC/DCs Angus Young gespielt habe hervorragend. Erstaunlicherweise passte die Graph Tech Nut zu 100% genau in die alte Kerbe der HB.
Weiterhin TOP Kaufempfehlung.

Ich habe den Sattel gekauft, um ihn in meine Epiphone ES 335 einzusetzen, da beim Originalsattel der G-Saite das Klemmen auch mit Graphit nicht abzugewöhnen war.

Der Grapftech passt exakt in die Nut. Nix wackelt und auch die Höhe stimmt. Er ist in der Länge jeweils links und rechts 0,5 mm breiter. Das könnte man nun noch abfeilen. Muss man aber nicht. Und nichts klemmt mehr bei Stimmen.
Und der Klang erst :-) Ist natürlich viel runder als vorher ;-)
Ich habe den Sattel deshalb in weiß gleich auch noch in meine Epiphone ES 335 Pro (das ist die mit dem Binding am Hals) eingesetzt. Auch dort passt er genau in die Nut.

Ich habe den Graph Test Sattel auf meine Red Special Replica montiert und - siehe da - Tuning-Probleme sind weg. Beim Verarbeiten habe ich darauf geachtet, dass ich ausschliesslich die Sattel-Basis auf die benötigte Höhe abschleife, (zuerst mit 120er, dann 240er und dann 400er Papier auf planer Oberfläche) , damit die gleitende Teflon-Beschichtung der Sattelschlitze nicht verletzt wird. Nach dem Einkleben mit Sekundenkleber war die Gitarre wie neu. Die Sattelschlitze haben genau die richtige Breite und Tiefe, um einerseits eine sichere Lage auch bei nicht-saiten-parallelen Headstocks zu gewährleisten aber anderseits dennoch nur sehr wenig Reibung zu erzeugen. Was ansonsten mit dem "alten" Sattel bei Bendings oder Tremolo-Actions geklickt oder geknirscht hatte, war jetzt weg. Sicher, das Abfeilen ist eine ganz schön schmutzige Angelegenheit, aber wer sich hier Zeit nimmt und wirklich sorgsam Lage für Lage vorgeht, wird mit exzellenter Bending-Performance und verbessertem Sustain belohnt. Man kann sich von der Qualität des Graph Tech Sattels durch einen einfachen "Klangtest" überzeugen. Nach dem Ausbauen des alten Sattels, beide Sattel (den alten und den neuen) mal auf einen harte Fläche fallen lassen und auf das Geräusch vergleichen. Voila.

Eine 500€-Gitarre, die ich nach jedem Song nachstimmen mußte, hält die Stimmung jetzt professionellerweise ein ganzes Album lang, wegen eines Umbaus, der gerade mal 10€ an Material kostete. Gut, es gibt eine gewisse Lernkurve, wenn man nicht gerade Gitarrenbauer ist. Nicht zu viel Material abschleifen in der Höhe. Auch den Schlitz an der Kopfplatte mußte ich etwas nachfeilen (Winkel).
Aber diesere Umbau ist der Flaschenhals zwischen einer professionell brauchbaren Gitarre und einem Hobby.
Als nächstes kommt meine Les Paul dran, vielleicht stimmt dann auch das Tronical besser. Ist natürlich eine ander Nut (Maße).

Ich habe diesen Graph Tech Sattel nicht ganz aus freien Stücken gekauft. Nachdem jedoch klar war, dass am Sattel meiner PRS SE ein bisschen nachgefeilt werden muss, hat mir der Gitarrenbauer gesagt, dass bei der Gelegenheit auch ein hochwertigerer Sattel verbaut werden könnte.

Kurzum: Der Hinweis war Gold wert. Ok, man macht mit einem solchen Sattel aus Stroh kein Gold. Eine minderwertige Gitarre wird damit nicht plötzlich zum Luxus-Instrument für die Bühnen dieser Welt, aber eine gute Gitarre kann man damit doch aufwerten. Und ja, ich denke, ein schlechter Sattel kann eine ansonsten super Gitarre deutlich verschlechtern. Folgende Punkte sind mir besonders aufgefallen:

1. Klang: Der Soundcharakter der Gitarre hat sich natürlich nicht großartig verändert, aber dei Saiten schwingen einfach besser. Etwas Sustain und Stabilität ist auf jeden Fall dazu gekommen, insofern ein positiver Effekt zu verzeichnen.

2. Stimmstabilität: Da ich ein Tremolo-System habe und das auch gern benutze, ist mir das wohl am meisten aufgefallen. Die Saiten laufen einfach viel sauberer und mit deutlich weniger Reibung durch die Kerben. PRS-Tremolos sind ohnehin bekannt dafür, auch ohne Locking Tuner sehr stabil die Stimmung zu halten, aber mit Graph Tech statt eines Plastiksattels kann ich jetzt endgültig sehr viel Blödsinn mit meinem Jammerhaken anstellen, ohne dass sich die Gitarre wesentlich verstimmt.

3. Verarbeitung/Haltbarkeit: Das gesamte Gefühl ist einfach besser. Der Sattel wirkt so viel stabiler, da frisst sich nichts durch, die Saiten halten und wie gesagt: Bei alles Formen von Bendings, Vibratos etc. bleibt die Gitarre einfach in tune.

Diesen Sattel bzw. alle bauähnlichen aus diesem Material von dieser Firma sind mehr als nur zu empfehlen, besonders bei Gitarren mit Tremolo. Die positiven Effekte sind überraschend deutlich zu spüren, gerade auch im Klang - und ich bin wahrlich keiner, der an Voodoo glaubt und das Gras wachsen hört!

Ich war mit der Stimmstabilität meiner
Epiphone Casino Coupé sehr unzufrieden.

Irgendwo las ich, dass nicht nur die Mechaniken sondern auch der Sattel dabei eine Rolle spielen.
Einen 10er für den Sattel, zusätzlich zu den neuen Mechaniken zu investieren, schien mir in Ordnung.
Also Saiten runter. Vorsichtig gegen den alten Sattel gehauen. Den neuen Sattel mit 120er Schmirgelpapier auf ebenem Untergrund auf die gleiche Größe gebracht wie den alten, 2 Tropfen Sekundenkleber in die Nut des Sattel zwischen Griffbrett und Kopfplatte, neuen Sattel eingesetzt. Einige Minuten warten. Saiten drauf. Fertig! Arbeitszeitaufwand bei Schnarchnasen: 15 Minuten
Die Kerbung passen gut, insofern war eine Nachbearbeitung nicht notwendig.
Die Casino Coupé ist eine Hollowbody ohne Sustainblock, insofern steht der Ton nicht allzu lange. Tatsächlich wurde das Sustainverhalten durch den Sattel verbessert.
Klar, ist keine Les Paul was das Sustain angeht aber es ist besser als vorher und für mein Gefühl genau das, was ihr vorher fehlte.
Ich bin absolut zufrieden und werde für die Paula noch einen kaufen.
Eine günstige Möglichkeit sein Instrument aufzuwerten.