Probiert das mal: nehmt den Graph Tech TUSQ Sattel und lasst ihn aus geringer Höhe auf den Tisch fallen. Aus dem klirrigen Aufschlagsgeräusch könnt ihr schon schließen, dass es sich hier um ein schon fast porzellanähnlichen Stoff handeln muss.
Nicht mal der sagenumwobene argentinische Rindsknochen klingt so fein, Elfenbein womöglich schon, aber das zu verwenden ist absolutes NoGo. Soviel zum Trockentest.
Bei einigen Strats oder Teles mag der Selbstschmierer auf Anhieb passen, bei mir war das noch nie der Fall, und ich habe schon einige dieser Teile an diversen Fenders und deren Klonen verbaut. Auf dezentes Nacharbeiten müsst ihr euch also einstellen, im aktuellen Fall musste die Nase an der Unterseite des Graph Tech F - Style weg - und dieser dann auch noch über die komplette Breite leicht verschliffen werden, um dann mit einem minimal angeschrägten Shim die gewünscht Höhe zum 12" Radius meiner 2012er Fender Stratocaster mit CBS Kopfplatte zu erreichen. Nach exaktem Ausmitteln stand der Sattel rechts wie links einen Hauch über, das musste natürlich auch nachgefeilt werden. Mir macht so ein Präzisionsgetüftel mächtig Spass, Grobmotoriker und Bastelverweigerer sollten den Gang zum örtlichen Gitarrenschrauber nicht scheuen oder gleich Thomanns Einstellservice nutzen. Korrekte Saitenhöhe an Sattel und Bridge, Halsjustierung und abgerichtete Bünde sind die Faktoren, die ein spielbares und schnarrfreies Instrument ausmachen. Sonst noch was? Ja, das: die Sattelkerben passen für 00.8 / 00.9 - 0.46er Saiten, sollten dickere Sätze aufgezogen werden, muss nachgefeilt werden.