Die bekanntesten Studiomikrofone sind sogenannte Großmembran-Mikrofone, genauer: Großmembran-Kondensatormikrofone. Aber was ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon und wo liegen seine Vorteile gegenüber anderen Mikrofontypen? Großmembranmikrofone sind häufig bei Sprach- und Gesangsaufnahmen im Studio im Einsatz und bestimmte Typen und auch Marken gelten als Quasi-Standard.
Dieser Kaufratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen, wenn du Großmembran-Mikrofone kaufen möchtest. In unserem Thomann Ratgeber Großmembran-Mikrofone und den zahlreichen weiteren Ratgebern rund um das Thema Mikrofone findest du viele nützliche Tipps und Anregungen.
Bei weiteren Fragen steht dir die Thomann Studio-Abteilung gerne hilfreich zur Seite:
Natürlich sorgt auch bei Mikrofonen die 30 Tage Money-Back-Garantie für ein risikoloses und entspanntes Einkaufen. Und nach dem Kauf bietet die 3 Jahre Thomann Garantie lange und sorgenfreie Sicherheit.
In den meisten Mikrofonen arbeitet ein rundes, dünnes Häutchen (“Membran”). Es bewegt sich mit dem Schall, der aufgenommen werden soll. Und in Abgrenzung zu Kleinmembranmikrofonen ist diese Membran bei Großmembran-Mikro eben eher groß. Es ist nicht genau definiert, aber ab ungefähr 2 cm Durchmesser wird von Großmembranmikrofonen gesprochen. Mit Großmembran-Mikrofonen sind fast immer Kondensatormikrofone gemeint.
Im Grunde hinkt der Vergleich zwischen Großmembran-Mikrofon und dynamischem Mikrofon. Kondensatormikro vs. dynamisches Mikrofon ist schon schlüssiger. Der Unterschied wird klar, wenn man sich fragt, wie ein Kondensatormikrofon funktioniert. Ein Kondensatormikrofon (Großmembran und Kleinmembran!) wandelt in seiner Kondensatorkapsel Schall mit einer sehr leichten, dünnen Membran, die elektrisch leitet. Zusammen mit einem starren Rücken bildet sie ein elektrisches Bauteil: einen Kondensator. Und weil sich durch den Schall der Abstand der beiden Teile des Kondensators ändert, ändert sich auch eine elektrische Spannung, die dort angelegt wird. Bei den meisten dynamischen Mikrofonen ist das anders: Hier ist auf die Membran eine Spule aus Metall aufgeklebt, die sich in einem Magnetfeld bewegt. Diese ist schwerer, weshalb dynamische Mikros meist etwas träger reagieren. Sie sind weniger detailliert, übertragen weniger Höhen, sind aber oft preiswerter und robuster.
Mikrofone werden danach unterschieden, aus welchen Richtungen sie Schall aufnehmen. Bei einer Niere (auch Nierencharakteristik oder Cardioid) ist das Mikrofon von der Front am stärksten empfindlich, auf der Rückseite am geringsten. Weil die Richtcharakteristik Niere sehr gut zu handhaben ist, ist sie auch die häufigste – und oft die einzige. Manche Großmembran-Mikrofone sind aber umschaltbar. Hier wird mit zwei Kapseln dafür gesorgt, dass man unterschiedliche dieser Polar Pattern einstellen kann. Typisch sind Kugel (empfindlich von allen Seiten) und Acht (von vorn und hinten gleich empfindlich, seitlich nicht). Manchmal gibt es noch weitere Zwischenstufen wie Superniere, Hyperniere und Breite Niere.
In einem Röhrenmikrofon arbeitet eine Vakuumröhre. Diese erzeugt kleine, gezielte Verzerrungen, die aber als angenehm empfunden werden. Der Sound von Röhrenmikrofonen wird damit oft als wärmer und dichter beschrieben als der von Transistor-Mikrofonen. Aber die Technik alleine muss nicht unbedingt Rückschlüsse auf den Klang zulassen. Wichtig zu wissen: Röhrenmikrofone benötigen ein spezielles Netzteil zum Betrieb. Und sie werden nicht wie sonst mit dem dreipoligen XLR-Mikrofonkabel angeschlossen, sondern mit einem, das mehrere Adern besitzt. Allerdings gehört ein solches Netzteil immer zum Lieferumfang.
Phantomspeisung ist ein ständig präsentes Wort. Steht bei einem Mikrofon, dass es diese benötigt, heißt das, dass der Mikrofonvorverstärker oder das Audio-Interface das Mikrofon mit Spannung versorgen müssen. Die Norm dafür ist eben jene Phantomspeisung, die bei Studiomikrofonen fast immer 48 Volt beträgt. Der Großteil der Mikrofone und Mikrofonvorverstärker nutzt Phantomspeisung.
Einige Mikrofone können über USB angeschlossen werden. Dann befinden sich vereinfacht gesprochen ein kleines Audio-Interface mit Mikrofon-Vorverstärker im Mikrofon. Das kann praktisch sein, ist aber weniger flexibel. Vor allem dort, wo nur ein Mikrofon gebraucht wird, etwa bei Podcasts oder einzelnen Musikern, kann es eine gute Lösung sein, ein USB-Großmembran-Mikro zu kaufen.
Einige Mikrofone werden mit “Spinne” ausgeliefert. Diese elastische Halterung verhindert die Schallübertragung über den Mikrofonständer. Oft ist auch eine kleine Tasche dabei, idealerweise ein Softcase oder ein kleiner Mikrofonkoffer. In Sets befinden sich manchmal noch weitere Dinge aus dem Mikrofonzubehör wie Popfilter oder Mikrofonkabel. In jedem Fall sollten beim Kauf eines Großmembran-Mikrofons diese Dinge einkalkuliert werden.
Natürlich ist die Frage nicht so leicht zu beantworten. Nicht zuletzt hängt das von der Ausstattung des Mikros ab (z. B.: Röhre? Umschaltbar?). Es gibt von the t.bone, Behringer, sE Electronics, Superlux, M-Audio, Presonus und vielen anderen Herstellern günstige Kondensator-Mikrofone, die qualitativ sehr gut sind. Relativ günstig sind Lewitt, Rode und auch AKG, Austrian Audio oder Sontronics. Mittlere bis hohe Preise zahlt man beispielsweise für Neumann und Telefunken – diese haben dann auch eine atemberaubende Klangqualität. Viele Hersteller bieten aber Mikrofone in verschiedenen Preiskategorien an.
Die klassischen Vintage-Mikrofone sind teilweise unbezahlbar. Aber es gibt viele Nachbauten, sogenannte Clones. Beliebt sind die Röhrenmikrofone AKG C12 und Neumann U67, aber auch Transistor-Großmembraner wie AKG C414, Neumann U87 und Neumann U47 FET. Einige diese Mikrofone gibt es immer noch in aktualisierten Versionen von den originalen Herstellern oder sie wurden neu aufgelegt. Warm Audio und Peluso sind die wohl bekanntesten Hersteller von Mikrofon-Clones.