Grover GR8N

Ich habe die Grovers für meine Harley Benton BJU-15Pro Banjo Ukulele gekauft um die eingebauten Originale in der Banjolele zu ersetzen. Zwei der Originalmechaniken hatten zu viel Spiel und das Instrument lies sich nur sehr aufwändig stimmen, obwohl das "Gesamtinstrument" zu diesem Preis und von der Verarbeitung wie Materialien einfach unschlagbar ist. Hätte man lieber gleich die Grover-Hardware verbaut, hätte ich den nachträglichen Umbauärger nicht gehabt, und hätte gern von vornherein ein paar Euro mehr bezahlt. Aber "hätte hätte Fahrradkette ....": Pro einzelner Grover Rotomatic, also dem Saitenwirbel, musste ich je ein zusätzliches Loch für die mitgelieferten Schrauben anbohren. Es dreht sich hier gerade mal um einen knappen Millimeter mehr Abstand. Ansonsten hat alles hervorragend gepasst, bis auf das jeweilige Gegenstück auf der Vorderseite um die Wirbel in der Kopfplatte zu fixieren. Da habe ich nicht am Holz rum gefeilt, sondern einfach die alten "Originaldinger" (keine Ahnung wie man die nennt) dagegen gesetzt. Jetzt habe ich zwar eine Mischung aus Chrom und Messing, fällt optisch aber nicht wirklich auf. Das Ergebnis ist letztendlich eine stimmstabile Banjolele, kein Spiel mehr und absolut zufriedenstellend. Aber, warum ich eigentlich diese Bewertung schreibe: Einer meiner Vorgänger hat hier schon die mitgelieferten Schrauben angesprochen und bemängelt, mir ist bei einer Schraube trotz aller Vorsicht und sanften Vorbohrung (1 mm Tiefe) das Gleiche passiert. Ich hatte mit einem kleinen Bosch Ixo Akkuschrauber drauf gehalten, die Schraube ist rein wie in Butter und dann: Zack, war der Kopf ab. Lösung: Mechanik wieder runter, neben der abgebrochenen Schraube schräg reingebohrt und den im Holz verbliebenen Rest der Schraube mit einem Schraubendreher seitlich nach oben ins Holz gedrückt. Jetzt war wieder Platz für die alte Harley Benton Originalschraube. Von meinen Bohranwandlungen sieht man abschließend nichts mehr, da ja alles durch die Metallplatte der Mechanik verdeckt ist. Résumé: Das mit der Schraube war unheimlich ärgerlich, aber ich hätte vorsichtiger sein können, zudem wie gesagt ein "Vorbeurteiler" schon darauf hin gewiesen hat. Ansonsten alles perfekt.

Ich habe diese Mechaniken zum Nachrüsten der zwar sehr schön klingenden aber leider überhaupt nicht stimmstabilen Ukulele meiner Tochter gekauft. Seit dem Umbau ist dieses Problem zum Glück behoben. Das Übersetzungsverhältnis und die ausgezeichnete Verarbeitung dieser Mechaniken erlauben nicht nur ein präziseres Stimmen der Saiten, die Stimmung hält auch um einiges besser. So macht das Spielen auch gleich viel mehr Spaß, wenn man nicht alle paar Minuten nachstimmen muss.

Der Einbau selbst war aber leider nicht ganz so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Zum einen war keine adäquate Anleitung mitgeliefert - na gut, da könnte man noch sagen, dass die Dinger selbsterklärend sind. Das Problem war aber, dass die Lochbohrungen der alten Mechaniken zu dünn für die Neuen waren und ich diese also um ca. 0,5mm vergrößern musste - was ich dann mit einer sehr feinen Holzraspel auch sehr gut hinbrachte.

Bei der Montage ergab sich dann auch noch ein zweites "Problem", dem ich im Nachhinein mehr Aufmerksamkeit hätte schenken sollen - ich schraubte die Mechaniken am Holz fest, ohne davor löcher für die kleinen Schrauben gebohrt zu haben. Bei sieben der acht Schrauben ging das auch gut, bei der letzten allerdings nicht und die Schraube brach (zur Hälfte im Holz steckend und nicht mehr herausbringbar) ab. Dieses Problem konnte ich dann nicht mehr lösen, die Mechanik hält aber auch an einer Schraube sehr gut...

positiv: gute Verarbeitung; Übersetzung ermöglicht genaueres Stimmen; Stimmstabil.
negativ: keine adäquate Einbau-Anleitung; Schrauben.

Ich habe eine Sopran Ukulele nachgerüstet, deren Direktmechaniken eine Zumutung waren. Jetzt hält die Stimmung und zwar auch länger.

Einbau: Loch auf 6mm aufbohren. Von oben zur Hälfte auf 8.5mm aufbohren für die Laufbuchsen. Eventuell noch einen (1mm tiefen) Ansatz mit 9mm, damit das Einpressen leichter geht. Die Laufbuchsen wurden mit einer Wasserpumpenzange eingepresst, dabei natürlich beide Seiten gegen Kratzer mit Pappe unterlegen. Die Schrauben für die Befestigungslöcher auch vorbohren (1.5mm), denn sonst gehen sie zu schwer rein. Die beigefügten Schrauben haben nicht so tolle Kreuzschlitz - Aufnahmen.

Bei einer Kopfplatte mit 12mm Dicke ragen die Bolzen grenzwertig weit heraus, aber es geht gerade noch. Das höhere Gewicht der Mechaniken ist durchaus spürbar, aber daran gewöhnt man sich sofort.

Die Mechaniken gehen präzise, etwas schwer, aber nicht zu schwer. Nicht so schön ist, das sie Spiel haben.

Das heißt zwischen vorwärts drehen und rückwärts drehen gibt es einen Bereich von etwa 1/8 - 1/4 Umdrehung, in dem sich nichts tut. In dieser Preisklasse würde ich spielfreie Mechaniken erwarten.

Diese sehr schönen Ukulelenmechaniken eignen sich aufgrund ihrer Achslänge für Ukulelen mit verhältnismäßig dicken Kopfplatten (13mm-15mm).
Die Führungshülsen erfordern Bohrlöcher von 8,5mm, beim Umrüsten von direkten Mechaniken muss i.d.R. aufgebohrt werden.
Für mich sind sie der perfekte Ersatz für Mechaniken der Resonator-Ukulelen aus chinesischer Fertigung (Johnson, Recording King, etc.).

Für Ukulelen mit Kopfplattendicken um 10mm sind die Achsen m.E. zu lang. (Grover bietet auch leichte übersetzte Ukulelenmechaniken mit kürzerer Achse und Knöpfen aus schwarzem bzw. weißem Kunststoff, die sich sehr zu meinem Bedauern nicht im Thomann-Sortiment finden.)

Vor einigen Jahren hatte ich mir bei Ebay-Kleinanzeigen eine günstige, gebrauchte Kala Sopran Ukulele aus Mahagoni gekauft. Es war eine meiner ersten und ich habe angefangen sie immer und überall mit zuschleppen.
Leider habe ich mit der Zeit immer mehr erkannt, das irgendwas nicht mit ihr stimmt. Insbesondere das C lies sich nie wirklich stellen. Dennoch wollte ich sie nicht wegwerfen, da ich mittlerweile ein Bindung zu "Mary" aufgebaut hatte, also habe ich die Mechaniken ausgetauscht. Zunächst hatte ich billige probiert, aber dadurch wurde es nicht besser. Also habe ich mich etwas erkundigt und bin auf die Grover gestoßen.
Die Kosten zwar etwa halb so viel wie ich für Mary ausgegeben habe, aber dafür klang sie auch nie so schön.
Ich kann die Mechaniken nur weiterempfehlen!