In meinem bescheidenen Heimstudio flog immer die Sicherung raus, wenn ich die Geräte über den zentralen Schalter am Verteiler eingeschaltet habe und es tat einen ziemlichen Schlag in den Abhörlautsprechern. Dann musste ich irgendwas ausstecken, zum Sicherungskasten laufen und erst mal probieren, ob's wieder geht. Den Geräten tut das bestimmt überhaupt nicht gut, mir ist bei der Gelegenheit auch mal ein Notebook-Netzteil abgeraucht. Die gebräuchlichen Schaltnetzteile haben anscheinend eine "Einschaltspitze", die das verursachen kann, wenn mehrere Netzteile gleichzeitig eingeschaltet werden. Das manuelle Einschalten der Geräte ist eine Fummelei, weil alles irgendwo unterm Tisch oder im Rack verbaut ist, man kommt nicht gut dran. Steckernetzteile und die damit versorgten Geräte haben auch nicht notwendigerweise einen Ein/Aus-Schalter an der Front. Außerdem hemmt die mehr- oder weniger langwierige Inbetriebnahme den Kreativprozess, wenn grade mal eine spontane Idee eingespielt werden muss.
Jetzt hängt alles direkt oder in Gruppen über kleinere Verteiler mit möglichst kurzen Kabeln an diesen sechs Schuko-Dosen (das Gerät gibt es auch mit C13 Kaltegerätebuchsen). Außerdem habe ich - wo das möglich war - einige der Steckernetzteile durch Linearnetzteile ersetzt, das aber nur weil ich schon mal dabei war und für das "gute Gefühl" ... Alle Geräte bleiben eingeschaltet. An der Vorderseite des Verteilers ist eine 3.5" "Kopfhörerbuchse" als Steuerbuchse, dazu gibt es einen etwas abenteuerlichen Adapter auf die bei festinstallierten Beschallungsanlagen üblichen Schraubanschlüsse für Litzen. Daran habe ich einen Wippschalter aus dem KFZ-Bereich angeschraubt, den man einfach irgendwo an einer günstigen Stelle ankleben kann.
Das Ergebnis ist überzeugend, die Geräte sequenzern schön nacheinander in den Betrieb, die Sicherung hat Ruhe und geht nicht fliegen und ich kann nach einigen Sekunden loslegen. Im Gerät sind auch noch Stromfilter und Überspannungsschutz eingebaut und ich bilde mir ein, dass die Abhöre jetzt "ruhiger" klingt, vielleicht auch eine Folge der Kombination mit einem Linearnetzteil für den DAC. Für mich hat sich das gelohnt, es war aber schon eine ziemliche Investition in einen Bereich, den man im Heimstudiobereich sonst wohl eher vernachlässigt.