Guild F-1512 Nat Westerly

Vorweg: Ich mag diese Gitarre sehr.
ABER: Es hat den Anschein, als würde hier scheibchenweise weggespart.
Das Instrument, das ich erhalten habe weicht im Detail von den Abbildungen ab.
Das für mich wohl schmerzlichste ist eine gewisse strukturelle Schwäche, die man gerade von Guild, und dann noch von der "Westerly Edition" nicht erwartet.
Wer schon einmal eine Guild aus Westerly besessen hat, wird bei diesem Instrument vom haptischen Eindruck her wenig wiedererkennen, die F-1512 wirkt richtig leicht und filigran.
Auf den Bildern sieht man noch 2 Stahlstäbe (im Original mit zwei properen Muttern von der Kopfplatte aus einzustellen), bei meiner Gitarre ist einer übriggeblieben, einzustellen mit einem Inbusschlüssel mit 4mm Schlüsselweite (bei einer Schenkellänge von 12cm, sonst kommt man nicht hin). Schon bei normalem Kraftaufwand tordiert der Schlüssel, bei meinem Instrument scheint zudem auch der mechanische Anschlag des Stahlstabes nach kurzem Drehen erreicht zu sein, so etwas habe ich noch bei keiner anderen Gitarre erlebt.
Der Hals ist sehr schlank, beim Ansatz am Korpus fast beängstigend dünn.
Vielleicht liegt es an den Mechaniken, vielleicht am gesparten Material, jedenfalls ist die Gitarre nicht besonders stimmstabil, zumindest im Vergleich mit dem Original.
Was den Klang angeht ist das Instrument über jeden Zweifel erhaben, ich habe meine allerdings aus mehreren ausgesucht.
Und da war die Streuung enorm, die Hölzer werden bei dieser Serie eben nicht so genau ausgewählt wie bei Guild USA.
Das wirkt sich auch auf die Optik aus; daher sei jedem (der sich's leisten kann) empfohlen, nicht gleich die erstbeste zu nehmen, sondern mehrere zu bestellen oder vor Ort auszuprobieren.
Zuletzt noch der Gigbag.
Auf den Produktbildern ist ein schwarzes Softcase abgebildet, mittlerweile wird die Gitarre jedoch in einem Gigbag ausgeliefert.
Das sollte man wissen, manche mögen's, manche nicht

Seit Jahren wollte ich mir immer eine 12-Seitige zulegen. Also auf zu Thomann und testen. Nach monatelangen Recherchen hatte ich dann vor Ort ca. 15 verschiedene Gitarren ausprobiert, die in die engere Auswahl kamen. Einige gleich nach 3 Min. wieder weggestellt. Übrig blieben eigentlich nur drei. Also erst mal sacken lassen und wieder heim. Zu Hause dann nochmal intensiv die alten Aufnahmen von Supertramp und den Eagles angehört. Besonders der Sound bei Supertramp hat sich positiv in mein Ohr gebohrt. Da war eigentlich die Entscheidung gefallen. Eine Guild muss ins Haus. Nochmal zu Thomann und dann nochmal verglichen. Alles klar, die und sonst keine. Ein Sound zum verlieben. Mächtig bums durch den wunderschönen Jumbokorpus in den Mitten und Bassbereich, aber trotzdem ausgewogen und in den Höhen dieses unglaubliche Schwingen und Flirren. Die Guld hat so einen schönen "spakeligen" Schimmer in Klang. Super verarbeitet und war schon gut eingestellt. Beim Kauf dann nochmal alles nachgekuckt und nochmal auf meinen Wunsch nachgestellt. Super Service von Thomann und nochmal vielen Dank dafür! Was auffällt ist, die Guild ist deutlich schwerer als die anderen Gitarren. Tolles Holz und ein super zu spielendes Griffbrett. Bin total verliebt in diese wunderschöne Gitarre und spiele sie stundenlang und freue mich jedesmal über diesen Klang.

War auf der Suche nach einer massiven 12 String bis max. 1500€, die ich auch live einsetzen kann. In die engere Auswahl kamen eine Eastman AC330e-12 und die Guild F-1512. Beide komplett massiv, die eine mit Mahagoni-, die andere mit Palisanderkorpus. Dazu beide made in China. Wenn ich zu der Guild einen Tonabnehmer und einen Koffer hinzurechne, kommen beide auf einen fast identischen Preis. Spielt man die Guild nämlich nicht nur zur Hause, ist die Anschaffung eines Koffers zwingend nötig. Das dünne und empfindliche (helles Grau) Täschchen bietet nämlich keinen ausreichenden Schutz.
Saitenlage und Bespielbarkeit sind bei beiden top. Die Verarbeitung zunächst auch, bis man einen Blick durchs Schalloch wagt. Bei der Eastman alles super, bei der Guild leider nicht. Die Bodenleisten sind zwar scalloped, aber nicht nachgeschliffen und sehr fransig. Außerdem sitzen sie nicht bündig abschliessend auf den Querleisten, sondern sind sehr großzügig mit viel Luft ausgesägt. Sieht ziemlich billig aus.
Nun aber zum Klang. Zunächst einmal klingt die Guild deutlich lauter, was aufgrund der unterschiedlichen Hölzer zu erwarten war. Allerdings bewegt sich der Klang im Vergleich zur wirklich warmen und glitzernden Eastman leider im Bereich knallig und ohne Tiefe. Ist natürlich alles Geschmacksache und wäre mir wahrscheinlich ohne direkten Vergleich so deutlich nicht aufgefallen. Wie man einer anderen Bewertung entnehmen kann, soll die Streuung bei der Guild sehr hoch sein. Wer weiß, vielleicht klingt eine andere Gitarre deutlicher besser?
Fazit: Die Eastman bleibt, die Guild geht wieder zurück.

Auf den Punkt gebracht: sehr schöne Klangfarbe; tolles Klangvolumen; stimmstabil; sehr schön verarbeitet.

Nach meinem Gefühl eine relativ hohe Saitenlage - gewöhne mich aber immer mehr daran.

Mittlerweile wurden die Detailbilder auf der Produktseite auch aktualisiert (d.h. 2 Fotos entfernt). Ob die Reduzierung von zwei auf einen Stahlstab im Hals ein Nachteil ist, kann ich nicht beurteilen.

Die Farbe des Gitarrenhalses ist auf jeden Fall eine andere als abgebildet - bei meinem Modell sehr dunkles Braun. Das Holz selbst aber scheint das selbe zu sein (nach der Maserung, die noch zu erkennen ist).

Schade für mich, dass hier "nur mehr" ein Gigbag dabei ist - habe für die sichere Lagerung einen Koffer (Gator Deluxe Case Jumbo) dazu gekauft.

Fazit: Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß, damit Pop-/Rockklassiker zu covern - und deswegen sein Geld wert.

Nachtrag 7.12.2021:
Die Bridge Pins zeigten sich bei meiner Gitarre als kleiner Schwachpunkt - nach dem 3. Saitenwechsel waren 5 Pins komplett verdreht bzw. abgeknickt (trotz sehr vorsichtigem und fachgerechtem Rausziehen) und mussten deshalb ausgetauscht werden. Weil das aber absolut keine Auswirkungen auf die Bespielbarkeit, Klang oder stabile Stimmung hat, auch kein weiterer Punktebabzug. Bin nach wie vor sehr zufrieden mit ihr.

Ich habe die Gitarre vor Ort geholt und angespielt. Die Saitenlage war von Anfang an nahezu perfekt justiert, wodurch sie gut bespielbar war und ich mich auf Anhieb wohl gefühlt habe auf dem Instrument. Auch der C-Förmige , flache Hals in Mahagoni, mit einem Griffbrett aus Palisander sieht chic aus. Er fühlte sofort gut an und ist ein weiterer Grund für die gute Bespielbarkeit.
Ich war angenehm überrascht und verzaubert von dem schwirrenden, flirrenden, ausgewogenen Klang der 12-String.
Auch die Materialen lassen keine Wünsche offen: eine vollmassive Zwölfsaiter mit Palisanderkorpus und Fichtendecke - wo gibt's die zu diesem Preis?! Da zahlt man für Made in USA vom selben Hersteller, mit der gleichen Materialzusammensetzung, sicher mit höherwertigen Verzierungen und Mechaniken, locker über das Dreifache! Auch die Stegeinlage und der Sattel in Knochen tragen zum guten Klang und der druckvollen Akustik des Instrumentes bei. Auch die Mechaniken sind in Ordnung. Sie sind schön kompakt, allerdings mit leichem Spiel bei den Wirbeln. Das tut aber der Stimmstabilität keinen Abbruch.
Das mit dem "Wegsparen", in einer vorherigen Rezension, zu Lasten der Stabilität, kann ich so nicht unterschreiben. Auf mich machte alles, auch der Hals einen soliden Eindruck. Von einer "strukturellen Schwäche" kann bei dem Instrument keine Rede sein. Die Justage des Halses mit der Inbusschraube funtioniert bei meinem Exemplar tadellos. Die Schlüsselweite beträgt übrigens 5mm, nicht 4, sodass es auch kaum zu einer Torsion des Schlüssels kommt.

Kleine Abzüge gibt's nur in Punkto Verarbeitung:
1. ein kleiner, ca. 1mm langer Lufteinschluss auf der Rückseite, in der Lackierung, den man aber nur bei vollem Lichteinfall sieht
2. kleine "Altersflecke" und leicht angelaufene Bronze auf der Besaitung.
Auf Anfrage wollte man sich nicht auf einen neuen Saitensatz, z.B.
Daddario EJ38 Saiten für 12-Saiter Akustikgitarre, für 12,90 EUR einlassen. Hier wurde ich darauf verwiesen, dass die Gitarre ja neu sei und da wären die Saiten i.O., was ich allerdings so nicht teilen konnte.
3. nach einiger Zeit stellte sich bei der hohen G-Saite ein komisches, flirrendes, leicht "unsauberes" Geräusch ein, was ich auch von meiner Sigma kannte. Eine Nachjustierung des Gitarrenhalses brachte nur wenig Verbesserung. Da musste die Stegeinlage bearbeitet werden. Wenn ich das hier gemacht habe, wird das sicher auch der Vergangenheit angehören. (die H- und die hohen E-Saiten haben das nicht, es gehört also nicht da hin)

Das Gigbag, welches nicht im allgemein üblichen Einheitsschwarz daher kommt, sondern in einem leicht melierten Grau mit aufgesticktem Guild-Logo, mit einer recht großen Außentasche für Noten und das Werkzeug, stabilen Fittings und Reißverschlüssen, sowie einer gut einstellbaren Rucksackgarnitur, ist innen gut gepolstert und mit grauem Samt ausgekleidet. Allerdings ist sie etwas knapp bemessen - die Gitarre passt in Länge und Dicke zwar eben hinein, wirkt aber verschlossen ziemlich prall, was das Fassunsvermögen der Außentasche etwas einschränkt. Für den Preis geht sie als Zugabe aber völlig in Ordnung.

Fazit:
Alles in Allem eine gelungene 12-Saiter, mit wunderbarem Klang, guter Vararbeitung und unschlagbarem Preis- Leistungs- Verhälnis. Ich würde sie mir wieder kaufen!

Die Gitarre kam in einem Gigbag, nicht der Burner, aber ok.
Die Verarbeitung ist soweit in Ordnung.
Auffällig war, dass die Stimmung nicht stabil blieb, alle paar Minuten musste nachjustiert werden. Habe deshalb die Mechaniken ausgetauscht gegen "locking tuners", was zu einer Verbesserung der Stimmstabilität geführt hat. Die Plastik Bridge Pins wirken etwas billig, daher werden sie gegen Bridge Pins mit Abalone Einlagen getauscht, dann passt die Optik.
Der Klang ist ohnehin sehr gut, da gibt es nichts zu verbessern.
Zusammenfassung: In Anbetracht des Preises bin ich mit der Guild F-1512 durchaus zufrieden.

Ich wollte für bestimmte Stücke eine 12-saitige Gitarre haben. Grundsätzlich war ich mit der Gitarre zufrieden. Die Verarbeitung ist gut, einziges Manko war, dass die Decke unter dem Schallloch in Richtung Trussrod-Schrauben mit angefräst war, was aber kein Grund für meine Rücksendung war.

Sound ist Geschmackssache. Die Gitarre klingt für meinen Geschmack grundsätzlich sehr gut, voll, wie es sich für eine Jumbo gehört, und vor allem sehr schön ausgeglichen.Lediglich bei den hohen Saiten, insbesondere der E-Saite, fing die Gitarre an undefiniert zu werden und zu matschen, als hätte man ein Flanger zwischengeschaltet. Ein wenig neigen alle 12-saitigen Gitarren dazu, bei der Guild war es sehr ausgeprägt und ich mochte es nicht.

Ich habe einige Taylors gespielt und bis auf das "Schmieren" war die Guild den teureren Taylor-Gitarren überlegen. Das gilt auch für die Bespielbarkeit (Hals und Saitenlage perfekt). Da gab es überhaupt nichts zu meckern.

Mein Tipp (wen wundert's): anspielen und vergleichen. Mehr Gitarre für's Geld gibt es selten.