Anspruch der „Gut a Like Strings“ ist es wie der Name es verrät, eine Alternative zu echten Darmsaiten zu sein. Genau das war es was ich viele Jahre vergeblich gesucht habe.
Aber warum überhaupt nach einer Alternative suchen wenn das Original doch am besten ist? Nun die Nachteile von Darmsaiten sind bekannt, hohe Anschaffungskosten, schneller Verschleiß und je nach äußeren Bedingungen eine nicht optimale Stimmstabilität.
Dies wirkt sich besonders aus wenn man zupfend und slappend im „harten“ Bühneneinsatz unterwegs ist und der Bass dabei innerhalb weniger Stunden oft ein Wechselbad an klimatischen Bedingungen durch leben muss. (Proberaum, nasses und/oder Kaltes Wetter draußen, Bandbusklima, warmes Wetter draußen, dicke Luft im Club oder windgestreichelt auf einer Open-Air-Bühne…)
Irgendwann kamen dann die Gut-A Like Strings auf den Markt denen ich aber einige Zeit mit Ignoranz begegnete da ich mir nicht vorstellen konnte das ein Satz Saiten für unter 100,- € etwas taugt.
Da ich aber positives von anderen Bassisten hörte wagte ich es und bestellte die Saiten. Da mir schwarze Saiten suspekt sind fiel die Wahl auf die fast natürlich wirkenden im rötlichen Farbton.
Verpackt in einer schicken Blechdose der erste Aha-Effekt beim Auspacken. Das sollen Nylon Saiten sein? Die sehen aus wie echte, und fühlen sich auch so an. Ich ertappe mich dabei an den Dingern zu schnuppern: Ok doch Nylon und nicht der typische Darmsaitengeruch, was wohl des Gutem zu viel gewesen wäre.
Der positive Eindruck setzt sich beim Spielen fort denn die Saiten bieten eine leichte und gute Spielbarkeit, Zupfen und Slappen ohne zu ermüden. Sie liegen sehr gut am Finger (sehr gute Gripp durch die Saitenstruktur). Wunde Finger oder Blasen? Fehlanzeige ;-)
Nach ein paar Tagen bleiben die Saiten absolut stimmstabil, Nachstimmen auf der Bühne auch bei langen Sets so gut wie kaum notwendig.
Besonders verstärkt bieten Sie einen kräftigen warmen und sehr durchdringenden Sound, der sich nach einigen Spielstunden noch etwas verbessert und „runder“ wird.
In Verbindung mit einem Underwood Piezzo Pick up (ähnlich Shadow ,nur auf einer Seite (am E) in den Stegflügel geklemmt, und einem Fender 15 TV –Panel Röhren Amp erhalte ich einen Sound der dem von Rockabilly, Rhythm & Blues oder Hillbily Aufnahmen aus den 50’s verdammt nahe kommt. Das slappen kommt ganz natürlich und sehr „holzig“ auch ohne extra Slap Pick up.
Das viel beschriebene Problem der „zu leisen E-Saite“ kann ich beim Einsatz mit Versärker nicht bestätigen. Beim Spiel ohne Verstärker kann zwar der Eindruck entstehen da man ja direkt am Instrument steht. Steht man ein paar Schritte entfernt schmiegt sich die der Sound der E-Saite stimmig in den Gesamt Sound.
Im direkten Vergleich mit gleichzeitig aufgezogenen Darmsaiten sind die "Gut A Like" Strings verstärkt etwas leiser und haben etwas weniger Sustain als Darmseiten da Sie eine sehr geringe Spannung aufweisen.
Man sollte unbedingt beachten dass nicht die Saiten alleine für den Sound verantwortlich sind sondern das gesamte Set-Up! Angefangen beim Bass selber über den Pickup und dem Amp.
Durch die geringe Saitenspannung der "Gut-A-Like's" ist es also nicht ausgeschlossen dass man bei Bässen die wenig schwingen (z.B. sehr einige günstige laminierte Bässe) besonders beim unverstärktem Spiel andere nicht so optimale Ergebnisse erhält und hier die E-Saite tatsächlich untergeht.
Ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden mit diesen Saiten. Besonders im Einsatz auf der Bühne sind Sie mehr als nur eine Alternative zu Darmsaiten. Diese ziehe ich allenfalls noch für Studioaufnahmen auf.