Handpans sind eine der spannendsten Instrumenten-Entwicklungen der 2000er-Jahre und erfreuen sich bis heute stetig steigender Beliebtheit. Durch das festgelegte Tonspektrum (die Skalen variieren je nach Modell) ist das Instrument nicht nur für Profis, sondern auch für Anfänger sehr attraktiv. „Falsche“ Töne existieren dadurch quasi nicht und so kann frei drauflos gejammt werden. Ähnlich verhält es sich auch bei den Tongue-Drums, die sich nur in der Bauweise von Handpans unterscheiden.
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Seit den 1930er-Jahren sind die Steel Drums oder Steel Pans aus gestimmten Ölfässern das Nationalinstrument Trinidads und Vorbild der Handpans. Thomann führt zahlreiche Variationen von Handpans, die in den verschiedensten musikalischen Kontexten eingesetzt werden können.
Die klassische Handpan ist, ähnlich einer fliegenden Untertasse, nach außen gewölbt. Verwendet wird meist Stahlblech, das mechanisch geformt und teilweise auch noch veredelt wird. Durch Nitrieren etwa wird der Stahl gehärtet und die hohen Frequenzen des Handpan-Klangs leicht minimiert. Ähnlich der Steel Drums wird mittels Hammertechnik die Oberfläche der Instrumente bearbeitet, um einzelne Tonfelder zu erhalten und bestimmte Skalen einzustimmen. In der Mitte der kreisrunden Schlagfläche befindet sich der Basston, um welchen sich kreisförmig die übrigen Klangfelder anordnen. Je nach Bauweise ist der mittlere Basston nach außen oder innen gewölbt.
Handpans sind keine chromatischen, sondern diatonische Instrumente. Das bedeutet, dass nicht alle Halbtöne (wie z. B. auf einem Klavier) verfügbar sind, sondern nur die einer bestimmten Skala. Diese Eigenschaft machen die Klangskulpturen auch für Anfänger attraktiv, denn sie sind dadurch besonders leicht zu erlernen und stellen durch die intuitive Bedienung einen optimalen Einstieg ins Musizieren dar. Auf einem Instrument befinden sich meist 5-7 Töne, die auf insgesamt 8-10 Klangfelder verteilt sind. Regelmäßig kommen einige Töne wie z. B. der Grundton doppelt auf einem Instrument vor. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Skalen, in denen sowohl Handpans als auch Tongue Drums verfügbar sind. Verallgemeinernd lassen sich diese in drei Kategorien unterteilen: Moll (traurig, düster), Dur (fröhlich, beschwingt) und exotisch (asiatisch, fernöstlich). Innerhalb jeder Kategorie existieren viele verschiedene Modelle mit individueller tonaler Struktur. Zur besseren klanglichen Entwicklung haben viele Handpans eine Öffnung auf der Unterseite, das sogenannte Schallloch. Auf diese Weise werden Klangentwicklung und -dauer optimiert. Zusätzlich zum Schallloch gibt es bei bestimmten Modellen zusätzliche Basstöne an der Unterseite, um die tonale Struktur zu erweitern und ein Bespielen der Handpan auf beiden Seiten zu ermöglichen.
Bei Steel Tongue-Drums werden im Gegensatz zur Handpan die einzelnen Klangfelder nicht durch Hammerschläge geformt, sondern durch feine Schnitte in der Oberfläche gebildet. Diese sogenannten Klangzungen bilden den Tonvorrat eines Instruments. Je größer der Ausschnitt, desto tiefer der Ton. Optisch ermöglicht diese Bauweise verschiedene Formen der Klangzungen, was mitunter zu äußerst künstlerisch gestalteten Oberflächen führt. Im Gegensatz zur Handpan sind Steel Tongue Drums verhältnismäßig leise. Das Material ist wesentlich dicker und daher schwerer in Schwingung zu versetzen. Im Gegenzug sind diese Instrumente jedoch deutlich robuster, verstimmen sich nicht und sind unempfindlich gegenüber Hitze. Im Vergleich zur Handpan sind die Schlagflächen der Steel Tongue Drums und die Instrumente selbst meist kleiner.
Die Klangerzeugung erfolgt bei Handpans traditionell mit den Händen. Man bringt mit den Handflächen die Tonfelder zum Schwingen, wobei die Kunst darin besteht, einen vollen Ton zu erzeugen, den Klang jedoch nicht zu abzudämpfen. Abhängig vom gewünschten Sound kann auch das Slappen mit dem Daumen und das leichte Anspielen mit den Fingerspitzen sehr wirkungsvoll sein. Je nach Modell ist es möglich, auch außerhalb der vorgegebenen Klangflächen perkussive Klänge zu erzeugen, bei denen die tonale Struktur nur leicht mitschwingt und mehr vom reinen Stahlkorpus erklingt. Mit einer speziellen Spieltechnik gelingt es zudem, den Klangflächen gezielt Obertöne zu entlocken. Diese Teiltöne, die auch im Gesamtklang immer mitschwingen, erinnern direkt an den speziellen Flageolett-Sound bei Gitarren und anderen Saiteninstrumenten.
Da die Klangfelder sehr empfindlich sind und sich schnell verstimmen, ist es nicht üblich, Handpans mit Sticks, sondern nur mit den Händen zu spielen. Für die weniger empfindlichen Steel Tongue Drums sind jedoch oft Filz- oder Gummischlägel erhältlich, die für Klangvariation sorgen. Der etwas dünnere Sound der Tongue Drums kann so einerseits verstärkt werden und andererseits ergeben sich durch die Materialvariationen der Schlägelköpfe spannende Klangstrukturen. Für mehr Klangvielfalt können verschiedene Schlägel untereinander oder Schlägel und das Spielen mit der Hand kombiniert werden. Der Einsatz von Sticks eröffnet zudem die Möglichkeit, weitere Instrumente in das Set-Up zu integrieren, die parallel gespielt werden können, wie z.B. ein Vibraphon oder das Drumset.
Es gibt einige Qualitätsmerkmale, auf die man beim Kauf achten sollte, um aus der Vielfalt der mittlerweile verfügbaren Instrumente das passende auszuwählen.
Intonation
Die Klangfelder von Handpan werden durch Hammerschläge gestimmt und die der Tongue-Drums durch Einschneiden der Oberfläche. Vor allem die Handpans sind aufgrund des dünnen Materials relativ empfindlich. Hier sollte unbedingt auf saubere Intonation geachtet werden. Um das Instrument dauerhaft zu schützen und bei Transport sowie im Studio fachmännisch zu lagern, empfiehlt sich ein spezieller Gig-Bag.
Klangqualität
Je nach Qualität des Materials und Oberflächenbehandlung kann die Klangqualität der Instrumente stark variieren. So sollte beim Kauf beispielsweise auf Tonlänge und die Stabilität der Intonation nach dem Anschlagen geachtet werden.
Obertöne
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal bei Handpans ist die erklingende Obertonstruktur. Jedes Klangfeld verfügt in der Regel neben dem Grundton über zwei Obertöne, nämlich Quinte und Oktave. Diese sorgen für einen brillanten Klang und können mit entsprechender Spieltechnik auch einzeln angespielt und kontrolliert werden.
Crossplay
Als Crossplay wird bezeichnet, wenn beim Anspielen eines Klangfelds auch andere mitschwingen. Das Erzeugen eines einzelnen Tons ist somit schwer und schnell beginnt das ganze Instrument harmonisch mitzuschwingen. Was ursprünglich eher negativ gesehen wurde, kann jedoch je nach Einsatzgebiet auch erwünscht sein, da der volle Klang der Handpan oder Tongue-Drum für besonders meditative Stimmung sorgt.
Die Möglichkeiten, Handpans und Steel Tongue-Drums einzusetzen, sind vielfältig. Sei es zum Jammen allein und mit anderen Instrumenten, bei Meditation und Therapie oder zur Aufnahme von sphärischen Filmmusik-Sounds. So erscheint der unverwechselbare Klang der Handpans unter anderem auf den Erfolgsalben der isländischen Sängerin Björk.