Hannabach 800SLT Yellow

Man kann sie sehr leicht spielen, denn sie sind wirklich sehr weich und darum angenehm an der Hand. Na klar sind sie im Sound nicht so brilliant, aber da ich einen Fishman Pick eingebaut habe, kann ich das einigermaßen ausgleichen über die Technik. Da ist mir dann das gute Saitenfeeling und weniger anstrengendes Spielen lieber. Allerdings: die D-Saite ist nicht sehr stabil, sie reisst schon recht früh. Darum, liebe Hannabacher, schaut mal, dass Ihr die langlebiger hinbekommt und in der Übergangszeit vielleicht 1-2 D-Saiten extra beilegen, dann wäre das Ganze perfekt. Deshalb auch ein Sternli in der Verarbeitung weniger. Ich werde diesen Saiten aber trotzdem treu bleiben, dafür macht das Spielen auf Ihnen zu viel Spaß! ;)

Die Hannabach Yellow (Super Low Tension) liegen hinsichtlich Saitenspannung etwas unter den Medium Tension anderer Hersteller (wie z.B. Savarez oder D'addario). Das erwähne ich explizit, weil Hannabach was Spannungen betrifft einen etwas anderen Maßstab hat als D'addario oder Savarez (z.B. liegen die Hannabch Medium Tension spannungsmäßig oberhalb der EJ46 und bei Savarez oberhalb der MT/HT-Mischsätze). Hannabach versteht es allerdings gleichmäßigere Saitenspannungen zu erzeugen: Die Varianz der Saitenspannungen (zwischen den Saiten) ist wesentlich geringer. Die gleichmäßigere
Saitenspannung sorgt für ein angenehmeres Spielgefühl. Die Hannabach Yellow gehören zu den angenehmsten Saiten, die ich bisher gespielt habe. Klanglich sind die Saiten auch sehr gut. Ich finde sie kräftiger als die EJ45, vielleicht eher auf einem Niveau mit den EJ46. Klangfarblich sind sie definitiv wärmer als Savarez Saiten, vielleicht sogar wärmer als D'addario. Die Saiten sind von der ersten Spielminute an ausgewogen.
Die Haltbarkeit der Saiten gehört nicht zu den allerbesten: Zwischen 25 und 30 Spielstunden ist langsam Schluß. Klanglich werden sie dann fade und machen nicht mehr so viel Spaß. Sie sind aber noch nicht total hinüber, so dass jemand mit weniger zickigen Ohren als meine vielleicht noch 10 Spielstunden rausholen kann. Bei meinem Saitensatz hat sich die Alterung nach etwa 27 Spielstunden dadurch geäußert, dass die Oktav- bzw. Quintreinheit der Saiten hinüber war. Sie Saiten ließen sich also nicht mehr sauber stimmen. Solche Phänomene sind mir schon bei anderen Saitensätzen aufgefallen. Der Effekt war aber nicht so stark wie bei diesen hier.

Ich spiele eine alte Konzertgitarre mit herrlichem Klang aber etwas schwacher Decke, die sich selbst bei low tension Saiten schlimm durchbiegt, sodaß ich in der Regel eine Terz tiefer stimme, bei Savarezsaiten sogar eine Quarte.

Diese Hannabach extra low tension Saiten aber machen ihrem Namen alle Ehre. Wie von Hannabach gewohnt guter voluminöser Klang mit samtigen Tiefen und klaren aber nicht schrillen Höhen, bei deutlich niedrigerem Zug als jede andere Saite, die ich bisher ausprobiert habe. Die Decke meines Patienten ist nur geringfügig nachgegangen und falls ich überhaupt runterstimme (das seh ich dann in 2-3 Tagen), dann ist hier 1 Ton voraussichtlich völlig ausreichend.
Wer vor dem selben Problem einer etwas schwachen Decke steht, der ist mit diesen Saiten gut beraten.

Apropos beraten: ganz herzlichen Dank an das Thomann-Gitarrenteam, besonders an Debora, für die ausgezeichnete Beratung. Die gelben Hannabach waren ein prima Tip! =)

Normalerweise spiele ich immer die schwarzen (medium tension) von Hannabach und war immer zufrieden mit der Qualität und mit dem Klang. Auf Grund von Problemen in der Greifhand wollte ich leichtere Saiten ausprobieren um die Hand zu entlasten.

Vielleicht ist es ein generelles Problem "leichterer" Saiten aber der klangliche Unterschied zu den gewohnten Saiten war enorm. Sowohl Klangcharakter als auch Intonation waren deutlich schlechter. Zudem war der benötigte Greifdruck doch ziemlich der gleiche geblieben.

Leider für mich keine gute Alternative zu "normalen" Saiten. Nach 2 Wochen habe ich den Satz ausgetauscht und bin wieder bei den schwarzen Hannabach gelandet.