Sehr aufwendig recherchiertes Buch. Toll abgelichtet sind die vielen Fotos von den weiteren gestalterischen Fähigkeiten von Kurt. Hier spiegelt sich auch die Sichtweise auf seine Welt in Nirvana`s Musikvideos wieder. Bei den Interviews wirken die Eltern ein bißchen überfordert im Umgang mit Kurt. Mit Abstand am Besten gefallen haben mir die Beiträge von Kurt`s Schwester Kim, einfach nur schonungslos ehrlich. Hab das Buch an einem Tag durchgelesen, was für eine atmosphärisch gute Aufbereitung spricht. Der Lesefluss wird nur an zwei Stellen kurz unterbrochen, da während des Kapitels auf je einer Doppelseite anderer Dialoge gezeigt werden. Ist jetzt aber auch kein Akt, dann eben wieder zurückzublättern. Insgesamt ist das Buch sehr strukturiert, da chronologisch von seiner Kindheit, Pubertät und Erwachsensein gesprochen wird. Das Buch spiegelt generell perfekt den Zeitgeist dieser Ära wieder (Bin Jahrgang 1969 und konnte 1992 drei Monate in Kalifornien verbringen.) Seine fest verankerte Vorstellung mit 27 am Zenit zu sein (Club 27) und dem Heroin-Wahn völlig verfallen ist einfach nur tragisch. Zwischen dem Schmerz und dem Nichts hat er das Nichts gewählt...