Harley Benton AirBorne 2.4 GHz Instrument

ich habe die Airbornes gekauft um mich endlich ohne Kabelsalat bewegen zu können beim Proben und bei Sessions. Funktioniert grundsätzlich gut, aaaaber: Bei meiner Strat (und 2 weiteren "S-Type" Gitarren) kommt es zu massiven Störgeräuschen (klingt ähnlich wie ein Handy im Autoradio, falls jemand das noch kennt). Die gehen durch Kanalwechsel nicht weg, verschwinden aber, wenn man den Sender 45° vom Instrument weg kippt. Dann kann man allerdings den Vibratohebel nicht mehr frei drehen und er ist entweder permanent im Weg oder man kommt nicht dran :-(

Bei allen Instrumenten, die die Anschlussbuchse unten an der Seite haben (PRS SE Standard 24, Tele, Shadow Superstrat) tritt das nicht auf und die Übertragung ist relativ störungsfrei. Übrigens egal ob Humbucker oder Singlecoils, daran liegt's also nicht. Bei der Strat streut's auch in den Zwischenstellungen und die sind sonst komplett brummfrei.

Was immer auftritt sind leichte Verzerrungen, es ist nicht möglich, so leise zu drehen, dass man das nicht hört. Ist nicht schlimm, stört aber.

Die Verarbeitung ist ok, ist halt billiges Plastik, der drehbare Stecker macht aber einen durchaus robusten Eindruck. Fallen lassen würde ich sie trotzdem nicht.

Wegen der Unmöglichkeit, meine Strat mit den Teilen zu benutzen, gehen sie leider zurück, mit den leichten Verzerrungen hätte ich leben können, ohne Kabel ist halt auch irgendwie cool ;-)

Der Akku des Empfängers reicht tatsächlich solange wie angegeben. Der des Senders ist aber bereits nach der Hälfte der Zeit leer. In der Beschreibung wird hervorgehoben, dass ein Verfahren zum Akkuladung sparen verwendet wird, wobei das Sendesignal abgeschaltet wird, wenn kein Signal zu übertragen ist. Dieses Verfahren wird bereits bei normalen Pausen (z.B. 100bpm, 1/1 Note Pause) wirksam, so dass mindestens die nächste Note "verschluckt" wird. Sicherlich sind WLAN Netzwerke Störquellen. Bei einem Abstand von weniger als 8m sollte das aber eigentlich kein Problem sein. Ist jedoch anscheinend, denn nach ca. 4m fängt die Übertragung an zu stottern. Bei einem Live-Auftritt müsste man das Publikum wohl dazu bringen die Smartphones in den Flug-Modus zu schalten. Aber die Teile sehen im Vergleich zu anderen schick aus. Nur wirklich benutzen kann man sie bestenfalls irgendwo auf dem Lande, weit entfernt von jeglichen Störquellen und für Stücke, die keine Pausen enthalten.

...muss ich meine 5-Sterne Bewertung leider doch deutlich ändern. Am Anfang ist man erstmal begeistert von der Freiheit, die das Airborne mitbtingt, aber schon nach kurzer Zeit stellte sich raus, dass die angedachte Akku-Laufzeit von bis zu 6 oder laut anderer Rezensionen 7 Stunden bei mir nicht mal ansatzweise realistisch war. Der Sender war nach maximal zweieinhalb Stunden komplett leer, praktisch bei jedem Einschalten ist ein Strich weniger grün. Der Empfänger hält immer deutlich länger, aber auch niem im Leben 5 oder 6 Stunden. Zudem sind immer wieder deutliche Aussetzer hörbar, in der Akustik mit einem Wackler an der Gitarrenbuchse oder einem Kabel vergleichbar. Unabhängig vom Akkuladezustand.

Zuerst lag das Airborne nur noch in der Schublade, dann habe ich es irgendwann doch reklamiert und - Pluspunkt Service Thomann - innerhalb unfassbar kurzer Zeit ein neues Set bekommen. Mit diesem habe ich jedoch exakt die gleichen Probleme - Der Sender ist nach allerallerhöchstens 2,5 Stunden leer -> aus, und die Aussetzer in der Übertragnung sind einfach viel zu deutlich und viel zu oft.
Der Empfänger steckt bei mir im ersten "In" des Pedalboards des Loops. Da aber der Sender so schnell leer ist und nicht der Empfänger, kann zumindest das daran nicht liegen. Auch nutze ich diverse Gitarren und habe an allen das selbe Problem, es liegt also auch nicht an der Gitarre.

Von mir als Fazit leider dann keine Kaufempfehlung. Einerseits haben viele Käufer damit scheinbar null Probleme, was man ja an den Bewertungen sieht. Andererseits hatte ich jetzt 2 Sets und beide hatten identische Mängel. Es war demnach also zumidnest auch kein "Einzelfall". Sehr schade, denn kabellos spielen ist wirklich eine ganz neue Erfahrung für mich gewesen. So aber dann wohl wieder Kabel.