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Harley Benton Amarok-7 BKNT Flame Burst

24 Kundenbewertungen

4.5 / 5

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2 Rezensionen

Harley Benton Amarok-7 BKNT Flame Burst
495 CHF
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Informationen zum Versand
1
A
Licht und Schatten
AndyKay72 10.06.2024
-alles was folgt, sind meine ganz persönlichen Eindrücke-
Habe die Amarok 7 als Ersatz für meine günstige (aber eigentlich sehr gute) HB Fanfret 7 gekauft (den ständigen Wechsel zwischen normal bundierten Gitarren und der Fanfret finde ich anstrengend). Die Gitarre kam nach zwei Tagen, wie immer sehr sicher verpackt!
DER ERSTE KONTAKT: nach dem Auspacken die Sichtkontrolle; das Instrument wirkt bis ins kleinste Detail makellos verarbeitet, die sichtbaren Hölzer (durchgehender Hals aus 3 Streifen Ahorn und Sperrstreifen aus Mahagoni, Makassar-Ebenholz Griffbrett, Riegelahornfurnier-Decke, Bodyflügel aus jeweils einen Stück Mahagoni) sind augenscheinlich von richtig guter Qualität. Auch die Hardware wirkt super solide und wertig, die Mechaniken arbeiten auf Gotoh-Niveau, der Steg ist eine gut und wertig gemachte HipShot-Kopie, ich vermute aus Gussmaterial (es gibt den Steg aber im Netz auch aus Messing). Die EMG retro active Hot 70 Humbucker sitzen sauber in den perfekt auf Form gefrästen Aussparungen, Potis und Schalter sind in die Decke eingelassen, die gesamte Hardware ist Matt schwarz...in Verbindung mit dem Riegelahornfurnier und der transparent schwarzen Matt lackierung sieht das sehr edel aus. Top ist auch die Verwendung von Edelstahl - Bünden und Luminlay Sidedots.
HANDLING: beim Anspielen fällt auf, dass die Gitarre scheinbar vor dem Versand nur grob "auf Sicht" gecheckt wurde, ein Setup hat scheinbar nicht statt gefunden, der Hals ist überspannt (also viel zu gerade), die Saitenlage mit 3,5mm auf der E1 Saite am 12 Bund viel zu hoch und die Oktavreinheit stimmt auch nicht, die Steg-Brückcgen stehen gerade in einer Reihe. Darüber hinaus scheint die tiefe H-Saite nicht in Ordnung zu sein, sie produziert in jeder Lage ein unangenehm metallische Flirren. Also Saiten runter, frische drauf, alles eingestellt...los geht's..
HAST DU TÖNE: im Sitzen fühlt sich die Gitarre nahezu identisch wie das günstige Fanfret Modell an, also sehr angenehm, mit dem Unterschied, dass die höchsten Lagen super geschmeidig zu erreichen sind. Trocken, ohne Amp klingt die Gitarre ungemein angenehm und ausgewogen, keine unangenehmen Überbetonungen oder fehlende Frequenzbereiche, gepaart mit dem endlosen Sustain ist das ganz großes Kino!
AN GURT UND AMP: es fällt auf, dass der obere Gurtpin ca 4cm Richtung Steg auf der Rückseite montiert ist...macht das Sinn? Nein....tatsächlich pendelt sich die Gitarre so weiter nach links ein, wodurch man für die tiefen Lagen den Arm weiter strecken muss, gleichzeitig wird die rechte Hand in eine für mich unnatürliche und unangenehme Spielhaltung gezwungen. Am schwerwiegenden ist aber die Tatsache, dass die Amarok dadurch auch ordentlich kopflastig ist, was bei einer Double - Cut eigentlich nicht sein dürfte! Ich bin permanent damit beschäftigt, den Korpus in eine für mich bequeme Position und den Hals nach oben zu schieben.
Clean am Amp geben sich die EMGs sehr unspektakulär, der Steg-PU ist etwas plärrig (kennt man), Zwischen - und Halsposition klingen sehr dunkel und belegt, es fehlt an Spritzigkeit...Cleansound ist offenbar nicht die Kernkompetenz der PUs. Im Crunchbereich klingt der Steg -PU schon besser, Akkorde werden gut aufgelöst, allerdings mit einer gewissen Sterilität in Kompression... Zwischen-und Halsposition klingen mir schon zu mumpfig, das kann meine HB Fanfret 7 mit den Werks-PUs deutlich überzeugender. Bei High-Gain-Rhythmus-Sound (Steg-PU) sieht es so aus, dass die tiefen Saiten mit viel Präzision und sattem Schub abgebildet werden, Singlenote Djent-Riffs tönen fett und sauber, Akkorde in den mittleren Lagen (classic-Rock/Metal) klingen wieder belegt und irgendwie synthetisch, der Hochtonbereich ist unangenehm kreischig...strange. Mittel-und Halsposition lasse ich für Rhythmus ausser acht. Beim Solieren stellt sich ein unangenehm synthetisches Spielgefühl ein, die PUs reagieren nur unwillig und irgendwie störrisch auf Dynamiknuancen oder Veränderung der Anschlagsposition, soundmässig ist beim Steg-PU für Soli alles soweit okay, die Mittel-, aber noch mehr die Halsposition tönen ungewöhnlich dumpf und höhenarm, beim Hals-PU gehen Soli oberhalb des 12. Bundes auf den blanken Saiten noch mit einem mittig-flötigem Ton, klar, auf den umwickelten Saiten bekomme ich tatsächlich nur noch sowas wie Sinustöne. Und über allem liegt halt dieses sehr artifizielle, irgendwie vom Instrument entkoppelt, Spielgefühl.
FAZIT: was soll ich sagen...die Amarok 7 ist eine von der Basis her (Hölzer, Hardware, Verarbeitung, unverstärkter Klang) absolut hochwertige, professionelle Gitarre, für die man woanders sicherlich mindestens das Doppelte zahlen dürfte (und auch würde), diesen Eindruck schmälern für mich aber zum Einen die völlig unsinnige Position des vorderen Gurtpins, welche das Handling (zumindest für mich) schon massiv verschlechtert und zum Anderen die (bei dieser Gitarre) sehr schwache Performance der EMG-Pickups, die weder den wirklich tollen Grundsound der Amarok 7, noch adäquat Spieldynamik und Tonmodulationen durch den Spieler abbilden können und sich dadurch sehr synthetisch "anfühlen". Ich hoffe, dass bei einer Modellrevision die Position des vorderen Gurtpins geändert und nochmal über die Pickup-Bestückung orakelt wird. Wert ist es das Instrument auf alle Fälle. Was ich jetzt damit mache, weiss ich noch nicht....
P. S. : habe die Gitarre über einen LANEY LH100 und einen BOGNER Ecstasy gespielt...
PLUS:
-Holzauswahl und Holzqualität
-top Hardware
-Verarbeitung
-Halsprofil
-stimmige Optik
-Luminlay Sidedots
-Edelstahl-Bünde
-super ausgewogener und dynamischer unverstärkter Sound
-Ansprache und Sustain
-unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis (trotz erwähnter
Minuspunkte)
MINUS:
-Position des vorderen Gurtpins und daraus resultierender Kopflastigkeit
-Pickups
Verarbeitung
Features
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Harley Benton Amarok-7 BKNT Flame Burst