Natürlich kann man aus so einer kleinen Schachtel keinen Boogie zaubern, das sollte klar sein, klar sein sollte aber auch, wo die Reise dieses Verzerrers hingehen soll. Harley Benton like ist das weiße Metallgehäuse mit den aufgesetzten Reglern. Nichts zu meckern, außer, dass die Regler doch arg leicht gehen, verstellt sich schnell mal was. Verarbeitung ist für diese Preisklasse mehr als Okay.
In der oberen Reihe befinden sich drei Regler des Equalizers. Da ist man also gut ausgerüstet, was den Sound angeht.
In der Unteren Reihe hat man drei Regler zur Verfügung. Der Level-Regler stellt die Ausgangslaustärke ein, wie gewohnt. Dann kommen zwei Regler für die Zerre, Voice und Drive. Der Drive Regler funktioniert wie ein Gain-Regler, der Voice-Regler soll wohl Endstufenverzerrungen simulieren. Dreht man ihn auf, gibt es zu Verzerrungen auch eine Kompression die immer drastischer wird. Hier muss man vorsichtig sein, denn der Sound wird bei aufgedrehtem Voice-Regler schnell matschig.
Mit den beiden Reglern kann man eine ganze Menge verschiedener Sounds einstellen, Probieren ist hier angesagt. Bei Crunch-Sounds funktioniert das sehr ordentlich, da hat man viele brauchbare Lösungen. Der Knackpunkt sind High-Gain Sounds, denn der kleine Kasten meldet sich bei höheren Verzerrungen mit einem sonoren Brummen zu Wort, das mit höherer Verzerrung immer lauter wird. Er wird für solche Sounds unbrauchbar. Man kann sich vielleicht mit einem Noise-Gate behelfen, es bleibt trotzdem extrem unschön. Und was möchte man mit einem Boogie erreichen? Eben schöne High-Gain Sounds. Das mag zu hause noch Spaß machen, im Proberaum oder gar auf der Bühne geht das nicht. Da sollte man sich auf die Crunch-Sounds ohne Brummen beschränken.