Nach der „Fusion III“ ist dies meine zweite Harley Benton. Ich besitze zahlreiche „Power-Strat“-Gitarren (Ibanez, Jackson, Kramer, Charvel, ESP, Aria, etc.), die ich live einsetze und wollte mal "was anderes".
PRS-Gitarren fand ich früher interessant, sprengten jedoch den Geldbeutel. Insofern dachte ich mir, ich teste mal die CST24T, nachdem mich die HB Fusion positiv überrascht hat. Würde mir eine HSS-Version wünschen ;)
Die Gitarre ist einwandfrei verarbeitet (keine Lackschäden, Kratzer, o.ä., Bünde sind sauber ver- und bearbeiet, etc.) und ist schon ab Werk gut eingestellt (Saitenlage für meinen Geschmack gut, Oktavreinheit top). Da habe ich wohl kein „Montags-Modell“ erwischt und die Qualitätskontrolle hat funktioniert.
Zunächst war ich jedoch über das Gewicht (etwas mehr als 3,9 kg) und den – für mich ungewohnten – „dicken Hals“ erschrocken. So ein Schwergewicht und „fetten Hals“ bin ich nicht gewohnt 😊.
Nach dem ersten, trockenen Anspielen hatte ich mich an das Gewicht und den Hals gewöhnt. Die Volumen-/Ton-Regler sind in Ordnung, knarzen nicht – sind allerdings nicht so leichtgängig wie z.B. bei meiner Charvel DK24. Am Amp angeschlossen verrichten die PUs ihren Dienst. Diese sind in Ordnung und können mittels push/pull am Ton-Regler gesplittet werden (Cleane Sounds klingen erstaunlich gut). Für zu Hause (Recording, Üben) reichen die für meine Bedürfnisse (Hard Rock, Rock, Pop, Funk) vollkommen aus. Für die Bühne habe ich meine oben aufgeführten Gitarren.
Auch das Wilkinson-Vibrato ist gut. Zwar schwergängig (werde eine Feder entfernen müssen), aber hält bei mir – auch dank Nut-Sauce – die Stimmung. Die Tuner sind ebenfalls in Ordnung, könnten einen Tick präziser sein; ggf. werde ich diese noch durch Locking-Tuner ersetzen. Jammern auf hohem Niveau.
Erstaunlich, welche Qualität hier für weit unter 300,- Euro angeboten wird. Wenn ich bedenke, dass ich vor fast 35 Jahren für meine erste E-Gitarre (No Name) 300,- DM gezahlt habe, die – aus heutiger Sicht – Schrott war. Ich habe deutlich teurere Gitarren zu Hause, die qualitativ zumindest nicht besser sind. Wo die Harley Benton gefertigt wurde, weiß ich nicht. Egal ob Vietnam, Indonesien, oder sonst wo in Asien – da lassen auch die „namhaften“ Hersteller ihre (günstigen) Gitarren produzieren. Für den Markennamen und das Marketing zahlt man allerdings den doppelten Preis. Wird wohl nicht meine letzte Harley Benton gewesen sein…
