Ich sag nur: kaufen und glücklich werden.
Neugierig habe ich diese Explorer bestellt. Meine Sammlung umfasst diverse Explorergitarren und Flying V s und Destroyers von Ibanez, Epiphione und HB sowie meine eigenen Customshops . Diese Gitarre hat mich umgehauen.
Was ich da in der Hand halte, macht glücklich. Eine sehr leichte Explorer in einem Sapelli Naturfinish. Made in Indonesia. Eine gute Wahl.
Fangen wir am Headstock an. Der ist bei meinem Modell geriegelt und wie heute üblich sauber angeschäftet. Der Hals selbst hat zwar keine ausgesprochenen Streifen, aber bei genauer Betrachtung findet sich auch hier eine ganz leichte Riegelung. Tasty.
Die Volute verstärkt die Kopfplatte, der Hals hat ein tolles Profil, fett rundlich, aber nicht globig. Das Griffbrett -Amaranth- wurde dunkel gefärbt, was nicht erforderlich wäre. Aber die Maserung selbst zeigt ein sehr dichtes Material, optisch fast wie Ebenholz.
Die Mechaniken- Lockingtuner- sind goldfarben und bieten eine gute Haptik. Die Kopfplatte ist auf der Vorderseite schwarz lackiert, das Logo kommt klasse rüber.
Endlich hat man daran gedacht: die Saiten laufen gerade über den Sattel auf die Kopfplatte, deren Form das Auge erfreut. Bei ältern Modellen laufen die E-Saiten immer schief und klemmen daher im Sattel. Hier vorbildlich gelöst.
Der Sattel -Kunststoff- ist erstklassik gekerbt. Und was mich flasht: die Bundabrichtung. Keine scharfen Kanten. Das ist gehobene Oberklasse. Übrigens: die Saitenlage ist richtig gut eingestellt gewesen.
Der Hals geht fließend in den Korpus über, die ganze Gitarre ist superschön klar lackiert. Das Holz bietet eine schöne Maserung, der Korpus besteht aus 2 Teilen fast unsichtbar gefügt. Die sonstige Hardware überzeugt mich endlich, die Bridge wurde perfekt eingebaut, ohne Versatz zur optischen Mitte. Sie verrichtet ihren Dienst wie erhofft und erinnert qualitativ an Epiphone. Die schwarzten Acrylknöpfe auf den Potis passen prima. Die Gitarre fühlt sich richtig gut an.
Auffällig ist die hervorragende Qualität der Fräsungen, der E-fachdeckel sitz perfekt gematched und schließt bündig ab. Alle Fräsungen sind sehr sauber ausgeführt und sind mit Carbonlack ausgemalt. Hier hat man in Indonesien wohl eine gute Factory aufgetan. Denn eine solche Gitarre lebt nicht nur vom Klang. Sie soll auch anmachen. Und die hier flirtet wie verrückt.
Im E-fach nicht die Minipotis, sondern die normale Größe mit gutem Regelweg. Alpha steht darauf, aus Korea.
Tolle Lösung: die Stratbuchse in der Zarge. Innovativ.
Ok, alle Kanten sind schön gebrochen, die Lackierung ist auf hochglanz poliert.
Zwei Humbucker von Rosswell sind eingebaut. LAF Alnico V. Und die haben es in sich.
Ok, an den Amp damit. Der Fender-Clone ist warmgelaufen. Der HB am Hals - für mich eine Sensation. Warm, holzig, mit viel Ü s und Ö s , glockig und singend.Perfekt eingestellt. Der Cleansound erinnert an eine schöne Paula. Klar und warm. Mit etwas Zerre singt es. Einen fetten Booster dahinter und Garry M. lässt grüßen.
Das Pendant am Steg ist etwas strammer im Bass und sehr durchsetzungsfähig. Aber nie schwammig oder mulmig. Und clean gespielt, überzeuigt er mit einer angenehmen Klarheit und Bandbreite im Ton, ohne Verfärbungen. Gut. Ich mag es, wenn der Steg-PU etwas lauter und kräftiger ist, aber der Sound gefällt. Obertöne kein Problem, und für den Blueser oder 80 s Rocker klingt die Axt perfekt. Der Higain KittyHawk Supreme offenbart die Qualität der Gitarre. Diese entwickelt ein schönes Sustain und hat einen gesunden Grundsound, der sich problemlos mit dem Rest der Gitarrensammlung messen kann. Ich mag die HB s ja deshlab, weil man oftmals eine gesunde Basis für s Geld bekommt, die man mit leichtem Nachwürzen auf Sterneniveau anheben kann. Hier muss man nicht nachwürzen. Sie kann problemlos mit jeder Destroyer oder Iceman mithalten. Und die Optik betört mich. Das Sapelli ist ein schönes Holz mit einer manchmal attraktiven Maserung.
Was habe ich trotzdem geändert: ich habe andere Gurthalter montiert - Security Locks von Thomann.
Damit ist die Axt für mich eigentlich perfekt.
Für die Tuner unter den Gitarrenhelden: ich habe einen DIMARZIO Utopia Pickup mit dem durchbrochenen Gehäuse am Steg montiert und war überrascht: klanglich kann der LAF Alnico V Rosswell PU mithalten. Ihm fehlt nur ein wenig Spautz. Optisch unschlagbar.
Wer darauf verzichten kann, dem sei diese Gitarre so wie sie ist ans Herz gelegt. HB ist erwachsen geworden und in der Oberklasse angekommen.
Bis Weihnachten kommt die nächste Lieferung. Ob man sich ne zweite gönnen sollte?