Ich, als Liebhaber der Telebodyform, bin beim abendlichen Stöbern auf die Harley Benton Fusion-T gestoßen. Eigentlich war gar kein Kauf einer neuen Gitarre geplant, aber die HB fand ich optisch so "sexy", dass diese dann doch in den Einkaufskorb gelandet ist und ich bin mal wieder mehr als glücklich, ein Emotionskäufer zu sein.
Verarbeitung:
Nach dem Auspacken wurde die HB mit kritischen Augen und sanften Fingerkuppen einer Kontrolle unterzogen und ich fand zu meinem Erstauen keinerlei Mängel. Die Lackierung wurde absolut sauber verrichtet. Keine Einschlüsse, keine Blasen, "Dongs" oder unsaubere Übergänge. Die Bünde wurden erstaunlich gut abgerichtet und poliert. Die Bundenden wurde akkurat angepasst. Die Einstellung des Tremolo sowie der Saiten kann ich nur als vorbildlich beschreiben. Hier gibts nichts zu meckern. Ein kleines Manko bleibt dennoch, das Vol.- Poti reibt. Für mich aber zu verkraften, daher kein Sterne- Abzug.
Sound:
So, nun zum eigentlichen Glück. Die Tonausbeute der Humbucker ist für meine Ohren ein Genuss. Mit Teletwang hat der Sound natürlich nichts gemein, wie auch? Im Cleanbereich mit ein wenig OD kommt über den Hals PU ein voluminös cremiger Sound entgegen. Hierzu angemerkt, eigentlich wollte ich nur mal kurz für ein paar Minuten die Gitarre antesten um zu hören, ob alles OK ist. Daraus wurde dann doch, dank der o.g. Einstellung, 1 Std. +. Der Steg PU kommt mit mehr Gain gut klar, ohne hierbei matschig und undifferenziert zu klingen. Ob Ultra High Gain oder extreme Downtunes geeignet, vermag ich nicht zu beurteilen, da nicht mein Milieu.
Erwähnenswertes:
Das WVS 50 ist erstaunlich stimmstabil. Zwar habe ich keine derbe Divebombs praktiziert, aber mehr als ein bisschen Bigsby-Shimmer ist definitiv drin, ohne gleich die Mechaniken bemühen zu müssen.
Gesamteindruck:
Ich weiß beim besten Willen nicht, wie eine solche Qualität für unter 300 € für Thomann machbar und vor allem gewinnbringend umsetzbar ist. Aber wie schon der Musikpoet Michael W. sang "Egal!"
Wäre ich Redakteur einer bekannten Gitarrenzeitschrift und müsste bei einem Test zum Thema "Alternative" eine entsprechende benennen, würde dort an dieser Stelle ein Minus stehen.
Von hieraus, eine absolute Kaufempfehlung