Eines vorneweg: ich hab absolut nix gegen Harley Benton Gitarren. Das ist jetzt meine Dritte. Doch gerade diese hat's irgendwie in sich. Die Verarbeitung geht so. Der Sattel ist schlecht verarbeitet, musste einen neuen montieren. Die Mechaniken arbeiten grob, d.h. man dreht und es tut sich erstmal nix, dann macht es einen Sprung und hoppla: man hat die Saite entweder zu hoch oder zu tief gestimmt! Da war der neue Sattel schon drauf, wohlgemerkt. Also weg damit und bessere Mechaniken montiert. Die Klinkenbuchse war locker. Kein Ding, einfach festschrauben und gut is'. Doch jetzt komme ich zum Hauptkritikpunkt: den Tonabnehmern. Einige meinen ja, die neuen Roswell-Pickups wären gut. Da frag ich mich, haben die was auf den Ohren, denn dieser Meinung bin ich absolut nicht! Für mich klingen sie irgendwie tot, d.h. undynamisch und leblos. Besser kann ich es nicht beschreiben. Da waren die Wilkinson, die sie vorher in den Harley Bentons drin hatten besser. Ich hab jetzt noch keine neuen Pickups installiert, mach ich aber noch. Die Bünde müssten abgeschliffen und poliert werden, doch da hab ich keine Lust drauf, erledigt sich mit der Zeit von selbst. Last but not least: die Gitarre ist Kopflastig und das mag ich überhaupt nicht. Genau die gleichen Probleme hatte ich mit der HB-35 CH Vintage. Doch die ist vom Sound und Spielgefühl besser als die HB-35Plus, obwohl B-Stock!
Vom Grundsound, trocken gespielt klingen beide Gitarren gut. Das Holz schwingt und ist gut verarbeitet.
Summa Summarum: Der Preis ist natürlich unschlagbar, doch irgendwie erinnern mich diese beiden Klampfen an meine zwei Motorräder und die Zeit als ich noch Motorrad gefahren bin. Da hatte ich zwei Yamahas und verbrachte die meiste Zeit damit, zuhause an den Maschinen rum zu schrauben. Kaum war ich wieder back on the road, ging wieder was kaputt. Also wem es Spaß macht seine Gitarren zu pimpen und zu verbessern statt nur zu spielen, der soll sich ruhig eine Harley Benton kaufen.