Hier meine Erfahrungen zur HB Westerngitarre:
Verarbeitung:
Ich habe mir diese Gitarre vor 5 Jahren gekauft um eine günstige Akustik fürs Lagerfeuer und kleinere Spielereien daheim zu haben.
Die Lackierung ist ordentlich, wenn auch an einigen Stellen uneben. Die Halsrückseite ist ebenfalls lackiert, was ein leicht klebriges Spielgefühl gibt.
Die Bundenden sind nicht gut abgeschliffen, zwischen vielen ist ein Spalt zwischen Griffbrett und Bund was zu scharfen Kanten führt.
Die Saitenlage war ab Werk sehr hoch eingestellt, was sich auch nicht durch den Halsstab korrigieren ließ. Stellt man die Saitenlage runter beginnen die Saiten in den mittleren Lagen an zu schnarren. Lösung war geringfügiges Abschleifen des Stegs.
Das allgemeine Spielgefühl ist rustikal, man muss schon recht viel Kraft aufwenden für Barrégriffe. Bendings und andere Spielereien wie Hammer on's und Pull of's gehen nicht annähernd so geschmeidig von der Hand wie auf vergleichsweise teureren Gitarren.
Sound:
Hier nun die große Stärke der Gitarre: Trotz des günstigen Preises und den Mängeln in der Verarbeitung ist der Sound, vor allem im Bassbereich, sehr kräftig, voll und angenehm. In den Höhen hat sie ihre Schwächen, hier gibt sie sich flach und ohne Brillianz. Für die Gesangsbegleitung am Lagerfeuer also durchaus ausreichend, da man hier vor allem in Ermangelung eines Basssisten von den kräftigen Tiefen profitiert.
Fazit:
Ich habe die Gitarre blind bestellt, also ohne vorab zwischen mehreren Modellen auszuwählen. Eventuell lässt sich durch Vorabauswahl ein besser verarbeitetes Modell finden. Somit hat man die ideale Gitarre fürs Geschrammel am See, bei der man nicht wegen jedem Kratzer einen Herzinfarkt bekommt.
Zum Solieren oder als ernsthaftes Instrument in einem Bandgefüge ist sie wegen der unterpräsenten Höhen und dem fehlenden Spielkomfort nicht zu empfehlen, hier würde ich zu einem teureren Modell tendieren.