Als eingesessener E-Gitarrist habe ich mich gefragt, ob nicht eine Western-Gitarrre meinen musikalischen Horizont erweitern könnte. Da ich unsicher war, habe ich mir gedacht: "Kaufste ne billige, dann kannste schauen, obs was ist, und wenn nicht, dann haste nicht viel verloren". Zudem war angesagt: Cutaway muss sie haben, denn nur so kann ich als E-Gitarrist auch die volle Bundweite nutzen. Also hab ich die HB 12 CEBK ins Auge gefasst, denn der Preis ist interessant, und die Optik auf den Thomann-Bildern ist schon als spektakulär zu bezeichnen.
Wenig später hielt ich sie dann in der Hand. Sie sah fast besser aus, als auf den Bildern, machte einen wertigen und wirklich tollen Eindruck. Wer keine Ahnung hat, möchte meinen, die kostet einige 100€. Sie liess sich auch stimmen, war jedoch in der Intonation noch verbesserungswürdig. Schlecht fiel die Verarbeitung der Bundstäbe auf, die teils mit scharfen Kanten aus dem Hals überstanden. Mit ein wenig Schleifwatte war das Problem jedoch wegpoliert, so dass die Gitarre insgesamt einen brauchbaren Eindruck hinterliess. Ich habe sie jedoch dann, nachdem ich meine Entscheidung, ein Western-Spieler zu bleiben, gefestigt hatte, gegen eine deutlich teurere Takamine EG530-SSC getauscht, und dabei nur wenig Verlust gemacht.
Fazit: Zum Rumposen, an die Wand hängen und anschauen perfekt; als Einsteiger-Instrument in die Welt der Western-Gitarre durchaus brauchbar, und bei späterem Tausch gegen ein Profi-Instrument mit wenig Wertverlust zu verkaufen. Kann man also kaufen. Aber: handwerkliches Geschick ist vorteilhaft, um das Instrument spielbarer zu machen, und wer sich die perfekt intonierte Gitarre wünscht, der sollte persönlich zu Thomann fahren und sich eine aus dem vorliegenden Lagerbestand aussuchen.