...die im Original noch besser / teurer / wertiger aussieht als hier auf den Bildern.
Sehr schön gemaserter, einteiliger Ahornhals und ein einteiliger, massiver Esche-Korpus. Jawohl, EINTEILIG! Man kann durch die halbtransparente Lackierung die Maserung gut erkennen. Die Gitarre hat definitiv einen einteiligen, massiven Esche-Korpus ohne irgendwelche Funiere oder Beschichtungen. Ich kann natürlich nicht sagen, ob das bei dieser Gitarre immer so ist oder ob ich Glück hatte. Aber hey, one-piece-neck und one-piece-body für 99,- Euro !!!
Die Verarbeitung ist einwandfrei, ich habe keinerlei Mängel gefunden. Keine Fehler in der bildschönen Lackierung, ordentlich verbaute Hardware, alles gut eingestellt, bund- und oktavrein. Die Saitenlage ist etwas hoch, das ist aber nur sowohl Einstellungs- als auch Geschmackssache. Die Qualitätskontrolle bei Thomann hat hier gute Arbeit geleistet.
Schalter und Regler arbeiten einwandfrei, die Standard-PUs klingen gut, da ist aber wenn die Ansprüche steigen sicherlich noch Potential nach oben. Die Bünde könnten besser poliert sein, sind aber nicht so, dass man direkt Hand anlegen muss. Aber hey, 99,- Euro. Da habe ich auch schon dreimal so teure Gitarren gesehen, die da nicht besser waren...
Die Tuner allerdings sind mit 'zweckmässig' noch eher wohlwollend beschrieben. Sie funktionieren, man kann die Gitarre damit stimmen, mehr aber auch nicht. Die würde ich auf Dauer gegen bessere tauschen. Wie gesagt, 99,- Euro...
Generell ist diese Gitarre nicht nur ein gutes Anfänger-Instrument, mit dem man out-of-the-box sehr lange Spass haben kann, Bespielbarkeit und auch tele-typischer Klang sind super, nicht nur für das Geld.
Sondern sie ist auch eine sehr gute Basis für upgrades, wenn die Ansprüche steigen. Die Bridge z.B. ist die klassische ashtray-Version und hat, anders als bei der TE-20, auch bereits die Bohrungen, um die Gitarre auf string-thru-Besaitung umzubauen. Die Bohrungen im Korpus sind dafür sogar schon vorhanden, nur nicht ganz durchgebohrt. Man muss also nur die Bridge abschrauben, vorsichtig die bereits vorhandenen Bohrungen ganz durchbohren, von unten die sechs kleinen Saitenhalter-Hülsen (keine Ahnung, wie die Dinger richtig heissen) in die Bohrlöcher stecken und schon hat man die Gitarre nochmal aufgewertet, ohne Angst haben zu müssen, dass man die sechs Bohrlöcher nicht exakt in eine Reihe bekommt.
Einen Makel hat sie dann aber doch, mit dem man leben können muss. Ich habe bis vorgestern geglaubt, meine Paula sei eine schwere Gitarre...
...aber diese Tele hier ist schwerer, fast ein ganzes Kilogramm schwerer als meine SC 550! Die digitale Küchenwaage meiner Frau hat 4732 Gramm angezeigt. Das ist schon heftig...
Da ich nur zu Hause und fast ausschliesslich im sitzen spiele, wäre das für mich kein Problem. Eigentlich hatte ich mir mir gerade überlegt, sie deshalb auch trotz des hohen Gewichtes zu behalten, alles andere an dieser Gitarre hat mich extrem positiv überrascht und meine Erwartungen deutlich übertroffen (deshalb auch fünf Serne in der Bewertung). Aber dann wurde mir eine neue, quasi unbenutzte TE-52 in Top-Zustand für 100,- Euro angeboten. Und deshalb geht die TE-30 jetzt (schweren Herzens) doch zurück...