Als Hobbygeigerin mit 10jähriger Orchestererfahrung habe ich ein Instrument gesucht, mit dem ich möglichst geräuscharm auch zu später Stunde üben kann, ohne dabei meine Nachbarn zu stören.
Die E-Violine besticht optisch. Sie sieht sehr elegant aus und wenn man das Instrument zum ersten Mal in der Hand hält, kann man kaum glauben, dass man etwas so Edles für so wenig Geld bekommt.
Vielleicht hatte ich mit meinem Instrument nur einfach Pech, aber schon beim Stimmen der Saiten ging es los: der Wirbel der G-Saite brach einfach entzwei. Verglichen mit „echten“ Geigenwirbeln ist das Holz sehr viel weicher und ich habe den Eindruck, dass auch die anderen Wirbel schnell einmal brechen können.
Nach der Zusendung von Ersatzwirbeln durch Thomann habe ich die Geige weiter erkunden können. Ich habe mir weniger Geräusche beim Spielen über Kopfhörer erwartet. Man hört von Außen recht viel, und die Verstärkung über Kopfhörer ist selbst bei maximal eingestellter Lautstärke so gering, dass der Ton keineswegs an einen normalen Geigenton herankommt. Außerdem klingen manche Töne nicht und andere scheppern unerträglich.
Nachdem der Feinstimmer der A-Saite nach kurzer Zeit leer drehte, habe ich mich dann entschlossen, die Violine zurückzusenden.
Ich hatte große Hoffnungen in das Instrument gesetzt. Das einzige, was mich überzeugen konnte, war der Geigenkasten, der sehr schön leicht und handlich ist. Das Kolophonium scheint nicht zu funktionieren. Der Bogen könnte besser verarbeitet sein.
Wer leise auch zu später Stunde auf seiner akustischen Violine üben möchte, sollte besser auf den herkömmlichen Tonwolf zurückgreifen.