Vorausschicken möchte ich, dass ich kein Bassist bin. Ich spiele sonst Gitarre und wollte mich ein bisschen mit dem Bass auseinandersetzen. Da schien es mir sinnvoll, nicht gleich eine Stange Geld anzulegen, sondern erstmal ein Instrument mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis zu kaufen. Da ich die Harley-Benton-Reihe zu diesem Zweck schätzen gelernt habe, habe ich also ohne auszutesten zu diesem Produkt gegriffen. -
Frisch ausgepackt gefiel mir gleich das bekannte Mahagoni-Finish mit durchgehendem Hals. Der Bass liegt solide in der Hand und ist im Umgriff recht zierlich, was meiner kleinen Hand entgegenkommt. Akustisch klang er schon ganz gut und ich freute mich über das Schnäppchen.
Elektrisch angesteckt kam dann die Ernüchterung: 1 Poti kratzt wie die Hölle und war auch nach intensiver Kontaktspray-Behandlung mit nachträglicher Caramba-Beölung nicht völlig zu heilen. Die Anschlussbuchse hält den Stecker so lose, dass er beim kleinsten Zug rausflutscht und knackst bedenklich bei leichten Bewegungen während des Spiels. Die Mechaniken haben etwas viel Spiel, gehen bei dem Preis aber noch durch: Macht zusammen minus 2 Punkte für Verarbeitung.
Ich spielte also an einem Fender Bronco, zog dann den Stöpsel, wie ich es von aktiven Gitarren gewohnt bin (sonst ist die Batterie schnell leer) und stellte den Bass in die Ecke. Am nächsten Tag war die Batterie trotzdem leer. Man hat also wirklich hier noch 2,99 Cent gespart und nicht mal eine Schaltbuchse spendiert. Jetzt muss ich also jedes mal dran denken, alle Potis ganz wegzudrehen - das wird mich 10 Batterien kosten, bis ich das gelernt hab. Ganz dickes Minus, was die Features, die mir ansonsten gut gefallen hätten, um 2 Punkte abwertet.
Gesamtheitlich bleibt also nur ein mittelmäßiger Eindruck übrig. Guter Ansatz, leider etwas zu lieblos und schlampig ausgeführt.