Ich habe mir diesen Bass bestellt, da ich bereits sehr gute Erfahrung mit der Harley Benton Deluxe Serie mit Gotoh Mechaniken gemacht habe.
Im Gegensatz zu der mir bekannten Serie kommt der HotRod für 100€ weniger, welche ich aber beim nächsten mal gern wieder ausgeben möchte.
Der Reihe nach: Beim ersten Überblick fällt direkt auf, dass die Pickups schief montiert sind. Schief im Sinne von auf der Achse Steg-Hals stehen sie nicht rechtwinklig zu den Saiten. Mein Plan war, andere Pickups zu montieren, denn im Gegensatz zur Gotoh Serie kommt dieser Bass NICHT mit den wirklich sehr guten Roswell Tonabnehmern. So sollte dies erstmal kein Problem darstellen - dachte ich. Die 16 Befestigungsschrauben der Mechaniken saßen locker in den Bohrungen, sodass die Mechaniken wackelten. Bei der Demontage stellte sich heraus, dass die Schrauben nur reingesteckt waren! Die Löcher dafür waren größer vorgebohrt als die Schrauben Durchmesser haben. Billigbass hin oder her - sagt mal... gehts noch?
An dem Punkt hatte ich eigentlich schon das Rücksendeticket gezogen, doch ich entschied mich mit der Basis zu arbeiten. Dies aus dem Grund, dass allein der Erle Korpus sein Geld wert ist. Auch der Hals machte ansonsten einen soliden Eindruck. Leider war die Saitenlage unterirdisch und ich frage mich, wie ein ANfänger damit zurecht kommen soll. Da hilft es nichts, wenn die passenden Inbusschlüssel im Lieferumfang enthalten sind. Man muss auch wissen was man tut.
Ich entschied mich letztendlich, den Bass zu überarbeiten - und das richtig! Die Bohrungen für die beschriebenen Schrauben habe ich aufgefüllt und neu gebohrt. Dann saßen die Mechaniken sehr gut. Ob diese schlechter als die "billigen" Fender Mexico Teile sind? Glaub nicht.
Die Drahtseile, welche als Art Saiten funktionieren sollen, wechselt man besser sofort aus. Geräusch kommt raus, aber nach Preci klingt das ganz und gar nicht. Nach dem Tausch wurde es schon ganz passabel, aber ich konnte es nicht lassen und bestellte bei der köllner Konkurrenz einen Rosewell Splitcoil Quarterpounder mit fetten Polepieces.
Deren Einbau gestaltete sich als nervig, denn zum einen ist das Pickguard mit etwas zu kleinen Aussparungen für den Tonabnehmer verbunden, auch stellte sich heraus, dass die Schrauben der Pickups schief eingeschraubt waren. Das gute ist, die Bohrungen dafür waren so weit ausserzentrisch, dass ich ohne Probleme neue daneben bohren konnte. Nach diesen Anpassungen saß der Tonabnehmer super. Bei der Gelegenheit habe ich das ungeschirmte Elektrofach mit Graphitlack ausgestrichen und mit Erdung versehen. Das anfängliche Surren war sofort weg.
Beim Versuch die aufgesteckten Drehknöpfe zu demontieren, saß einer davon so stramm, dass ich das Poti zerstört habe. Neues eingelötet - passt.
Mit all den Anpassungen habe ich nun einen wirklich erstaunlich gut und mittig, rotzig klingenden Preci. Das Logo auf der Kopfplatte kann ich getrost abschleifen, denn ich habe inzwischen mehr Arbeit selbst in den Bass gesteckt, als der Hersteller ;-)