Die Hölzer, Hardware und das Finish der HP-42 sind wirklich sehr gut und halten jedem Vergleich auch mit wesentlich teureren Gitarren stand. Dies gilt aus meiner Sicht leider nicht uneingeschränkt für die Pickups. Der P-90 klang über meinen Fender Reverb Deluxe zu soft und dunkel und hatte zu wenig Definition. Den Humbucker würde ich vielleicht mit durchschnittlich bewerten. Klanglich gar nicht überzeugt haben mich die diversen Zwischenstellungen, schaltbar über die praktischen Push-Potis (z. B. Split Coil). Das klingt irgendwie nach Kompromiss, weshalb die einfache, klassische Dreifachschaltung völlig ausreichend und m. E. die bessere Lösung wäre. Dann könnte man herstellerseitig den Mehrpreis für die teureren Push-Potis sparen und in bessere Pickups investieren.
Was mir leider negativ auffiel, war die G-Saite. Sie verläuft praktisch völlig gerade über den Sattel zur Mechanik und bekommt leer gespielt nicht genug Druck auf den Sattel. Die Folge: Die G-Saite neigt zum Schnarren - zumindest bei der von mir getesteten HP Signature. Werkseitig ein weiterer Stringtree für die G- und D-Saite, wäre deshalb nicht schlecht.
Die Bespielbarkeit des Halses mit den leichten V-Profil, das Abrichten der Bünde und die Stimmstabilität (Locking Tuners!) möchte ich als sehr gut bewerten.
Trotzdem habe ich die Gitarre zurück geschickt. Warum? Weil der aus meiner Sicht notwendige Pickup-Tausch (Teile plus Arbeitszeit) locker mit 150 Euro zu Buche schlagen würde und ich erst hinterher wüsste, ob sich der Klang wirklich verbessert hat. Denn nachträgliche punktuelle (!) Veränderungen mögen gut gehen, müssen aber nicht.