Ich war auf der Suche nach einer guten Aufbewahrungsmöglichkeit für eine altere Höfner HM80, die nur selten das Haus verlässt.
Normalerweise hätte ich wieder einmal einen einfachen Koffer aus ABS gekauft, aber dann fiel mein Blick auf dieses günstigere „Light Case“.
Wie der Name schon sagt, ist dieses Zwischending aus Koffer und Gig Bag sehr leicht, dabei aber deutlich dicker als eine einfache, gepolsterte Instrumententasche. Wenn das Light Case nicht gerade beschossen oder mit Messern traktiert wird, sollte es die darin transportierte oder gelagerte Gitarre recht ordentlich schützen. Natürlich nicht wie ein HISCOX-Koffer (habe ich für zwei teurere Gitarren), dafür aber auch nur für rund ein Fünftel des Preises.
Meine Höfner HM80 wie auch meine Yamaha G-255 S passen gut in das Light Case rein, unten bleiben noch ca. 2cm Luft zwischen Zarge und Innenpolsterung. Damit das Instrument nicht hin und her rutscht, stopfe ich Filzpfropfen in den Zwischenraum, womit die Gitarre dann bombenfest gelagert wird. Praktisch ist das kleine Innenfach, das für Ersatzsaiten, Kapodaster und Stimmgerät ausreicht.
Ich hatte ursprünglich Bedenken, dass ein made in China Light Case in extremen Maße toxischen Chemiegeruch verbreiten könnte, aber beim Auspacken hat es nur leicht süßlich gerochen. Nach vier Stunden lüften auf der Terrasse, habe ich praktisch keine Ausdünstungen mehr wahrgenommen. Meine Gitarre hat auch keinen Fremdgeruch angenommen.
Das aus meiner Sicht einzige kleine Manko, das aber keinen Sterneabzug rechtfertigt, ist das Samt-Innenfutter mit seiner Neigung Staub und Haare anzuziehen. Bei Koffern ziehe ich Plüsch vor, aber das ist „Jammern auf hohem Niveau“. Wer mit dem Case zur Gitarrenstunde oder Proben gehen muss, wird sich möglicherweise auch mehr Stauraum für Noten, etc. , wünschen. Viele Gig Bags haben mehrere tiefe Vortaschen, aber damit würde dieses Light Case wohl zu klobig werden.
Insgesamt eine interessante Alternative zu Koffer und Gig Bag mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis.