Harley Benton Parts Locking Tuners 6L Chrome

Die Gitarre an der die Tuner verbaut worden, wird maßgeblich im Heim-Einsatz bespielt. Damit einhergehend erfolgt auch recht häufig ein Saitenwechsel - den ich mittlerweile etwas Leid war.
Deshalb habe ich mich mal für das Einsteigermodell entschieden mit den gewohnt klassischen kleinen Tunings-Heads welche bei HB und anderen günstigen Hersteller verbaut werden.

• Verarbeitung der Tuningheads:
5 von 6 der Tuner haben einen angenehm satten Widerstand, sodass man die Saiten möglichst genau gestimmt bekommt.
Bei dem 6 Tuner sitzt der Kopf der Stellschraube sehr leicht locker. Ausreichend, dass ein merkliches Spiel in beide Richtungen vernommen werden kann.

• Verarbeitung Locking-Mechanismus:
Alles sauber, alles greift gut ineinander.
Keine Grate oder ähnliches an den Lockstiften.

• Verarbeitung der Befestigungsteile:
Nun, hier gibt es Abzug.
Eine kleine Schraube, die auf der Rückseite den Tuner befestigt...ist jetzt kopflos unterwegs. Der Rest der Schraube steckt im Holz.
Der Tuner sitzt bombenfest durch die Mutter auf der Vorderseite - trotzdem ärgerlich.
Ich wage mir zuzutrauen eine so kleine Schraube nicht unnötig fest zu ziehen.

Wie ich diesen Schraubenrest da raus bekomme weiß ich noch nicht. Es wird aber wohl damit enden, dass dann dort an anderer Stelle eine Befestigungsmöglichkeit, in Form eines neuen Loches geschaffen werden muss.
Betrifft zwar nur meine günstige HB TE90-QM (red) - aber der Wert der Gitarre sollte hier keine Rechtfertigung für so einen unglücklichen Materialmangel sein.

Trotz allem hat sich jedoch das Handling mit der Gitarre dadurch deutlich verbessert und sie ist nicht unerwartet kopflastig geworden (immerhin Semi-Hollowbody).

Ich habe die Tuner als Upgrade für meine 1994 Mexico-Telecaster angeschafft. Als Vergleich dienen mir die original Fender Locking-Tuner, die ich an meiner (moderneren) Mexico-Stratocaster angebracht habe.
Der erste Eindruck war super; hochwertig und weich drehend.
Dass die original Bohrlöcher (8mm) zu eng sein würden wusste ich. Somit war Aufbohren angesagt, was aber super ging (Stufenbohrer/Schälbohrer, ohne Ausfransung). Das Gute: man muss nur von einer Seite bohren; auf der Kopf-Vorderseite passen die 8mm Löcher genau für die 6kant-Schraubhülsen.
Problem Nr1: Die Schrauben-Bohrlöcher der alten Tele auf der Rückseite zur Justierung der Tuner passen knapp nicht. Man muss nun die einzelne Schraube ca. 1-2 mm neben dem bestehenden Bohrloch eindrehen. Das ist aber spezifisch für die 1994er MIM Tele, bzw. Squier.
Problem 2: Bei 3/6 Tunern ließ sich die Schraub-Hülse an einem Punkt nicht weiter drehen. Ich schätze es ist mangelhafte Verarbeitung. Letztlich ging es nur mit massiver Gewalt; bei den original Tunern hatte ich das besser in Erinnerung.
Nun machen die Teile was sie sollen. Kleiner Mangel, aber gutes PLV unterm Strich.

Diese Mechaniken arbeiten ausgezeichnet und erlauben eine präzise Stimmung für kleines Geld! Einen kleinen Nachteil muss ich dennoch festhalten: Nachdem ich viel experimentiere mit der der Saitenlage und Halsmontierung bzw. verschiedenen Hälsen muss ich die Saiten häufiger ausspannen. Die Lock-Funktion ist allerdings etwas grobschlächtig und schwächt die Saiten ganz erheblich so das die Saiten üblicherweise nach dem 2. oder 3. einspannen an genau der Stelle reissen. Ich kann verstehen, dass auf diesen Einsatzzweck kein großartiger Augenmerk beim Produktdesign gelegt wurde, aber das können andere Designs besser, von daher einen Stern Abzug im Gesamturteil.