Harley Benton PB1 Bone Pick

Hallo,

ich habe mir diese Plektren eigentlich nur zum Spaß gekauft. Ich hab nicht geglaubt das man damit wirklich gut damit spielen kann. Und für E-Gitarren sind diese Picks auch nicht wirklich brauchbar. Zumindest finde ich persönlich sie unpassend. Es gibt aber sicher auch Musiker, die gerne mit so dicken Plektren (3mm) spielen. Ich nutze sie eigentlich nur für den Bass, wo mir diese dicken Picks lieber sind als die dünnen.

Da die Meinungen bei Plektren aber weit auseinander gehen und jeder seine eigenen Präferenzen hat kann man eigentlich kaum etwas objektives darüber sagen, außer:

- Die Plektren sind hart wie Stein
- Sie nutzen sich überhaupt nicht ab
- Länge x Breite x Dicke = 3cm x 2,4cm x 0,3cm

also ich habe mir jetzt viel Zeit genommen zum diverse Picks testen, aus unterschiedlichsten Materialien und teilweise sogar selbst geschnitzt.
für den Vergleich unter den knöchernen habe ich eben diese Harley Benton, das etwas teurere Konkurrenzprodukt von TimberTones und ein selbstgeschnitztes Jazzpick aus einem Suppenknochen.
Je nach Tagesform sind das selbst gebastelte oder dieses Harley Benton mal besser oder schlechter, die Griffigkeit von so einem glatten Knochen ist halt so eine Sache, da ändern, zumindest bei meinen Fingern auch die Griffmulden nicht viel, musste ich feststellen.
Die beiden waren bislang meine Favoriten (das sündhaft teure aus Achat finde ich nicht so gut), bis bei der letzten Bestellung das TimberTones dabei war...das ist deutlich dünner ausgeschliffen und rutscht merkwürdigerweise auch ohne Griffmulde weniger.
Ums kurz zusammen zu fassen:
pro:
der Preis für 2Stück keine 3€ ist unschlagbar
hart wie Knochen, logischerweise, muss man schon mögen
contra:
die Griffigkeit vom Timbertones für knapp 5€/Stück ist dann doch besser, das TT ist auch dünner ausgeschliffen
Fazit: wer harte Picks mag macht hier nicht viel verkehrt, für das Geld kann man das getrost mal ausprobieren.

Das ist mein erstes Plek aus Knochen und das erste Plek, dass auch aus so hartem Material besteht - vorher habe ich nur mit Nylon-Pleks gespielt (Dunlop usw.).

Das Plek liegt trotz seiner glatten Oberfläche gut in der Hand, dank der eingearbeiteten Mulden. Dabei gibt es eine klare Ober- und Unterseite, so dass sich beim Spielen durch die vielen Downstrokes eher nur eine Seite abnutzen wird.

Aber ob sich das Material abnutzt weiß ich noch nicht, so lange habe ich die Pleks noch nicht und ..... so oft habe ich damit noch nicht gespielt. Es ist doch ungewohnt, der Sound ist harscher und es entstehen Eigengeräusche durch das Plek beim Auftreffen auf die Seiten oder bei den Bassseiten durch die Wicklung. Man darf das Plek nicht verkanten, sondern muss mit der flachen Seite genau auf die Seiten treffen, dann gibt es keine (kaum) Nebengeräusche.

Sehr interessant, dennoch werde ich damit nicht warm, ebenso wie mit den Pleks aus Horn (ebenfalls HB). Trotzdem ok für den Preis mal zu testen.

Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, glatt, elegant, ein Handschmeichler und wenn man zwei zusammenlegt, dann klickern sie sehr angenehm aneinander :)

Diese Picks sind sicherlich ein nettes Gimmick. Sie sehen cool aus und sorgen für einen hellen, "twangy" Sound, bei dem die Höhen richtig schön rauskommen.
Ob man einen solchen Sound nun mag, ist natürlich Geschmackssache, passt meiner Meinung nach aber nicht unbedingt zu jedem Stil.
Außerdem sind sie sehr dick und starr, wer lieber mit dünnen, biegsamen Picks spielt, wird diese Knochenpicks sicherlich gewöhnungsbedürftig finden.

An und für sich eine nette Spielerei, die für einen interessanten Sound sorgt, aber wohl nicht unbedingt das Plektrum der Wahl für die meisten Gitarristen.