Eine Vorbemerkung: Ich kaufe die preiswerten Instrumente als "Bastelmaterial", um Dinge auszuprobieren, die ich mit meinen teuren Instrumenten nicht machen würde. Dabei habe ich bisher mit Produkten von Harley Benton durchweg gute Erfahrungen gemacht, diesmal leider nicht so.
Das Positive zuerst: Der HB PB-20 BK kommt ansprechend aus dem Karton und macht Lust auf's Spielen. Die Ausstattung ist einfach, aber funktional und der Sound ist auch ganz o.k..
Aber dann: Während der Korpus gut gearbeitet und lackiert ist, ist der Hals scheinbar ein "Montagsmodell": Die Bundierung ist an sich gut, die Bundenden zeigen aber scharfkantige Grate, die einem die Finger aufreißen. Das Griffbrett ist völlig ausgetrocknet und schreit nach einem Ölbad. Das Schlimmste aber: Der Hals ist in Längsrichtung verdreht. Eigentlich unspielbar. Da er aber in Richtung der hohen Saiten verdreht ist, kommt dies der Bespielbarkeit sogar entgegen. Sollte aber so nicht sein. Hat da die "qualitiy inspection" bei Thomann geschlafen?
Noch ein Ärgernis: Der P-Pickup hat ein größeres Gehäuse als andere P-Pickups, sodaß ein evtl. Tausch gegen einen Marken-Pickup zwar nicht unmöglich ist, in dem vorhandenen Pickguard aber sch... aussieht.
Fazit: Billige Großserienprodukte zeigen Licht und Schatten. Ich kann damit leben, weil ich sowieso die besten Teile verschiedener Instrumente nehme und neu zusammensetze. Für einen Anfänger, der sich seinen ersten Bass kauft, ist der HB PB-20 BK allerdings nichts. Allein die notwendigen Nacharbeiten, um den Bass spielbar zu machen, überfordern den Laien.