Das Powerplant versorgt auf meinem Board sieben tc-Effekte (im Normalformat, keine Minis) und den Mesa 5-Band EQ. Ich habe das Netzteil im Bundle mit dem HB Spaceship 60 bestellt und so gierig einen üppigen Cent-Betrag gespart.
Spaceship und Powerplant passen rein baulich perfekt zusammen - die Abmessungen sind so gehalten, dass das Netzteil satt in der vorgesehenen Halterung Platz und Halt findet. Die mitgelieferten Gummiringe lassen sich zwar leicht um das Gehäuse drapieren, wie haltbar sie sind, stellt sich vermutlich erst im Laufe der Zeit heraus. Aber mit ausreichend dimensionierten Kabelbindern lässt sich hier schnell und günstig eine zweckmäßige Optimierung vornehmen.
In einigen Rezensionen ist von Brummen (oder gar Rauschen?) die Rede. Ich habe ein Noisegate (tc electronic Sentry) in Sidechain-Verkabelung in Verwendung und so keine Probleme mit Nebengeräuschen. Allerdings ist ohne Gate ein gewisses Netzbrummen hörbar, besonders wenn mein ENGL im Leadkanal und dem Gainboost-Modus betrieben wird. Im Clean-Kanal, mit vorgeschaltetem Kompressor (tc HyperGravity) ist keine Veränderung hörbar.
Das Powerplant kommt mit ausreichenden - in Menge und Länge - Anschlusskabeln. Die Anschlüsse geben wackelfreien Halt, nach der Fixierung unter dem Board sind keine Ausfälle durch Diskonnektion zu befürchten.
Fazit: Das Powerplant tut das was es soll. Punkt. Die Leistung reicht aus, um mein komplettes Sortiment auf dem Board mit Energie zu versorgen. Ernsthafte Probleme konnte ich nicht feststellen. Der Geräuschpegel ist erträglich, kann mit einem guten Gate abgefangen werden.
Wer dahingehend Bedenken hat, sollte sich vielleicht eher im mittel- und hochpreisigen Bereich umsehen. Das Palmer PWT 08 wäre hier sicher eine (natürlich etwas kostspieligere) Alternative. Noch eine Spur besser (und der nächste Kraftspender unter meinem Board) macht es das skandinavische Carl Martin Pro Power V2, ist dafür aber auch noch ein paar Cent teurer ...
NACHTRAG: Da also das Pro Power V2 (noch) nicht lieferbar war, habe ich das PowerPlant gegen das PWT08-Netzteil von Palmer getauscht. Der erste Probelauf schließlich zauberte mir ein Lächeln ins derbe Antlitz. Brummen oder andere Geräusche sind auch bei höheren Pegeln und zornigeren Gainsettings kein Thema mehr. Sehr erfreulicher Nebeneffekt: Das Noisegate kann nun etwas feinfühliger regeln, was dem ambitioniert gezupften Ton insgesamt etwas mehr Frische und Dynamik erlaubt.
Wer etwas mehr als die paar Euro für das Billigangebot der Hausmarke investiert, spart am Ende ? Nerven und nicht zuletzt Geld. Denn die vermeintliche Mehrausgabe für das Palmer amortisiert sich spätestens beim ersten Aufdrehen des Mastervolumes am Amp.