Ich hatte mir den RB-414 bestellt, weil er mir einfach gefallen hat. Die Verarbeitung ist erstaunlich hoch und mein Modell hatte eine einwandfreie Lackierung. Die Bünde waren gut, aber nicht perfekt abgerichtet und gleichmäßig hoch. Ein Ton-Poti war locker - was soll's! Der Hals war korrekt eingestellt.
Der Bass ist kopflastig, obwohl schon kleinere Mechaniken verbaut worden sind, die jedoch optisch nicht so richtig passend wollen. Mit klassischen Tunern dürfte sich die Lage noch verschärfen. Die ziemlich starken Kanten machen das Auflegen des Armes nicht gerade komfortabel. Das ist beim 4001 aber auch nicht anders.
Klanglich darf man keinen Rickenbacker-Sound zum Zehntel des Originals erwarten. Der RB-414 klingt durchaus wuchtig, prägnant und recht eigenständig, aber nicht annähernd nach einem Ric. Der RB-414 klingt moderner, drahtiger und höhenreicher. Das ist ja nichts Schlechtes, hat aber nichts mit dem Ric-Sound zu tun. Hier darf man einfach nicht von der Optik auf den Klang schließen. Wer hier einen Rickenbacker hört, hat noch keinen gespielt.
Wenn man die Pickups mischen will, tut sich bei den Volume-Reglern erst lange Zeit nichts, dann gibt es einen etwas anderen Ton und noch einen Schritt weiter ist der Bass stumm.
Der Singlecoil ist sehr empfänglich für Einstreuungen und der Bügel stört schon sehr beim Spielen. Hätte ich den Bass behalten, hätte ich ihn gleich abgebaut.
Warum habe ich den RB-414 nicht behalten? Was mich am meisten störte, war die Bridge: Selbst wenn die Saitenreiter ganz unten sind, ist die Saitenlage für mich noch nicht optimal. Die Original 4001/4003 Brücke ist aber ebenso grottig.
Für manchen ist es sicher ausreichend, ich habe die Saitenlage aber gerne noch flacher. Bei einem geschraubten Hals kann man sich oft mit Shims behelfen. Beim (tadellos) eingeleimten Hals des RB-414 geht das natürlich nicht. Der Sattel könnte auch noch etwas heruntergefeilt werden. Trotzdem ist die Bespielbarkeit gut und der Hals angenehm.
Letztlich hat mich der RB-414 nicht so überzeugt, dass ich ihn hätte behalten wollen. Optisch ein netter Gag, aber klanglich nichts, was einer meiner anderen 12 Bässe nicht auch könnte.
Einsteiger erhalten jedoch einen klanglich eigenständigen, gut verarbeiteten Bass, der sich (ohne den Bügel) gut bespielen lässt, sofern man keine sehr niedrigen Saitenlagen erwartet. Auffallen tut man damit auf jeden Fall!