Diese Gitarre war die erste HB die ich bestellt hatte.
Ich konnte sie aus Zeitgründen nicht ausgiebig testen, war aber nach einem flüchtigen, optisch-technischen Check und kurzem Anspielen
über S-Gear 2 und TH-U Slate derart begeistert, dass ich sofort die
Harley Benton TE-52 NA Vintage Serie geordert habe.
Die Bewertung für diese habe ich bereits vorher gemacht.
Nun zur HB SC-450 LD Vintage Series.
Habe Sie nun eine Zeitlang testen / spielen können, aber am positiven Ersteindruck hat sich nichts Gravierendes geändert.
Verarbeitung und Optik sind nicht nur für den Preis super, sondern können auch mit wesentlich teureren Produkten mithalten.
Alle Hardware tut bislang was sie soll und den Rest zeigt die Zeit.
Die Gitarre kam gut eingestellt an und konnte mit ein paar Handgriffen problemlos auf meine bevorzugte Saitenlage von 1,7 mm/12. Bund gebracht werden.
EInziger Kritikpunkt bislang war, das der 11-te Bund minimal zu hoch
war und dort geringfügig schepperte.
War in wenigen Minuten erledigt, aber dennoch ein Punkt Abzug.
Nicht jeder kann, und insbesondere Anfänger können mal auf die Schnelle Bünde abrichten.
Nun zum für mich Wichtigstem - Dem Sound.
Da ich meine erste originale LP eine 60-iger Burst war, die ich Anfang der 70-iger noch für relativ kleines Geld kaufen konnte und über die Zeit noch einige andere LP?s dazukamen und auch gingen, weiss ich wohl wie diese klingen.
Getestet habe ich im Vergleich mit einer 78-iger Gibson LP Artisan und einer Gibson LP 1958 Reissue, 2008, 50th Anniversary R8, wie folgt:
Mit Amps H&K Grandmeister 40, Rivera TBR-1 M mit 2 x 2x12 slanted
Rivera-Boxen, Acoustic GT 165 mit original EVM_L.
Bei allen Amps gleiche Eistellungen mit etwas Reverb für alle Gitarren....Und siehe da:
Alle 3 klingen unterschiedlich, aber alle 3, einschliesslich der HB, klingen amtlich nach Mrs. Paula...
Clean-Crunch-Heavy:
Die Artisan ist bei weitem die Heaviest-Sounding, ist aber schon immer dafür bekannt und auch gewichtsmäßig die Schwerste/Fetteste mit 5kg+...lol
Die Custom-Shop ist die softeste und klingt insgesamt am rundesten.
Die HB liegt sehr erstaunlicherweise "Ohne aufzufallen" recht ausgewogen ziemlich in der Mitte zwischen ihrer erlauchten Schwesternschaft...;-D
Dann in der Box nochmal im Mix mit S-Gear2 und TH-U Slate mit Celestion- und OwnHammer-IRs.
Keine Änderung...Man hört nur Paula?s.
In einem Blindtest wird imho auch kaum jemand mit Bestimmheit sagen können was was ist..... denn geil klingen tun alle 3.
Fazit: Der Unterschied zu den originalen LP?s liegt wohl neben den Verarbeitungsunterschieden, den weitaus hochwertigeren Materialien, dem hohen Ansehen und der Wertschätzung der Gibsons im finanziellen Wert.
Die HB kostet € 169,00 + Versand während die Vergleichs-Gibsons so ab € 4.500,00 zu haben sind.
D.h. man bekommt fast 27 HB-Paulas für eine der Gibsons oder man spart € 4.300,00 und bekommt trotzdem einen guten LP-Sound.
Am Ende muss jeder entsprechend seiner Vorlieben und Möglichkeiten entscheiden was einem wichtig ist.