Eine Telecaster hatte ich bisher eigentlich nicht auf dem Schirm, aber bei dem Preis …
Als erstes fällt auf, dass das Rot viel dunkler ist als auf den Thomann-Fotos, für mich eigentlich kein „Candy Apple Red“, sondern eher weinrot bis violett mit leicht metallischem Glanz, abhängig vom Lichteinfall, aber auch schön und sauber lackiert. Die Form der Kopfplatte weicht geringfügig vom Original ab, sieht aber gut aus. Weder an der Verpackung noch am Instrument fand ich Hinweise darauf, wo das Instrument hergestellt wurde. Gewicht 3,55 kg.
Wie bei fast jeder neuen Gitarre sind kleinere Einstellungsarbeiten erforderlich. So hat natürlich die Saitenlage noch „Luft nach unten“, die Oktavreinheit konnte ich auch noch feinjustieren, wobei sich – wie bei den früheren Original-Teles – jeweils zwei benachbarte Saiten einen Reiter teilen müssen. Der Halsstab ist korrekt eingestellt, die Saiten schwingen frei ohne Nebengeräusche.
Der Pickup-Schalter geht etwas schwergängig und liegt, wie bei allen Teles, zu nahe am Volume-Poti. Überhaupt sind diese Gitarren – auch wegen der kantigen Korpusform – nicht gerade ein Muster an Ergonomie, im Gegensatz etwa zur Stratocaster. Die Madenschrauben zur Einstellung der Saitenlage stehen unangenehm über, besonders bei der hohen E-Saite, die ich weit herausschrauben musste, bis der Saitenreiter auf der Stegplatte aufliegt, um eine brauchbare Saitenlage zu erzielen. Der „Aschenbecher“, wie das Abdeckblech am Vorbild gerne genannt wird, ist eh nicht vorhanden und wird auch meist entfernt, da er Palm Mutings verhindern würde.
Volume- und Tone-Regler rotieren weich, reagieren gleichmäßig und sind somit gut nutzbar, hinzu kommt die Tele-typische Klangkompensation am Volume-Poti mittels Kondensator (der allerdings – nach einem Blick ins Innere – nicht vorhanden zu sein scheint). Hals-PU 5,75 Ohm; Steg-PU 6,2 Ohm; beide zusammen 3,02 Ohm.
Sound: Trocken gespielt Tele-typisch perkussiv mit gutem Sustain, am Verstärker allerdings klingt der Hals-Pickup extrem dumpf und auch leiser als der Steg-Pickup.